H1: Nächstes Spitzenspiel trotz neuer Ausfälle
Treuchtlingen, 28.11.15. Erster gegen Dritter heißt es am Samstag um 16:00 Uhr in Treuchtlingen, wenn die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer nach Franken reisen. Die Wolnzacher (6:1 Siege) sind zwar im Moment Tabellenführer, müssen aber für Samstag alles aus sich herausholen, wenn sie ihre zunehmenden Ausfälle kompensieren und die Punkte beim starken Aufsteiger (5:2) entführen wollen.
Ganz überraschend kommt der Erfolg von Treuchtlingen 2 allerdings nicht. Die Erste der Franken spielt zwei Ligen höher, in der 1. Regionalliga, und kämpfte sich die letzten vier Jahre stetig nach oben. 12/13 landete die Truppe von Coach Stephan Harlander auf dem elften Platz, 13/14 auf dem fünften, 14/15 auf dem vierten, im Moment stehen seine Mannen auf dem dritten Platz und reden ein Wörtchen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga (ProB) mit. Die Basis dabei bilden viele Eigengewächse, die auch im September beim Vorbereitungsturnier in Wolnzacher eine gute Figur machten, Treuchtlingen landete dort mit einer Mischung aus Herren1- und Herren2-Spielern auf dem ersten Platz.
Die gute Anbindung an die erste Mannschaft erklärt, warum Treuchtlingen 2 den Einstieg in die Bayernliga so gut hinbekam und auch als Aufsteiger die ersten fünf Spieltage kein Spiel verlor. Allerdings war der Auftaktsieg in Tegernheim ein knapper (68:59, 46:45) und auch in Donauwörth (54:48; 27:25) und gegen Schwandorf (77:69 nach Verlängerung) hieß es die Zähne zusammenzubeißen. Relativ klar konnte der VfL sich daheim gegen Herolsberg durchsetzen (80:66), beim Schlusslicht Neumarkt gelang ein 92:54-Kantersieg. Die letzten beiden Spieltage verliefen unglücklicher. Daheim musste man gegen Passau eine knappe Niederlage hinnehmen (54:62, 33:35), ebenso zuletzt in Königsbrunn, wo es nach Verlängerung 87:93 hieß.
Ãœberragend sind bei Treuchtlingen 2 (73,1:64,4) im wahrsten Sinne des Wortes Center Jonathan Schwarz (2,02m, JG 96) und Power Forward Alexandros Mavropoulos (2,04m, JG 98), die das Team diese Saison mit je 16,1 und 12,8 Punkten anführen. Point Guard Nico Jahnel (1,88m, JG 98, 11,1 Pkt.) und Small Forward Jonas Rauch (1,96m, JG 97, 10,0) punkten ebenfalls zweistellig und stehen wie auch Small/Power Forward Oliver Linss (1,90m, JG 95, 5,3 Pkt.) und Shooting Guard/Small Forward Kevin Vogt (1,91m, JG 96, 4,8 Pkt.) im erweiterten Kader der ersten Mannschaft. David Fruth (6,7 Pkt.) und Lars Stecher (5,3) dürften die Brüder von Leon Fruth und Arne Stecher sein, die in der ersten Mannschaft spielen. Die 26,7 Freiwurfversuche (Quote 53%) kommen dabei hauptsächlich durch Jahnel (6,0 bei 64%), Mavropoulos (5,2 bei 52%), Schwarz (3,7 bei 42%) und Tobias Heinz (3,0 bei 28%) zustande, die 5,3 Dreipunktetreffer pro Spiel durch Mavropoulos (1,2), Fruth (1,1), Jahnel (1,0) und Stecher (0,8). Insgesamt dürfte Treuchtlingen somit über eine relativ ausgeglichene Neuer-Rotation verfügen, die vier Topscorer auf Point Guard (Jahnel), Small Forward (Rauch), Power Forward (Mavropoulos) und Center (Schwarz) zu bieten hat.
Bei den Wolnzachern (76,6:65,1) hat das Montagsphänomen inzwischen wieder seine Spuren hinterlassen: Shooting Guard Filip Schinhammer und Point Guard Tobias Fuchs konnten das Training wegen Sprunggelenksverletzungen nicht beenden und sind für Samstag fraglich. Torben Degner, Thorben Woldt, Sven Leichtl und Lukas Kappelmeier können die nächsten ein, zwei Wochen erst wieder locker mit Basketballübungen anfangen. Hinzu kommt, dass Klaus Schachtner ausfällt (privat) und Oliver Oberndorfer sehr wahrscheinlich krankheitsbedingt ausfällt, was den bisherigen Kader für das Spitzenspiel am Samstag auf acht Spieler reduziert. Als Aufrücker sind Shooting Guard Sascha Steinbach und Point Guard Iman Etedali angedacht. „Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, der Ausfall von vielleicht sieben Stammkräften ist bitter. Aber wenn wir was reißen wollen, müssen wir uns da jetzt durchschlagen“, kommentiert Coach Mike Urban, „wir hatten am Montag ein gutes Training und die Jungs haben gezeigt, dass sie bereit sind, ein paar Schippen drauf zu legen. Wir sind mit Sicherheit wieder selbst für unser Schicksal verantwortlich.“ Die knappe 71:78-Niederlage gegen Augsburg am vergangenen Wochenende scheint gewirkt zu haben.