Ein würdiges Meisterschaftsspiel
Wolnzach, 27.02.16. Es war angerichtet. 60 begeisterte Zuschauer peitschten am Samstag die Wolnzacher U14 zu einem überzeugenden Sieg gegen den Tabellenführer Ottobrunn. Mit dem 78:59-Erfolg (41:28) sicherten sich die Nachwuchstrainer Freddy Häsler und Filip Schinhammer den direkten Vergleich und verbesserten damit die Chancen auf die Meisterschaft in der Kreisklasse Mitte erheblich.
Nachdem das Hinspiel noch um Haaresbreite in Ottobrunn verloren gegangen war (57:61), mobilisierte die Wolnzacher Basketball-Community für das Spitzenspiel ihrer Nachwuchskorbjäger ihre Kräfte. Die U14-Eltern hatten bereits Wochen im Voraus den Spieltag geplant, so dass die Organisation nichts zu wünschen übrig ließ. Für das leibliche Wohl war gesorgt, Trommler und Fans mit Klatschen sorgten für die richtige Stimmung. Im Vorfeld hatte Wolnzachs Sportlicher Leiter Mike Urban die letzten drei Trainings vor dem entscheidenden Duell um die Meisterschaft begleitet und die U14 in Zusammenarbeit mit Häsler noch einmal auf Vordermann gebracht. „Man konnte eigentlich in jedem Training eine Steigerung sehen“, freute sich Urban, „die Intensität wuchs und die Linie wurde besser, jeder konnte Aufgaben für sich finden und dem Team helfen.“ Zwei konnten dies jedoch nicht, obwohl sie es liebend gern getan hätten. Louis Liebrand bekam beim Aufwärmen einen Ball an den Kopf und musste mit einem geplatzten Äderchen im Auge aussetzen. Auch U12-Spieler Quirin Reith konnte wegen einer gebrochenen Hand nicht aushelfen. Das hielt die beiden basketballverrückten Jungs aber nicht davon ab, ihr Team aber von der Bank aus zu unterstützen. Erschwerend kam hinzu, dass der Kader in den Vorbereitungstrainings stark fluktuierte, Jonas Domfeld konnte zum Beispiel bei keinem der letzten drei Trainings dabei sein, Lea Hoffmeister und Julia Haltmeier bei nur einem.
So mussten sieben Wolnzacher gegen 12 Ottobrunner das Beste aus der Situation machen. Aufbau Michael Schuller (26 Pkt.), der den Wolnzachern das ganze Spiel über Probleme bereitete, legte für die Gäste gleich einmal vor, so dass nach den ersten drei Minuten ein 1:4-Rückstand für die Wolnzacher auf der Anzeigetafel stand. Dann jedoch brach ein überragender Felix Ried das Eis für die Hausherren. Egal ob Rebounds, Blocks oder gute Pässe, an allen Ecken und Enden tauchte der athletische Wolnzacher Aufbauspieler auf. 15 Zähler von Ried im ersten Viertel (21:14) brachten die Wolnzacher auf die Siegerstraße, die sie dann nicht mehr verlassen sollten. Im zweiten Viertel (20:14) zeigte Wolnzach, dass sie noch einen anderen Felix hatten, nämlich Felix Müller. Zehn Müller-Punkte stellten ein ermutigendes 41:28 zur Halbzeit her.
Das dritte Viertel (16:16) gestaltete Schuller mit acht Zählern ausgeglichen, nachdem die Wolnzacher kurzzeitig auf 49:29 (22. Min.) weggezogen waren. So ging das Spiel nach der letzten Viertelpause mit einem 57:44 (30. Min.) in die entscheidende Phase. Elf Punkte von Ried stellten bald wieder ein komfortables 68:48 (35. Min.) her, ehe fünf Punkte von Noah Riedl in der zweiten Viertelhälfte halfen, den Vorsprung zu verwalten und den bemerkenswerten 78:59-Sieg der tapferen sieben Wolnzacher zu sichern.
„Ein bisschen mehr Wachheit und Killerinstinkt durch die Bank wäre noch wünschenswert gewesen“, bilanzierte Urban, hob aber auch hervor, dass das Team uneigennützig aufspielte und jeder seinen Teil zum Erfolg beitrug. Julia Haltmeier und Lea Hoffmeister trafen Würfe aus der Halbdistanz, Domfeld rackerte in der Verteidigung und erkämpfte wichtige Bälle, während Quirin Sauer Rebounds sammelte und gute Blocks stellte, die seinen Außenspielern immer wieder gute Gassen zum Korb eröffneten. „Wichtig ist, dass jeder aktiviert ist, ab und zu mal einen Wurf einstreut, in der Verteidigung aushilft, sich mal auf den Boden wirft und so weiter. Nur so kann man als Team erfolgreich sein“, so Urban. Befragt man die U14er selbst zum Spiel, so sahen sie „gute Pässe für Schnellangriffe“ (Müller), „Teamgeist“ (Domfeld) und „eine gute Kondition, die uns erlaubt hat nicht nachzulassen“ (Ried) als Gründe für den Erfolg. Schwierigkeiten bereiteten laut Ried das Give-&-Go der Gegner und so manche verschlafene Eins-gegen-Eins-Verteidigung. Die Coaches Schinhammer und Häsler freuten sich über den richtungsweisenden Sieg und die Tatsache, dass der Gegner 40 Minuten lang nie wirklich ins Spiel gekommen ist.
Ottobrunn (13:1 Siege) ist den Wolnzachern (11:1) zwei Spiele voraus, letztere haben aber nun den direkten Vergleich für die Meisterschaft. Vier Spiele stehen noch auf dem Programm, am 16.04. kann im Heimspiel und letzten Saisonspiel gegen den BC Hellenen 2 (13:00 Uhr) alles klar gemacht werden.
TSV WOLNZACH: Domfeld, Haltmeier (2), Hoffmeister (4), Liebrand, Müller (23), Ried (38), Riedel (11), Sauer.