H1: Doppelpack vor Weihnachten
Wolnzach, 19.12. Am letzten Spieltag im Jahr 2015 müssen die Wolnzacher Herren-Basketballer noch einmal richtig ran. Ausnahmsweise findet das Heimspiel dieses Mal am Samstag um 17:00 Uhr statt, der Gegner ist der TSV 1880 Schwandorf, der zurzeit den achten Tabellenplatz der Bayernliga Mitte belegt. Am Sonntag um 19:30 Uhr steht ein Abstecher in die Bayernliga Süd auf dem Plan. Dann gilt es in der dritten Runde des Bayernpokals, die Kräfte mit dem TSV Vaterstetten zu messen, der zu den besten Teams im Süden gehört.
Die Schwandorfer (3:5 Siege) landeten letzte Saison im Mittelfeld, das sie auch diese Saison wieder anstreben dürften. Ein Grund dafür ist, dass mit Alwin Prainer (14/15: 16,3 Pkt.) und Vaidas Butkus (8,0) heuer zwei für die Oberpfälzer wichtige Akteure noch nicht im Einsatz waren. Außerdem ist Christian Scharf nicht mehr Head-Coach, seinen Platz hat Aufbau Sebastian Fischer als Spielertrainer eingenommen. Der TSV musste also seine Ressource bündeln und schauen, wie er damit zu Recht kommt. Dabei sprangen bis jetzt nur drei Siege aus acht Spielen heraus. Daheim gelang ein knapper Sieg gegen Heroldsberg (76:71), Niederlagen gab es gegen Augsburg (47:68) und Nördlingen (59:69), Spiele, wo die Fischertruppe jeweils bis zum zweiten oder dritten Viertel mit ihm Spiel bleiben konnte. Auswärts gab es dafür wichtige, hart erkämpfte Siege Richtung Klassenerhalt in Donauwörth (70:54, 26:30) und Nürnberg (69:64, 36:30). Knappe Niederlagen musste man in Tegernheim (63:70, 37:37) und Treuchtlingen (69:77, 36:36) einstecken, zur Halbzeit waren die Partien noch völlig ausgeglichen gewesen. Nur beim Tabellenführer in Passau kam man wenig überraschend 45:82 unter die Räder.
Offensiv haben die Oberpfälzer (62,3:69,4) heuer große Probleme. Zweistellig punkten bis jetzt nur Aufbau Johannes Pflamminger (11,4) und Center Lars Aßheuer (10,1). Small Forward Andreas Schindwolf (8,5) und Power Forward Tobias Ruhland (8,4) folgen mit fast identischen Werten, danach kommen Stefan Beer (7,8) und Coach Fischer (6,8). Freiwürfe holt Schwandorf erstaunlich viele (24,8 pro Spiel bei 62% Trefferquote), denn 17,5 Zweipunkttreffer pro Spiel deuten eigentlich weniger auf massives Attackieren des Korbes hin. Pflamminger (85%), Schindwolf (76%), Leon Krampert (73%), Beer (71%) und Fischer (71%) sorgen für eine Freiwurfquote im oberen Mittelfeld, lediglich Aßheuer fällt hier mit 44% deutlich aus der Reihe, verbucht ironischerweise allerdings die meisten Versuche (5,4). Vom Dreier stehen nur 4,0 Treffer pro Spiel in der Statistik. Ungefähr die Hälfte davon geht dabei auf Pflammingers Konto (1,8), Fischer (1,0) und Schindwolf (0,6) steuern meist den Rest bei.
Auf dem Papier sind die Wolnzacher (76,1:67,0) die Favoriten. Mit 25,6 Freiwurfversuchen (bei einem Ligabestwert von 66%), 19,0 Zweiern und 7,1 Dreiern sollte offensiv genügend Potential vorhanden sein, um Schwandorf in seine Grenzen zu verweisen, auch wenn die Oberpfälzer mit ihrer kompakten, Innenspielerlastigen und defensiv orientierten Spielweise die Spiele gerne schwierig machen. Power Forward Thorben Woldt kehrte am Montag ins Training zurück und machte nach überstandener Sprunggelenksverletzung und Zerrung eine gute Figur. Trainer Mike Urban freut sich darüber, den vielseitigen, kampf- und wurfstarken „Big Man“ wieder dabei zu haben: „Gerade, wenn es mit den ganz großen Jungs noch nicht so klappt, erlaubt uns Thorben trotzdem alle taktischen Varianten.“ Nicht dabei sein werden David Eichmüller und Klaus Schachtner (beide privat verhindert) und Anthony Gräber (Sprunggelenk). Theoretisch sollten also 13 Stammspieler zur Verfügung stehen, vielleicht kann auch Lukas Kappelmeier nach acht Wochen Pause sein Comeback feiern.
Am Sonntag versuchen die Wolnzacher dann, ins Viertelfinale des Bayernpokals vorzudringen. Vaterstetten (6:3 Siege) steht in der Bayernliga Süd ähnlich wie die Wolnzacher (8:2) in der Mitte. Coach Urban hat als Spieler mit den Westpark Baskets Ingolstadt (2. Regionalliga) heuer schon gegen die Vaterstettener im Bayernpokal verloren, auch wenn diese eine Liga niedriger spielen. „Sie spielen hart und diszipliniert, haben Erfahrung, Spieler auf allen Positionen und einige sehr gute Einzelspieler“, weiß Urban zu berichten. Gerade auf der Aufbauposition sind mit Christoph Kemmer (15,6 Pkt), der schon in der zweiten Liga in Leitershofen aktiv war, und Patrick Dreisch (11,2), der 2011/12 im NBBL-Kader des FCB stand, qualifizierte Akteure am Start.