H2: Vielversprechender Start

23.09.15, Wolnzach. Die ersten zweieinhalb Trainingswochen zeigen: die Wolnzacher Herren2 ist auf dem richtigen Weg. Dem neuen Mann an der Seitenlinie, Joe Thaler, gelangen mit Hilfe Klaus Schachtner als Co-Trainer die ersten Testspielesiege gegen höherklassige Gegner. Die Wolnzacher Basketballer wollen auch heuer wieder in der Kreisliga um den Aufstieg spielen.

Die ersten Trainings und Testspiele der H2 verliefen sehr konstruktiv.

Die ersten Trainings und Testspiele der H2 verliefen sehr konstruktiv.

Da kamen die Testgegner Etting (Bezirksliga Schwaben) und Freising (Bezirksklasse Mitte) – gerade recht, denn beiden gelang letztes Jahr der Aufstieg. Dieser war den Wolnzachern in der gewohnt erbarmungslosen Kreisliga Mitte die letzten Jahre stets verweht geblieben. Kleine Fehler durfte man sich dort nur gegen die richtigen Gegner erlauben, große Fehler bedeuteten das sofortige Aus im Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze. Trotz aller Ambitionen landeten die jungen Hallertauer Korbläger letzte Saison nur auf Platz sechs in der Abschlusstabelle, ein paar zeitlich ungünstige Niederlagen brachten die Moral und Arbeitseinstellung des durchaus talentierten Teams schnell in den Keller. Die Chance auf einen frischen Start haben die Wolnzacher Korbjäger aber seit Anfang September bis jetzt zumindest zu hundert Prozent genutzt. Seit Thaler das Ruder übernommen hat steht wieder ein regelmäßiger Trainingsbetrieb, der durch einen Vorbereitungskader von 15 bis 20 Spielern belebt wird. Darunter sind auch einige Spieler, die die Herren1-Vorbereitung auf Bayernliganiveau mitgemacht haben und nun die dringend benötigte Stabilität und Erfahrung mitbringen sollen.

Die bisherige Herangehensweise scheint in den ersten beiden Testspielen gegen die beiden Aufsteiger schon ganz gut geklappt zu haben. Als erster Gegner stand am Sonntagabend der TSV Etting-Ingolstadt auf dem Plan. Die Gäste hatten sich letzte Saison durch die Meisterschaft in der Bezirksklasse den Aufstieg in die Bezirksliga Schwaben gesichert. Durch eine schwache Defensive und individuelle Fehler im Spielaufbau-  zogen die Schwaben bis zur Halbzeit auf 39:29 davon. In der foulintensiven Partie hatten die Ettinger am Ende 20 von 38, die Wolnzacher 28 von 49 Freiwürfe verbuchen können. Sechs der sieben besten Werfer aus der letzten Saison waren in Wolnzach mit dabei, für die Gäste stach aber einzig der pfeilschnelle Aufbau Bünyamin Yildiz (17 Pkt.) immer wieder hervor, der das hohe Wolnzacher Tempo mitgehen konnte. Letzteres verhalf den Hausherren in der 28. Minute zum Ausgleich (45:45) und wenig später zur ersten Führung (50:49, 30. Min.). Eine starke Leistung von Sascha Steinbach (13 Pkt.) und Leo Hurzlmeier (16) im letzten Viertel (19:10) sicherten schließlich den umkämpften 69:61-Sieg.

Ebenso zu einer packenden Partie wurde das Testspiel gegen Freising am Dienstagabend. Die erfahrene Truppe um die ehemaligen Regionalligaleistungsträger Stefan Manhart (Point Guard) und Andreas Pink (Power Forward) ist den Wolnzachern aus der letzten Kreisligasaison noch gut in Erinnerung, zwei Niederlagen gab es gegen die Domstädter und späteren Vizemeister. Anders als gegen Etting fanden die Wolnzach in Freising gleich in die körperbetonte Partie. Zwar bereiteten der Freisinger Druck auf die Aufbauspieler und die Kommunikation in der Defensive Probleme, aber die lobenswerte Kondition und Geschlossenheit der Hallertauer erlaubte es ihnen, im Spiel zu bleiben. Die Wende im Spiel gab es laut Coach Thaler im vierten Viertel, als Tobias Speth einen Fastbreak per Dunking versenkte und U19-Spieler Leo Hurzlmeier drei Dreier in Folge versenkte. Endstand: 68:64 für Wolnzach.

Die Steigerung innerhalb der letzten Wochen freut Thaler, jedoch sieht er bei seinen Mann noch viel Luft nach oben und erwartet deswegen auch weiterhin Fortschritt. „Das sollte zum Beispiel mit erfahrenen Leuten wie Sascha (Steinbach), Tobias (Speth) und Klaus (Schachtner) an meiner Seite klappen“, so Thaler. Ãœberrascht ist Thaler bis jetzt von Jonathan Hoffmann, der Spritzigkeit und gute Reboundfähigkeiten mitbringe und auch mal den Ball nach vorne bringen könne. Da auch Spieler wie Andreas Schels oder Stefan Theis eine Formsteigerung aufzuweisen haben und der Herren2-Kader im Moment sehr groß ist, visiert Thaler derzeit ein Rotationsprinzip an, durch das die noch offenen Plätze bei Spielen immer befüllt werden. So kann ganz nach Anwesenheit, Match-up und Form um einen festen Stammkader herum aufgestellt werden.

Weitere Herausforderungen für Thaler sind die Taktik und die organisatorischen Belange, die man als neuer Trainer erst einmal lernen muss. „Das fängt beim Ausfüllen des Spielberichtsbogens an und hört beim Ãœberblick bei Spielerwechseln auf“, beschreibt Thaler seine ersten Erfahrungen als Head-Coach, „ansonsten macht es mächtig Spaß!“ Dabei waren Leistungsträger wie André Hoffmeister und ein, zwei weitere vielversprechende Kandidaten bis jetzt noch gar nicht im Training. Bis zum ersten Punkt- und Heimspiel am 4.10. um 17:00 Uhr gegen den neu formierten und sehr ernst zu nehmenden Absteiger Jahn München will Thaler mit seiner Truppe vor allem noch an der Kommunikation in der Defensive arbeiten und die Mannschaft so einstimmen, dass sie die Saison über zusammenbleibt. Diese Einschätzung teilt auch Power Forward Tobias Speth: „Die Herren2 hat einen starken Kader, allerdings muss noch an ein, zwei Dingen im Angriff und in der Verteidigung gearbeitet werden. Wenn wir uns noch besser einspielen, können wir eine sehr erfolgreiche Saison spielen, das haben die beiden Testspiele gezeigt.“

TSV Wolnzach (vs. Etting-Ingolstadt): Theis, Steinbach (13), Speth (3), Hoffmeister M (8), Aigner, Etedali (6), Linkenbach, Hansen, Hurzlmeier (16), Kempf (9), Rapp (2), Schels (1), Langhammer (7), Hoffmann (4).

TSV Wolnzach (vs. Freising, ohne Statistik): Hoffmeister M, Kempf, Langhammer, Schels, Hurzlmeier, Speth, Hoffmann, Ortner, Theis, Etedali, Hansen.