H1: Zweiter Aufsteiger im dritten Spiel

Königsbrunn, 17.10.15. Im dritten Spiel geht es für die Wolnzacher Herren-Basketballer in der Bayernliga gegen den zweiten Aufsteiger. Nach der Auftaktpartie in Neumarkt reisen die Hallertauer Korbjäger nun nach Königsbrunn (Spielbeginn 19:00 Uhr), der sich in den ersten zwei Spielen jeweils knapp geschlagen geben musste.
Kapitän Lukas Kappelmeier (Nr. 6) fällt verletzungsbedingt aus und übergibt das Aufbauspiel an Oliver Oberndorfer (li.) & Co.

Kapitän Lukas Kappelmeier (Nr. 6) fällt verletzungsbedingt aus und übergibt seinen Part im Aufbauspiel an Oliver Oberndorfer (li.) & Co.

Die offensivstarken Schwaben vom TSV haben sich in den ersten beiden Saisonspielen allerdings teurer als Aufsteigerkollege Neumarkt verkauft und sind nicht zu unterschätzen. In Passau sausten sie nur um Haaresbreite an einer kleinen Sensation vorbei, 83:85 musste sich der TSV nach Verlängerung geschlagen geben, obwohl es am Ende der regulären Spielzeit eine vielversprechende 76:71-Führung gegeben hatte. Gegen Tegernheim lag Königsbrunn über drei Viertel lang vorne, konnte aber im letzten Viertel (8:28) überhaupt nicht mehr dagegen halten. Die Folge war eine 71:78-Niederlage. Ein hochgradig aussagekräftiger Gradmesser sind diese Ergebnisse allerdings nicht, da Passau gegen Königsbrunn auf Tobias Hoffmann und Thomas Petrhan verzichten musste, während Tegernheim ohne Leistungsträger Sebastian Erdelt und Philipp Kroehling (beide je 13 Punkte vs. Treuchtlingen) und nur mit acht Spielern anreiste.
Ähnliche Vorzeichen gibt es nun jedoch für die Wolnzacher. Nachdem Center Torben Degner erst vor kurzem böse umgeknickt war, hat es nun am Montag Aufbau Lukas Kappelmeier erwischt. „Das sind zwei Spieler, um die ich eigentlich meine erste Fünf herum aufbauen wollte“, runzelt Coach Mike Urban die Stirn. Beide fallen aber wohl erst einmal acht bis neun Wochen aus. Von Center Thomas Moosmayr (privat verhindert) kommt am Wochenende auch keine Entlastung, also werden die Wolnzacher wohl wieder ihre Taktik anpassen müssen und kleiner spielen. Bis jetzt steht für die Wolnzacher ein Kader mit elf Spielern, ob Urban noch einen Ergänzungsspieler mitnimmt, bleibt abzuwarten.
Auf jeden Fall interessant wird sein, was die Schwaben an ihrem Standort aufgebaut haben. Zehn Kilometer nördlich dominieren Augsburg und Leitershofen/Stadtbergen die Basketballszene, 15 Kilometer südlich ist der Traditionsclub DJK Landsberg angesiedelt. Das ist sicher keine einfache Konstellation, noch dazu weil der TV Augsburg ebenfalls in der Bayernliga Mitte spielt. Allerdings dürfte in diesem Ballungsraum schon einiges Talent in der Gegend vorhanden sein. Mit Center Benjamin Maag (21,0 Punkte pro Spiel), Flügel Luca Ritzel (15,0) und Torsten Thäsler (13,0) am Abzug hatten die Königsbrunner bis jetzt ein zuverlässiges Trio in Sachen Punkteausbeute am Start. Daniel (9,5) und Marco Franken (8,5) leisteten diesbezüglich ebenso nennenswerte Unterstützung. Auf diese Weise erzielten die Schwaben bisher 77,0 Punkte, während die Wolnzacher nur 65,5 erzielten. Auch bei der Freiwurfquote liegt der Aufsteiger momentan mit 63% vor den Wolnzachern (59%). In Sachen Dreipunktewürfe sind beide Mannschaften in etwa gleichauf (Wolnzach: 6,5, Königsbrunn: 6,0). Center Maag scheint allerdings bis jetzt der einzige Spieler, der es wirklich regelmäßig zur Freiwurflinie schafft. In zwei Spielen hat Maag sich bärenstarke 10,0 Versuche pro Spiel erarbeitet und dabei mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit verwandelt. Als Distanzwerfer sollten die Wolnzacher Ritzel (3,0 Dreier pro Spiel), Marco Franken (1,5) und Thäsler im Auge behalten. Dies sollte den Wolnzacher gelingen, denn immerhin wurden in den ersten beiden Partien nur 53,0 Punkte zugelassen (Königsbrunn: 81,5). Die Verteidigung ist heuer eines der Hauptziele die Wolnzacher und soll trotz der verletzungsbedingten Ausfälle auch bei der zweiten Auswärtspartie der Saison Sicherheit verleihen.
Mit der Verletzung von Leistungsträger Maximilian Gentner (Achillessehnenriss in Wolnzach) muss sich nun der TV Passau herumschlagen, der mit dem TSV Nördlingen am Samstag zuhause einen bis jetzt sehr stark wirkenden, ungeschlagenen Gegner vor der Nase hat. Das Ergebnis dieser Partie wird auch für die Wolnzacher interessant sein.