Klarer Sieg trotz Mängeln

Wolnzach, 08.11.15. Am fünften Spieltag der Bayernliga Mitte ging ein kleiner Ruck durch die Liga. Drei Teams mussten ihre zweite Niederlage einstecken, wodurch sich das Trio Treuchtlingen 2 (5/0 Siege), Wolnzach (5/0) und Passau (4/1) etwas absetzen konnte. Die Wolnzacher besiegten am Sonntagabend Nördlingen (3/2) mit 83:61 (46:32).

Oliver Oberndorfer mit dem Durchstecker zu Johannes Wießnet.

Oliver Oberndorfer mit dem Durchstecker zu Johannes Wießnet.

Vor der Niederlage in Wolnzach war Nördlingen noch mit 3/1 Siegen an der Tabellenspitze dran gewesen. Beim Gastspiel in der Hallertau fehlte von den besten sieben Werfern nur Small Forward Lukas Ferner (9,0 Punkte pro Spiel). Zu Beginn machten die Schwaben den Wolnzacher auch richtig Dampf, einem 3:8-Rückstand (3. Min.) liefen Mike Urbans Mannen eine Zeit lang hinterher. Sechs Punkte von Johannes Wießnet (21 Punkte, 13 Rebounds) glichen das Spiel wieder aus, bevor ein 7:0-Lauf der Wolnzacher sogar eine 19:17-Führung (9. Min.) herstellte. Binnen Sekunden konterte Nördlingen mit einem 5:0-Run, so dass die Wolnzacher das erste Viertel mit 19:22 abgeben mussten.

Um die Nördlinger Fastbreaks und Eins-gegen-Eins-Situationen, die meist von Florian Sefranek (14 Punkte) umgesetzt wurden, einzudämmen, stellten die Wolnzacher ihre Verteidigung um. „Eigentlich wussten wir, was auf uns zukommt, doch wir konnten manche Situationen nicht verhindern“, fand Aufbau Oliver Oberndorfern, „erst durch eine Umstellung bekamen wir die Lage besser in den Griff.“ Ein 16:2-Lauf war die Folge, zu dem Alexander Hoffmeister ein Dreipunktespiel und Wießnet seinen ersten Dreier der Saison beitrug. Ab dem 35:24 (16. Min.) hatten die Wolnzacher die Partie dann unter Kontrolle, auch wenn Power Forward Phlipp Bühler (25 Pkt.) durch zahlreiche Offensivrebounds der Wolnzacher Verteidigung immer wieder Nadelstiche verpasste. Damit war Coach Urban überhaupt nicht zufrieden: „Es kann nicht sein, dass wir mehr und größere Brettspieler als der Gegner haben und da so viele Defensivrebounds abgeben.“ Trotz acht Bühler-Zählern im zweiten Viertel (27:12) stand für die Hausherren zur Halbzeit eine 46:34-Führung.

Nachdem die Nördlinger in der ersten Halbzeit acht Dreier gegen ihre 2-3-Zonenverteidigung kassiert hatten, schwenkten sie zu einer Mannverteidigung um. Die Wolnzacher beantworteten dies mit einem 11:4-Lauf zum 57:38 (25. Min.), was eine kleine Vorentscheidung war. Einige Schludrigkeiten am Viertelende erlaubten den Gästen allerdings zum Viertelende noch einmal einen 7:0-Lauf, um auf 51:63 (30. Min.) zu verkürzen. Die Wolnzacher machten danach wieder Ernst, ein 9:0-Lauf, gestartet durch einen Dreier von Oberndorfer, erhöhte die Führung wieder auf 74:53 (35. Min.), danach begingen die Wolnzacher zwar noch acht Fouls, konnten die Partie dank der unterirdischen Nördlinger Freiwurfquote (13/40) sicher 83:61 nach Hause bringen.

„Das Ergebnis trügt ein wenig“, so Urban, „Nördlingen muss normalerweise elf Punkte mehr durch Freiwürfe machen. Das Spiel hat uns wieder sehr gut aufgezeigt, woran wir dringend arbeiten müssen.“ 16 Ballverluste in Halbzeit Zwei, 29 Fouls, die zu 40 Nördlinger Freiwürfen führten, fehlerhafte Einstiege in die Spielzüge, zu wenige herausgespielte Aktionen für Alexander Jureczek, zu wenige Freiwürfe (13/18) waren Urban neben Schwachstellen in der Mannverteidigung und beim Reboundverhalten ein Dorn im Auge. Dank großer Kampfkraft und einer tiefen Bank reichten allerdings ein paar konzentrierte Leistungen von Oliver Oberndorfer (5/6 Feldkörbe), Hoffmeister (5/5 Freiwürfe), Schinhammer (3/5 Dreier) und Wießnet (8/13 Feldkörbe, 4/4 Freiwürfe), um diese Mängel zu überwinden. Gerade Oberndorfer ist die letzten beiden Partien immer besser in eine Führungsrolle hineingewachsen. „Aufgrund unserer Ausfälle habe ich einfach versucht, besonders positiv und konstruktiv zu sein, und auch im Training alles versucht, um mein Team gut zu führen“, so Oberndorfer.

TSV WOLNZACH: Biersack L, Biersack J (2), Oberndorfer (13), Jureczek (4), Schinhammer (11), Schachtner (1), Eichmüller (5), Hoffmeister (12), Moosmayr (4), Woldt (5), Wießnet (21), Fuchs T (5).

Bericht auf INTV: http://www.intv.de/mediathek/kategorie/sport/video/unschlagbar/