Wiedergutmachung gelungen
Neutraubling, 30.01.16. Der unterbesetzte FC Tegernheim war am Samstag chancenlos gegen die gut gelaunten Wolnzacher Bayernliga-Basketballer. 109:57 (56:32) holte sich Mike Urbans Team den ersehnten Sieg, der die Mini-Niederlagenserie von zwei Spielen beendete.
Zwar hat Tegernheim schon öfters mit nur sieben oder acht Mann gespielt, aber ohne Power Forward Philip Kroehling (13,3 Pkt.), Power Forward Michael Birzer (10,2), Maxmilian Malfertheiner (7,8) und Small Forward Sebastian Erdelt (6,8) fehlten nicht nur vier der besten zehn Werfer, sondern auch Spieler, die am Brett dagegen halten hätten können. Hinzu kam, dass Tegernheim selten in einen wirklichen Spielfluss kam. Somit wurde das Spiel der am Samstag mit sieben Akteuren auflaufenden Oberpfälzer berechenbarer und war auf viele Energieleistungen im Eins-gegen-Eins angewiesen. Anders hingegen die Wolnzacher, die laut Sven Leichtl seit langem einmal wieder ihren „Gameplan richtig konsequent durchgezogen haben.“ Das erste Pflichtspiel gegen den Verein, in dem Leichtl in der Jugend groß geworden ist, war „definitiv etwas Besonderes“ für ihn, auch „wenn es noch schöner gewesen wäre, wenn Tegernheim vollzählig gewesen wäre.“
Nach der bitteren 93:94-Niederlage gegen Königsbrunn am Vorwochenende hatte Urban Wert auf die Eins-gegen-Eins-Verteidigung, den Offensivfluss und das Umschaltspiel gelegt. Dies zeigte seine Wirkung, der FC konnte da in Unterbesetzung und ohne wirkliche Center nicht dagegen halten. Beim Stand von 5:5 (3. Min.) starteten die Hallertauer Gäste das erste Mal so richtig durch, Torben Degner erzielte zwei Körbe zu einem 11:2-Lauf, den Lukas Kappelmeier mit fünf Punkten beendete. Wenig später läutete Filip Schinhammer mit einem Korb trotz Fouls einen 9:0-Lauf ein, der zur ersten Viertelpause bereits die Weichen zum Sieg stellte (25:10, 10. Min.). Anfang des zweiten Abschnitts (31:22) kam der Wolnzacher Express kurzzeitig ins Stocken, während Tegernheim zu seinen Stärken fand. Power Forward Markus Stein (18 Pkt., 3/11 Freiwürfe, 1 Dreier) überzeugte im Eins-gegen-Eins (8 Zähler in diesem Viertel), Muhamet Tatli (10, 2 D.) streute einen Dreier ein und Philipp Maron (8, 4/5 FW) sowie Vassil Mann (11, 7/10 FW) holten sich durch Drives Freiwürfe. Zu mehr als einem 19:29 (14. Min.) sollte das kurze Aufflackern aber nicht reichen. Alexander Hoffmeister und Sven Leichtl konterten mit drei Dreiern (42:25, 16. Min.), wenig später lief Center Anthony Gräber mit acht Zähler – inklusive eines krachenden Dunkings – binnen zwei Minuten so richtig heiß, was einen klaren Halbzeitstand von 56:32 herstellte.
Der FC kämpfte tapfer weiter, doch ab dem 41:60 (23. Min.) war Wolnzach wieder klar am Drücker und kombinierte phasenweise in attraktiven Spielzügen. Alexander Jureczek taute mit sechs Zählern auf, zur letzten Viertelpause stand somit ein 78:44 (30. Min.). Schinhammer traf zu Beginn des letzten Viertels (31:13) drei Dreier in Folge zum 87:49 (34. Min.). Ab der 37. Minute waren die Gastgeber aufgrund von Foulproblemen dann nur noch zu viert auf dem Platz, da hatte Degner allerdings die 100 Punkte schon vollgemacht (100:49, 37. Min.). Gräber nutzte das letzte Viertel noch, um sein erstes Double Double für die Wolnzacher zu sammeln (14 Pkt., 10 Reb.). „Ich arbeite im Training hart, um kleine Schritte nach vorne zu kommen“, freute sich Gräber, „nach der Eingewöhnungsphase und zwei Verletzungen bin ich froh, dass ich dem Team endlich wirklich helfen konnte. Die Unterstützung vom Team und Trainer sind wichtig, es ist alles sehr familiär hier. Das ist großartig!“ Der 2,07-Meter-Mann habe bereits im intensiven Abschlusstraining gemerkt, dass das Team die letzte Niederlage nicht auf sich sitzen lassen wollte. Leichtl fand, dass das ganze Team besser im Fluss war und hofft nun, dass die Wolnzacher „da weiter dran bleiben.“
TSV WOLNZACH: Leichtl (9), Biersack L (2), Kappelmeier (10), Gräber (14), Oberndorfer (2), Jureczek (8), Schinhammer (15), Fuchs (5), Eichmüller (2), Hoffmeister (10), Degner (14), Wießnet (18).