H1: Serie gebrochen

Wolnzach, 25.10.15. Was den Wolnzacher Herren-Basketballern die letzten beiden Bayernligaspielzeiten verwehrt geblieben war, gelang am Sonntag: ein Heimspielsieg gegen den FC Tegernheim (89:75). Die beste Offensivleistung der Saison half dabei, einige Versäumnisse in der Defensive und verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften.
Alexander Hoffmeister und die Wolnzacher zeigten von der Freiwurflinie erneut eine gute Leistung, die entscheidende für den Sieg war.

Alexander Hoffmeister und die Wolnzacher zeigten von der Freiwurflinie erneut eine gute Leistung (69%), die entscheidende für den Sieg war.

Parallel gewann am Sonntag Treuchtlingen 2 nach Verlängerung daheim gegen Schwandorf (77:69), so dass die Franken (Korbdifferenz: +37) und die Wolnzacher (+46) weiterhin ungeschlagen an der Spitze der Bayernliga Mitte stehen. Ihre drei Ausfälle (Degner, Kappelmeier, Leichtl jeweils mit Bänderrissen) konnten die Hallertauer Korbjäger gut wegstecken, U19-Nachwuchsspieler Iman Etedali rückte nach, durfte heuer sein Saisondebut machen und erzielte seine ersten Punkte. Tegernheim musste ohne Philipp Kroehling (16,5 Pkt.) und Sebastian Erdelt (10,0) antreten, dafür machte Dauerbrenner Markus Stein sein Saisondebut. Muhamet Tatli und Philipp Maron brachten die Gäste aus der Oberpfalz schnell mit 7:3 in Führung (3. Min.), es folgte jedoch bald der Ausgleich durch einen 8:2-Lauf der Wolnzach, wonach die Tegernheimer nie mehr eine Führung erlangten. Wießnet (Double Double mit 27 Punkten & 15 Rebounds) drückte mit neun Zählern dem punktereichen ersten Viertel (29:21) seinen Stempel auf, ohne etwas zu erzwingen. – Im zweiten Viertel (16:11) wurde die Wolnzacher Verteidigung endlich besser, allerdings vergab Tegernheim auch alle acht Freiwürfe. So hatten sich die Hausherren bis zur Halbzeit schon eine 45:32-Führung erspielt.
Diese bauten die Wolnzacher auf 55:38 (25. Min.) aus, eher Markus Höß (7 Pkt.) mit zwei Dreiern konterte. Alexander Hoffmeister fand, dass sein Team das Spiel dann zwar „nicht perfekt, aber kontrolliert“ nach Hause brachte. „Wir haben uns nicht verunsichern lassen, mittlerweile verfügt unser breiter Kader ja auch einiges an Erfahrung“, so Hoffmeister, der im letzten Viertel (23:25) noch einmal wichtige Treffer von der Freiwurflinie besteuerte. Zunächst spielten die Wolnzacher nämlich noch ihren Stiefel herunter (66:50, 30. Min und 73:56, 34. Min.), danach verkürzten die Regensburg aber dank zu vieler leichter Punkte von Tatli (26), Maron (14) und Stein (11) auf 64:73 (36. Min.) und 70:79 (38. Min.), ehe die Wolnzacher dann den Sack zumachten. Wießnet steuerte im letzten Viertel noch einmal zehn Punkte bei, um Tatlis 12 in diesem Abschnitt auszugleichen. David Eichmüller erhöhte noch einmal per Dreier zum 89:75-Endstand.
„Wir haben in der Transition-Defense, beim Rebound und in manchen 1-gegen-1-Situationen nicht so gut ausgesehen, da waren wir im Kopf nicht schnell beziehungsweise nicht clever genug“, fand Coach Mike Urban. Immerhin pendelte sich die Wolnzacher Freiwurfquote auf einem guten Niveau ein — 24 von 35 Versuchen (69%) verwandelten die Hallertauer, Tegernheim hingegen nur 13 von 29 (45%). Hoffmeister traf sieben von acht, was ihm half im Spiel zu bleiben: „Auch wenn man sonst nicht so gut trifft, gibt einem das natürlich Selbstvertrauen für andere Würfe.“ Sven Leichtl musste gegen seinen früheren Verein von der Bank aus zuschauen, gern hätte er „mit alten Bekannten die Klingen gekreuzt“. Die Wolnzacher Ausfälle sieht er als noch nicht problematisch. „Es sollten halt nicht noch mehr werden“, so Leichtl, „Und wir müssen es schaffen, als Team noch ordentlicher zu funktionieren. Da ist mit oder ohne Ausfälle noch viel Luft nach oben.“ Trotz der offensiven Bestleistung von 89 Punkten will Urban noch eine klarere Verwertung im Ãœberzahlspiel und gegen eine rotierende Verteidigung sehen. Immerhin bearbeiteten die Wolnzacher eine wichtige Baustelle gegen Tegernheim. Verzeichneten sie im letzten Spiel in Königsbrunn noch sage und schreibe 41 Ballverluste, waren es am Sonntag derer nur noch 19. Dafür halbierte sich auf der anderen Seite auch die Dreierquote. Gegen Königsbrunn standen noch bärenstarke 46% in der Statistik, gegen Tegernheim nur 23% (7/31).
TSV WOLNZACH: Biersack L (6), Fuchs T (1), Oberndorfer (10), Jureczek (7), Schinhammer (7), Schachtner, Eichmüller (8), Wießnet (27), Hoffmeister (14), Gräber, Woldt (4), Etedali (5).