H1-Vorbericht: Die eigenen Stärken nutzen
Nördlingen, 21.02.15. Als derzeit Tabellenvierter reisen die angeschlagenen Wolnzacher Herren-Basketballer am Samstag nach Nördlingen. Um 18:30 Uhr ist dort Tipp-off gegen die junge Regionalligareserve des TSV Nördlingen, die derzeit auf dem zehnten Platz stehen.
In der Hinrunde holten die Rieser (insgesamt: 4/11 Siege) drei Siege aus zehn Spielen, in der Rückrunde ist es bis jetzt ein Sieg aus fünf Spielen. In heimischer Halle gelangen drei Erfolge, auswärts bis jetzt nur einer. Doch der Schein soll nicht trügen. Zwei Mal mussten die Nördlinger diese Saison erst nach Verlängerung die Waffen strecken, ein Mal daheim gegen Tegernheim (82:87) und das zweite Mal in Wolnzach (70:75). Damals waren die Hallertauer traumhaft gestartet (21:6 nach dem ersten Viertel), ehe die Hausherren in den Schlafmodus versanken und die Außenspieler Jonas Zink (16 Punkte) und David West (22) die Gäste wiederzurückbrachten. Eine weitere hauchdünne Niederlage gab es für die Schwaben noch beim Tabellennachbarn Donauwörth (58:60). Trotz einiger knappen Niederlagen und ansprechender Leistungen (zum Beispiel beim 68:76 gegen den Tabellenführer Heroldsberg) bestehen die vier Nördlinger Siege ausschließlich gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, wo sich die jungen Rieser auch erst einmal durchbeißen mussten.
Sicherlich zu schaffen macht den jungen Nördlingern (65,7:73,0) die fehlende Konstanz in Sachen Personal. Keiner der besten sechs Werfer hat bis jetzt alle Spiele mitgemacht: Shooting Guard David West (17,8 Punkte/4 Spiele), Power Forward Johannes Raab (13,7/6), Center Tobias Neukamm (12,9/8), Point Guard Jonas Zink (12,8/13), Shooting Guard Moritz Trieb (12,3/7) und Small Forward Domink Pausch (9,2/6) sind offensiv die erfolgreichsten Punktelieferanten, verpassten aber bis auf Zink einen Großteil der Spiele. Power Forward Philipp Bühler (7,6) ist neben Sebastian Sigg (2,3) der einzige der bis jetzt 21 eingesetzten Spieler, der alle 15 Partien bestritten hat. An Talent und Kaderbreite fehlt es den Nördlingern also nicht. Vom Freiwurf verbuchen sie bis jetzt solide 60% (Wolnzach: 55%), lediglich Pausch (29% bei 5,2 Versuchen) fällt hier aus dem Muster. Vom Dreier sind die Schwaben schwächer, nur 3,5 Mal pro Spiel netzen sie aus der Distanz ein. Dafür haben bis jetzt schon zwei Drittel der Mannschaft aus der Distanz gepunktet, Raab (1,7 Dreier pro Spiel) führt dabei sein Team vor Zink (1,0) und West (0,8) an.
Auch die Wolnzacher (71,3:67,5) müssen an ihrem „Patchwork“ basteln, zu kompensieren sind die verletzungsbedingten Ausfälle von Alexander Jureczek, Alexander Hoffmeister und Stefan Fuchs, während Oliver Oberndorfer und Leonhard Biersack privat verhindert sind. Wieder mit dabei sollten Center Thomas Moosmayr, Shooting Guard Sascha Steinbach und Shooting Guard Filip Schinhammer sein, zusätzlich gilt es die Rückkehrer Torben Degner und Tobias Fuchs weiter zu integrieren. Coach Mike Urban sieht die Hauptaufgaben darin, neue Aufstellungen weiter einzuspielen, die freien Würfe trotz schlechter Trefferquoten weiter mit Selbstvertrauen zu nehmen und cleverer die Stärken des spielerisch heterogener gewordenen Kaders auszunutzen. „Die Basis muss aber eine solide Verteidigung bleiben“, so Urban, „dann fällt der Rest auch einfacher.“