H1: Ein letzter Härtetest

Freising, 26.09.15. Deutlich unterbesetzt gingen die Wolnzacher Herren 1 in ihr neuntes und letztes Testspiel der Vorbereitung auf die neue Basketballsaison. Der Gegner war dieses Mal Jahn München 1, der trotz seines Abstieges in der Kreisliga mit einem neu formierten Kader wohl Großes vor sich hat. 68:55 (28:28) konnten sich die Wolnzacher am Ende durchsetzen.

Aufbau Iman Etedali ließ sich von ein paar Ballverlusten nicht abschrecken und verwandelte am Samstag fünf von sechs Dreiern.

Aufbau Iman Etedali ließ sich von ein paar Ballverlusten nicht abschrecken und verwandelte am Samstag fünf von sechs Dreiern.

Statt des letzten Feinschliffs gab es noch mal einen Härtetest für Mike Urbans Truppe. Nur neun Spieler standen den Wolnzachern am Samstag zur Verfügung, alle sechs Brettspieler fehlten, dafür waren vier Jugendspieler mit dabei, von denen Filip Schinhammer allerdings angeschlagen ins Match ging. Am Abend zuvor hatten die Hallertauer noch ihren Leistungstest vom Saisonauftakt wiederholt, schwere Beine waren also vorprogrammiert. „Die Bedingungen für das letzte Testspiel der Vorbereitung hatte ich mir anders vorgestellt“, so Urban, „aber wir haben viel gelernt und einen sehr engagierten und gefährlichen Gegner niedergerungen, so viel steht fest.“

Jahn München, bekannt für seine hochwertige Arbeit im Damen- und Jugendbereich, musste letztes Jahr den Abstieg seiner Herren 1 aus der Bezirksklasse in die Kreisliga hinnehmen. Nun soll unter Spielertrainer Niko Heinrichs ein Neustart gelingen. Shooting Guard Heinrichs — selbst erfahrener Regionalligaspieler — spielte letzte Saison noch für den TSV München Ost (14/15: 9,5 Pkt.) in der Bayernliga Süd, konnte allerdings dort den Abstieg nicht verhindern. Von München Ost mitgewechselt ist das Aufbauduo Simon Schroeder (11,7) und Niclas Hille (15,6,), somit ist Jahn München auf den Aufbaupositionen schon einmal mit schnellen, athletischen Spielern für die Kreisliga sehr gut ausgestattet. Ebenfalls aus der Bayernliga (Bad Aibling) zum Jahn gewechselt sind Small Forward Ole Kupsch und Philipp Steudle. Ergänzt wird die vielversprechende Mischung aus Jahn Münchens eigenen Jugendspielern, wie zum Beispiel Power Forward Michael Obländer (1,90m, Jahrgang 99), der letzte Saison in der JBBL aktiv war.

Es war also klar, dass die Wolnzacher keinen normalen Kreisligagegner vor sich hatten. Dies zeigten auch die ersten Minuten, als die Wolnzacher sich schnell 4:11 (6. Min.) im Rückstand sahen. Zwei Dreier von U19-Spieler Iman Etedali brachten die Hausherren jedoch zum Viertelende (14:16) wieder heran. Jahn München blieb seiner Linie und einer 2-3-Zonenverteidigung treu, die Wolnzacher taten sich im Angriff trotz zahlreicher guter Kombinationen schwer. 19:26 (19. Min.) hieß es kurz vor der Halbzeit, ehe Etedali wieder zuschlug und drei Dreier in Folge versenkte, um zur Halbzeit auszugleichen (28:28). „So viele Dreier hat er in einem Spiel noch nie getroffen“, glaubt Urban, „da hat er erfreulicherweise eine neue Facette in seinem Spiel entdeckt!“

Nach der Halbzeit fanden die Wolnzacher, die nur mit Aufbau- und Flügelspielern gegen die am Brett größer aufgestellten Gäste agieren mussten, besser in die Partie. Sven Leichtl traf zwei Dreier zum 38:31 (24. Min.), Filip Schinhammer legte wenig später noch vier Zähler drauf, nach dem dritten Viertel (19:13) hatten die Wolnzacher die Wende geschafft (47:41). Ein 12:0-Lauf Mitte des letzten Viertels (21:14), erhöhte den Vorsprung dann auf 59:44 (36. Min.). Wenig ruhmreich, aber sicher brachten die Wolnzacher dann das Spiel nach Hause. 23 Ballverluste und eine Trefferquote von 39% aus dem Feld (10/36 Dreier) machten den Wolnzachern das Leben schwer, hinzu kamen die Probleme, die Angriff Richtung Brett zwingender zu Ende zu spielen (8/12 Freiwürfe).

Urban wollte zwar eigentlich ganz andere Sachen im letzten Testspiel noch einmal einstudieren, freute sich aber trotzdem über eine couragierte Leistung: „Trotz schwerer Beine und auch ohne Center haben wir gegen 40 Minuten Zonenverteidigung eine Lösung gefunden, definitiv eine wertvolle Erfahrung.“ Wermutstropfen sind allerdings die mittelschweren Verletzungen, die sich Etedali (Oberschenkel) und Leo Hurzlmeier (Sprunggelenk) in der zweiten Halbzeit zuzogen. Ausgerechnet zum Saisonauftakt der Wolnzacher Herren2 am 4.10. muss die Hallertauer Reserve gegen Heinrichs bärenstarke Truppe ran und eventuell auf die beiden Jugendspieler verzichten. Die Herren1 hat ihr erstes Saisonspiel am 3.10. beim Aufsteiger Fibalon Baskets Neumarkt 2.

TSV WOLNZACH: Biersack L (9), Etedali (15), Kappelmeier (5), Hurzlmeier (2), Leichtl (15), Schinhammer (8), Eichmüller (2), Hoffmeister (10), Fuchs T (2).