H1: Topspiel gewonnen

Wolnzach, 11.10.15. Die neue Bayernligasaison begann gleich mit einem Paukenschlag für die Wolnzacher Basketballer. Mike Urbans Herren1 bezwang am Sonntag Vizemeister Passau denkbar knapp mit 60:58 (32:36) trotz einer nur durchschnittlichen Leistung.

Die Freude bei der H1 war nach einer mäßigen Offensivleistung umso größer. Ein wahrer Arbeits- und Teamerfolg.

Die H1 lässt ihrer Freude über den wichtigen Sieg freien Lauf.

Organisatorisch war alles angerichtet für ein Spitzenspiel. Ãœber 100 Zuschauer, neue Trikots, Trommler und — dank abteilungsübergreifender Unterstützung durch TSV-Fußballfunktionär Thomas Geringer — auch der richtige Sound. Die dadurch entstandene Kulisse und Stimmung fand auch Neuzugang Johannes Wießnet „beeindruckend“: „So kann’s weitergehen! Auch wenn das gegen Passau jetzt kein schönes Spiel war, sind wir mit zwei Siegen in die Saison gestartet.“ Wie wichtig das Spiel den Passauer White Wolves gewesen sein muss, sah man an den schwer enttäuschten Gesichtern nach dem Spiel. Die Wölfe aus Niederbayern, die letzte Saison nur um einen Sieg an der Meisterschaft vorbeigeschliddert waren, hatten sich mehr ausgerechnet, und das zu Recht. Aufbau Tobias Hoffmann und Center Thomas Petrhan waren in Wolnzach zu ihrem Saisondebüt dabei, nachdem sie das erste Spiel verpasst hatten. Somit standen den eingespielten und erfahrenen Passauern die sieben besten Werfer aus der letzten Saison zur Verfügung.

Das half am Anfang allerdings wenig, als die Wolnzacher mit 7:3 (3. Min.) und 11:7 (5. Min.) in Führung gingen und Johannes Wießnet (Double Double: 15 Pkt., 14 Reb.) und Alexander Jureczek (15 Pkt., 5 Reb.) am Brett die Partie kontrollierten. Erst als Power Forward Benjamin Mayer (16 Pkt.) für Passau aufwachte, fanden die Niederbayern besser ins Spiel und übernahmen sogar kurzzeitig die Führung (15:13, 9. Min.). Einige Freiwürfe brachten die Führung wieder zurück ins Wolnzacher Lager, wo sie dank sechs Zählern durch Wießnet auch bis zum 29:25 (15. Min.) blieb. Ein 9:0-Lauf der Gäste drehte jedoch die Partie, zur Halbzeit war Passau dank 12 Zählern von Mayer und elf Zählern von Aufbau Matthis Kumpf (13 Pkt.) 36:32 vorne.

Alexander Jureczek und Johannes Wießnet arbeiteten gut zusammen und sammelten 30 Punkte und 19 Rebounds gegen Passau.

Alexander Jureczek und Johannes Wießnet arbeiteten gut zusammen und sammelten 30 Punkte und 19 Rebounds gegen Passau.

Nach der Pause wirkten die Wolnzacher bissiger und wacher, auch wenn die Trefferquoten und das Sichern loser Bälle immer noch nicht wirklich besser wurden. Das dritte Viertel (9:10) brachte dementsprechend wenig Bewegung. Erst als Jureczek im vierten Viertel (19:12) aufdrehte und Wolnzach mit einem 11:2-Lauf wieder zur Führung (52:50, 34. Min.) verhalf, war klar, dass die Partie ein richtiger Krimi werden könnte. Zu Passaus Unglück war Aufbau Maximilian Gentner (9 Pkt.) in der 33. Minute derart ausgerutscht, dass er sich eine Verletzung am Bein zuzog und nicht mehr weiterspielen konnte. Die Wolnzach suchten in der Zwischenzeit weiter nach einer Lösung. „Wir haben einfach versucht, das Spiel eng zu gestalten und bis zum Schluss an uns geglaubt“, so Jureczek zum Schlüssel für das spannende Spiel. Hoffmann stellte mit einem Korb trotz Foul den Gleichstand her (57:57, 39. Min.), kurz danach erhöhte Petrhan per Freiwurf zum 58:57 (40. Min.) für die Gäste. In einer Auszeit zeichnete Urban dann einen Spielzug auf, der Jureczek einen freien Wurf auf dem Highpost verschaffte, den der 1.93-Meter-Mann dann auch sicher verwandelte. Mit viel Einsatz und unter der Führung von Tobias Fuchs sicherten sich die Hausherren dann die „Stop-the-Clock-Phase“ trotz drei vergebener Freiwürfe von Fuchs.

Tobias Fuchs Kämpferqualitäten gaben am Ende noch einmal einen Schub.

Tobias Fuchs Kämpferqualitäten gaben am Ende noch einmal einen Schub.

Der Sieg wird umso wichtiger für die Wolnzacher, zieht man uns Kalkül, dass acht Spieler gemeinsam nur drei von 32 Würfen verwandelten. „Wenn man bedenkt, was wir alles liegen haben lassen, kann man diesen Sieg gar nicht hoch genug einschätzen“, findet Urban. An Neuzugang Wießnet lag es trotz kurzer Eingewöhnungszeit und noch fehlendem Eingespielt-Sein sicher nicht. Der 2,05-Meter-Riese sieht „schon noch Luft nach oben“, fühlte sich aber von Anfang an mit der Wolnzacher Spielweise und den Mitspielern wohl. „Ich habe schnell eine Rolle in der Mannschaft gefunden, mit der ich auch zufrieden bin“, sagt Wießnet, der in den ersten beiden Spielen für 16,5 Punkte, 13,5 Rebounds und 2,0 Blocks bei einer Trefferquote von 56% gut war.

TSV WOLNZACH: Leichtl, Fuchs T (2), Kappelmeier (6), Oberndorfer (2), Jureczek (15), Schinhammer (4), Schachtner, Eichmülller (7), Moosmayr (1), Woldt (6), Hoffmeister (2), Wießnet (15).