H1: Schwung generieren

Wolnzach, 06.12.15. Durch die zweite Niederlage in Folge sind die Wolnzacher Herren1 auf den vierten Platz in der Bayernliga Mitte abgerutscht und empfangen nun am Sonntag um 17:00 Uhr die TuSpo Heroldsberg. Die Franken befinden sich einen Sieg hinter den Wolnzachern auf dem fünften Platz.

Fil Schinhammer im Vorwärtsmarsch letzte Saison gegen Heroldsberg.

Fil Schinhammer im Vorwärtsmarsch letzte Saison gegen Heroldsberg.

Die letzten beiden Spiele der von Ausfällen gebeutelten Wolnzacher hätten spannender nicht sein können. Gegen Augsburg stand es in der 39. Minute 68:68, in Treuchtlingen 61:64. Beide Spiele mussten die Wolnzacher abgeben. Wolnzachs Coach Mike Urban sieht das auch als Leistung. „Bedenkt man das ganze personelle Hin und Her, ist es nicht verwunderlich, dass wir sicher noch lange nicht unseren besten Basketball spielen. Und trotzdem haben wir sechs Siege in Folge hingelegt und hatten auch die letzten beiden Partien in der eigenen Hand. Am Ansatz und am Einsatz fehlt es also sicher nicht“, so Urban. Ganz gereicht hat es trotzdem nicht, vor allem im Bereich der „hanebüchenen Fehler“ will Urban Besserung sehen.

Ein Team wie Heroldsberg, das letzte Saison als Aufsteiger den dritten Platz gemacht hat, wird den Hallertauern auf jeden Fall nichts schenken. Die Mannen um Coach Hubert Selzle haben heuer allerdings einen etwas holprigen Start hingelegt. Drei von vier Auswärtspartien gingen verloren. In Treuchtlingen (66:80) und Passau (56:76), also bei zwei Spitzenteams, gab es zweistellige Niederlagen, in Schwandorf ein knappes 71:76. Zuhause ließ die TuSpo bis jetzt noch nichts anbrennen. Zum Saisonauftakt konnte Augsburg 88:74 in Schach gehalten werden, es folgten deutliche Siege gegen Donauwörth (90:72) und Neumarkt (80:57), bevor am letzten Spieltag ein knappes und umkämpftes 87:80 gegen Königsbrunn gelang.

Durchaus offensivstark präsentierte sich Heroldsberg bis jetzt, fünf Spieler punkten zweistellig: Aufbau Christoph Schröder (16,5 Pkt.), Flügel Philipp Baumeister (13,6), Aufbau Cristiano Freitas (12,8), Flügel Nikolai Schröder (11,7) und Neuzugang und Aufbau Ibrahim Alshaikhahmed (10,6). Ergänzt wird das Quartett vom ballsicheren Aufbau Philipp Hesel (4,1) und 1,98m langen Center Tobias Luther (6,4). Philipp Selzle (4,0) und Center Micha Hellmann (4,0) haben bis jetzt nur je fünf und drei der acht absolvierten Partien mitgespielt und gehörten letzte Saison mit je 10,9 und 8,1 Punkten zu den besseren Punktelieferanten der Franken. Also auch Heroldsberger sind heuer nicht ganz ohne Ausfälle davongekommen. Auch wenn das Ziehen von Freiwürfen bis jetzt nicht zu den Spezialitäten von Heroldsberg zählt (21,3 Versuche), war dafür auf Christoph Schröder und Baumeister Verlass (je 3,8 und 5,1 Versuche). Die beiden dynamischen und athletischen Spieler gehören außerdem neben Freitas (2,3 Dreier pro Spiel) mit je 1,6 und 1,5 Dreiern pro Spiel zu den besten Distanzwerfern ihrer Mannschaft. Die Verteidigung der Shooting-Guard- und Small/Power-Forward-Position wird also definitiv eine der Hauptaufgaben der Wolnzacher werden. Dem zweitbesten Angriff (77,8) der Liga steht allerdings die drittschlechteste Verteidigung (73,0) gegenüber, die Wolnzacher (74,6:66,3) sollten hier aggressiv ihre Chancen suchen.

Wie das genau aussehen wird, ist noch unklar. Oliver Oberndorfer (Erkältung) und Tobias Fuchs (Sprunggelenk) sollten nach Ausfällen wieder ins Training zurückkehren, ebenso wie Thorben Woldt (Sprunggelenk) und Torben Degner (Erkältung). Wie fit und spielbereit diese dann sind, wird sich zeigen. Lukas Kappelmeier (Sprungglenk) wird nach überstandener Verletzung nächste Woche wieder langsam in den Trainingsbetrieb einsteigen. Auffällig ist dabei, dass alle drei etatmäßigen Aufbauspieler und zwei große, bewegliche Spieler betroffen sind, also Spieler, die dieselbe Position beziehungsweise ähnliche Anlagen haben. „Es wäre natürlich besser, wenn man die Ausfälle über verschiedene Positionen verteilen könnte“, sagt Urban, „aber das kann man sich nicht heraussuchen. Ein weiterer Grund, warum bei uns jeder zwei oder mehr Positionen lernt.“ Mit diesem Wissen im Hintergrund will der Wolnzacher Trainer auch für Sonntag ein wenig sein Team aufmischen. Es soll veränderte Konstellationen geben und auch ein paar Rollenwechsel. „Viele unserer Spieler sind gerade nicht so im Rhythmus und nicht so effektiv, da werden wir mal ein bisschen was anders machen“, kündigt Urban den Versuch an, seine Spieler wieder freier und aggressiver in Position zu bringen. „Das soll natürlich auf unserer Spielidee basieren, also werde ich da noch einmal genau schauen, wer was in welchem Kontext leisten kann. Und dann… dann lasse ich sie einfach mal machen.“ Ziel ist es, Schwung zu generieren, um auch in den danach noch anstehenden Partien gegen Donauwörth und Schwandorf die Hinrunde erfolgreich zu Ende zu spielen.