H1: Weitere Rückschläge

Nördlingen, 21.02.15. Die Wolnzacher Herren-Basketballer müssen weiter Nehmerqualitäten beweisen. Nicht nur ging das Auswärtsspiel in Nördlingen am Samstag dank anhaltender Fehler verloren (68:78), zusätzlich erweiterte sich das ohnehin schon überdimensionale Wolnzacher Lazarett um zwei weitere Leistungsträger.

"Man down": Mittlerweile leider ein wiederkehrendes Motiv für die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer. Dieses Mal hat es Tobias Fuchs bei der Landung nach einem akrobatischen Korbleger erwischt.

„Man down“: Mittlerweile leider ein wiederkehrendes Motiv für die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer. Dieses Mal hat es Tobias Fuchs bei der Landung nach einem akrobatischen Korbleger erwischt.

Gerade als die Wolnzacher dachten, sie könnten dank der Rückkehrer Sascha Steinbach, Torben Degner und Tobias Fuchs einen kleinen Neustart machen und den Ausfall von Stefan Fuchs, Alexander Hoffmeister und Alexander Jureczek abfedern, schlug das Schicksal erneut mit eiserner Faust zu. Anfang des zweiten Viertels verdrehte sich Aufbau Tobias Fuchs bei einer Landung das Knie, ein Viertel später erwischte es Power Forward Thorben Woldt an der Leiste, als ein Gegner mit Volldampf in ihn krachte. Beide werden wohl mindestens ein paar Wochen ausfallen, das Team verliert somit zwei weitere gute Allroundspieler.

Dabei hätten die auch durch Erkältungen gebeutelten Hallertauer in Nördlingen jede Hilfe gebrauchen können. Denn die derzeitige Kadersituation erfordert wieder einen anderen Spielstil, die Eingespieltheit lässt des Öfteren zu wünschen übrig. So war es nicht verwunderlich, dass gegen die dauernd pressenden Schwaben gleich zu Anfang kapitale Leichtsinnsfehler am Stück passierten, vor allem in der Verteidigung und im Zusammenspiel. 5:12 (3. Min.) sah man sich im Rückstand, ehe David Eichmüller aufdrehte und mit acht Zählern die Wolnzacher sogar wieder 15:14 (7. Min.) in Führung brachte. Einen 8:0-Lauf der Nördlinger konnten die Wolnzacher zum Viertelende noch mit zwei Treffern durch Torben Degner und Tobias Speth entkräften, so dass es nach dem ersten Abschnitt 19:22 hieß.

Zu Beginn des zweiten Viertels (12:9) zogen die Hausherren gleich mit einem 7:0-Lauf davon, ehe die Wolnzacher mit 10:0 konterten. Endlich stand die Verteidigung, die Schnellangriffe der Schwaben wurden unterbunden und Freiwürfe erzwungen. Zur Halbzeit stand somit ein 31:31 auf der Anzeigetafel. Im dritten Viertel (22:28) zeigte die Wolnzacher Defensive allerdings wieder konstant Auflösungserscheinungen. Bis zum 40:43 (24. Min.) reichten je vier Punkte von Eichmüller und Woldt, um Schlimmeres zu verhindern, danach konnten jedoch auch neun Punkte des angeschlagenen Filip Schinhammer nicht verhindern, dass Nördlingen zum Viertelende auf 53:59 davonzog. Power Forward Johannes Raab (21 Punkte) erzielte in diesem Abschnitt elf Zähler.

Jonas Zink (23 Punkte) erhöhte mit vier Punkten zu Beginn des letzten Abschnittes auf 53:63 für die Gastgeber, ehe die Wolnzacher sich trotz aller Widrigkeiten noch einmal aufrappelten und einen 11:4-Lauf hinlegten, der sie auf 64:67 (37. Min.) heranführte, unter anderem durch fünf Freiwürfe von Center Thomas Moosmayr. Unachtsamkeiten in der Verteidigung erlaubten Felix Leitner (14 Punkte) dann aber ein entscheidendes Dreipunktespiel und sechs weitere Punkte, so dass die Wolnzacher im Handumdrehen wieder auf den alten Zehn-Punkte-Rückstand zurückfielen.

Nördlingen konnte damit seinen ersten Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte und einen wichtigen Sieg Richtung Klassenerhalt einfahren, die Wolnzacher hingegen haben mittlerweile drei der letzten vier Spiele und zahlreiche Leistungsträger aufgrund von Verletzungen verloren. Ausreden will Coach Mike Urban trotzdem keine gelten lassen: „Wir hätten trotz allem auch in Nördlingen das Zeug zum Sieg gehabt. Auch ohne viele unserer guten Allroundspieler haben wir genügend Potential, um in der Bayernliga einen Sieg zu holen. Dafür muss man dann aber ein bisschen cleverer und disziplinierter sein. Wir werden den Rest der Saison noch nutzen, um uns dahingehend zu verbessern und ein paar Spieler zu entwickeln.“ Einen Bereich, den dies betreffen dürfte, ist zum Beispiel das Herausspielen von zwingenden Chancen. Eichmüller verbuchte sechs Feldkörbe, Lukas Kappelmeier drei, Thorben Woldt noch zwei, ansonsten kam keiner der restlichen acht Wolnzacher Akteure auf mehr als einen Feldkorb. Nicht gerade hilfreich waren dabei die 27 Ballverluste bei nur sieben Assists, ein für die Wolnzacher untypisch schlechtes Verhältnis, die sich relativ gleichmäßig über die Mannschaft verteilten.

TSV WOLNZACH: Steinbach, Biersack (2), Kappelmeier (10), Fuchs T (2), Degner (2), Schinhammer (9), Schachtner (1), Eichmüller (25), Speth (2), Moosmayr (6), Woldt (9).