H1 meldet sich zurück

Wolnzach, 1.3.15. Die Wolnzacher Herren 1 ist einfach nicht klein zu kriegen. Trotz zwei neuer Ausfälle spielte sich Mike Urbans Team nach einem schlechten ersten Viertel (17:30) in die Partie gegen den Nürnberger BC 2 und konnte anschließend jedes Viertel gewinnen, was zu einem 76:68-Sieg führte.

Beim Sieg gegen den NBC 2 hielt es auch die verletzten Zivilisten nicht mehr auf der Bank.

Beim Sieg gegen den NBC 2 hielt es auch die verletzten Zivilisten nicht mehr auf der Bank.

Die neusten Ausfälle der Wolnzacher heißen Oliver Oberndorfer, der sich vergangene Woche im Training einen Schultermuskel quetschte, und Johannes Biersack, der am Sonntag im ersten Viertel umknickte. Die beiden Aufbauspieler gesellen sich nun zu Alexander Jureczek, Alexander Hoffmeister sowie Tobias und Stefan Fuchs, die allesamt auf der Verletztenliste stehen. Zusätzlich fehlten Filip Schinhammer (NBBL) und Tobias Speth (privat), so dass die Wolnzacher mit drei U18-Spielern auffüllten, darunter Debütant Matthias Linkenbach, der in den letzten Wochen einen Crash-Kurs ins Sachen Bayernliga-Basketball erhielt. Thorben Woldt erholte sich Gottseidank schnell wieder von einer Hüftprellung und konnte gegen die Franken auflaufen, so dass Urban elf Spieler zur Verfügung standen.

Auch der NBC musste ohne einige Stammspieler auskommen: es fehlten Topscorer Nicolas Philipp (15,9 Punkte) sowie Power Forward Noah Kamdem (12,7) und Power Forward Matthias Birkmann (5,8), so dass die Wolnzacher gegen die jungen, technisch sehr gut ausgebildeten Bundesliganachwuchstalente Vorteile am Brett hatten. Diese konnten die Wolnzacher trotz eines guten Starts (5:0, 2. Min.) anfangs nicht ausnutzen. Aufbau Patrick Teka (14 Punkte) startete postwendend eine fränkische Angriffswelle, die es in sich hatte. Der flinke Linkshänder erzielte im ersten Abschnitt sieben Punkte, Aufbau Marcel Koulibaly (17) legte zehn Zähler drauf und Shooting Guard Manuel Rau (17) tat, was er am besten kann, nämlich den Ball aus allen Lagen vom Dreier in den Korb zu werfen. Allein vier Dreier gelangen ihm in der ersten Halbzeit. Wolnzach hielt zwar mit sechs Punkten von David Eichmüller und vier Freiwürfen von U18-Spieler Leonhard Biersack dagegen, sah sich aber nach den ersten zehn Minuten einem saftigen 17:30-Rückstand gegenüber.

Im zweiten Viertel (20:15) dämmte zuerst eine Umstellung in der Verteidigung den Dreipunkteregen der Franken (vier Treffer im ersten Viertel) ein, dann endlich kamen die Wolnzacher in Form von Center Thomas Moosmayr am Brett ins Rollen. Gegen die Zone der Nürnberger spielten seine Kollegen Moosmayr immer wieder schön frei, so dass er sechs Punkte in Folge zum 32:40 erzielen konnte (16. Min.). Bis zur Halbzeit (37:45) konnten die Hausherren aufgrund einer schlechten Freiwurfquote (4/12 im zweiten Viertel) allerdings nicht weiter verkürzen.

Das dritte Viertel (22:13) startete Thorben Woldt mit zwei Dreiern in Folge, was den Wolnzachern Schwung bis zum 46:47 verlieh (22. Min.). Doch erst beim 46:54 (25. Min.) gab es den nächsten Schub: Freiwürfen von Klaus Schachtner und Sascha Steinbach folgten vier Zähler von Leonhard Biersack und sechs von Moosmayr, so dass die Wolnzacher nach 25 Minuten Rückstand endlich wieder die Führung eroberten (57:56, 29. Min.) und mit 59:58 ins letzte Viertel gingen. Der letzte Abschnitt (17:10) verlief ausgeglichen bis zum 65:64 (36. Min.), ein Korb trotz Foul von Moosmayr, ein mutiger Dreier von Eichmüller, ein Offensiverebound von Torben Degner inklusive Korb und ein Korb trotz Foul von Schachtner sicherten Wolnzach jedoch dann den Sieg.

Woldt sah den Schlüssel zum Sieg darin, dass jeder ein paar Prozent mehr gab, denn „mittlerweile haben wir fast schon Routine für Verletzte Spieler in die Bresche zu springen.“ Erwähnenswert fand Woldt auch die gute Ausbildung der eigenen „Rookies“, so dass man diese einfach ins kalte Wasser werfen kann. Als neuestes Beispiel diene Matthias Linkenbach, der viel Energie und sechs Rebounds neben seinem ersten Korb im Herren1-Trikot besteuern konnte. Linkenbach selbst „war schon ziemlich nervös“, vertraute aber darauf, dass der Trainer „schon wisse, was er tue.“ Der athletischen Kämpfernatur habe es jedenfalls „Spaß gemacht“, auch wenn die Gangart „härter“ als gewohnt war. Geholfen hätten ihm die gute Teamchemie und das Individualtraining sowie der Zusammenhalt innerhalb der Abteilung, der ihn überhaupt erst dazu gebracht habe, beim Basketball zu bleiben.

Thorben Woldt (li.) - letztes Jahr selbst noch Jugendspieler - kümmert sich um U18-Spieler Matthias Linkenbach, der aufgrund der zahlreichen Wolnzacher Ausfälle zum ersten Mal bei den Herren1 aushalf.

Thorben Woldt (li.) – letztes Jahr selbst noch Jugendspieler – kümmert sich um U18-Spieler Matthias Linkenbach, der aufgrund der zahlreichen Wolnzacher Ausfälle zum ersten Mal bei den Herren1 aushalf.

TSV WOLNZACH: Steinbach (4), Biersack J, Kappelmeier (6), Biersack L (10), Etedali (2), Linkenbach (1), Schachtner (4), Eichmüller (18), Degner (6), Moosmayr (16), Woldt (9).