Krimi gegen Heroldsberg

Wolnzach, 06.12.15. Ein umkämpftes 75:70 (26:28) gegen die TuSpo Heroldsberg hat die Wolnzacher Herren1 wieder auf die Siegerstraße zurückgebracht. Mit einem Sieg hätte Heroldsberg an Wolnzach vorbeiziehen können, so konnten die Hallertauer auf den dritten Platz in der Bayernliga Mitte vorrücken.

Johannes Biersack (am Ball) und Heroldsbergs Topscorer Christoph Schröder kämpfen um den Ball.

Johannes Biersack (am Ball) und Heroldsbergs Topscorer Christoph Schröder kämpfen um den Ball.

Dass die Heroldsberger sich Chancen in Wolnzach ausrechneten, kam nicht von ungefähr. Wohl zum ersten Mal trat das Team von Hubert Selzle in Topbesetzung an, es fehlten lediglich Aufbau Philipp Selzle (4,0 Pkt), der berufsbedingt schon einige Spiele verpasst hat, und Ergänzungsspieler Christian Utz (0,2). Die besten neun Werfer der Franken waren am Sonntag mit von der Partie. Doch auch die Wolnzacher nähern sich langsam wieder ihrer vollen Kaderstärke. Tobias Fuchs, Torben Degner und Lukas Kappelmeier wurden noch geschont, sollen aber in den nächsten ein, zwei Wochen wieder an Spielform herangeführt werden. „Tobi (Fuchs) und Torben (Degner) hätten schon spielen können“, verriet Trainer Mike Urban, „aber ich habe mich für die 100% fitten Leute entschieden, um Rückfälle zu vermeiden.“ Urban pokerte auf einer anderen Ebene noch ein wenig, indem er die Startaufstellung und damit die Spielerkonstellationen neu justierte und die taktischen Zügel lockerte.

Der Plan ging größtenteils auf. Die neue erste Fünf etablierte eine disziplinierte, harte Verteidigung, welche die Partie zu Beginn prägte. So hatten die Wolnzacher nach einem frühen 2:7 (4. Min.) und einem Dunking von David Eichmüller aus dem Pick & Roll das Spiel bald wieder im Griff, Sven Leichtl glich per Dreier zum 11:11 (8. Min) aus. Die Wolnzacher verfolgten den richtigen Ansatz, zu oft fehlte es aber durch das hohe Tempo und freiere Spiel an Präzision und der Entscheidungsfindung. Dies wurde erst zum Ende des zweiten Viertels besser, als die Hausherren beim Stand von 18:25 (17. Min.) zur Halbzeit noch auf 26:28 verkürzen konnten.

Das dritte Viertel (25:16) begannen die Wolnzacher mit leichten Körben von Wießnet, ein schöner beidhändiger Dunking von Leonhard Biersack im Schnellangriff bedeutete in der 22. Minute die erste Führung der Wolnzacher (35:34). Die Begegnung blieb bis zum 43:44 (28. Min.) ausgeglichen, Christoph Schröder (22 Pkt.) hielt die Gäste mit zehn Zählern in diesem Abschnitt im Spiel. Alle anderen Heroldsberger hatten die Wolnzacher relativ gut im Griff, wenn nicht gerade ein Box-out beim Rebound oder eine Defensivrotation total verschlafen wurde. Kein weiterer Akteur konnte zweistellig gegen die Wolnzacher Abwehr punkten. Filip Schinhammer startete kurz vor der letzten Viertelpause einen 8:0-Lauf, unterstützt von je einem Dreier von Leichtl und Alexander Hoffmeister.

Leo Biersack mit der ersten Führung für die Wolnzacher.

Leo Biersack mit der ersten Führung für die Wolnzacher.

Mit 51:44 ging Urbans Truppe ins letzte Viertel (24:26), das die Gäste anfangs mit einer 14:6-Phase an sich rissen und damit sogar in der 34. Minute eine kleine Führung eroberten (58:57). Center Micha Hofmann (8 Pkt.) hatte hierbei sechs einfache Punkte in Folge erzielt. Die Wolnzacher ackerten weiter und gingen zuerst 64:58 (38. Min.) und dann 69:61 (39. Min.) in Führung. Aufbau Philipp Hesel (8 Pkt.) gab sich allerdings nicht so einfach geschlagen. Zwei Hesel-Dreier und einen Korb von Cristiano Freitas (9 Pkt.) später hieß es nur noch 71:69 (40. Min.). Dann unterlief den Wolnzachern auch noch ein katastrophaler Ballverlust, der ein unsportliches Foul nach sich zog. Von den Freiwürfen verwandelte Tobias Luther allerdings nur einen und auch der nachfolgende Angriff wurde von den Wolnzacher mit viel Glück abgewehrt. Im Angriff schafft es Sven Leichtl trotz einer schwammigen Wolnzacher Offensive ein Foul zu ziehen, in der nachfolgenden Stop-the-Clock-Phase verwandeln die Wolnzacher vier von acht Freiwürfen, was zum wenig glorreichen, aber wichtigen 75:70-Sieg reicht.

„Wir haben wieder ein wenig kleiner gespielt und konnten so offensiv und defensiv mehr Druck ausüben“, fand Leichtl. Johannes Biersack bescheinigte seiner Mannschaft eine engagierte Defensive, die dem Gegner „wenig schenkte“. „Wenn wir das machen, dann können wir uns eigentlich nur noch selber schlagen.“ Was den Wolnzachern auch fast wieder gelungen wäre.

TSV WOLNZACH: Biersack L (5), Leichtl (13), Biersack J, Oberndorfer, Jureczek (6), Schinhammer (9), Schachtner, Eichmüller (7), Hoffmeister (14), Moosmayr, Woldt (2), Wießnet (19).