H1-Vorbericht: Topspiel in Nürnberg

Nürnberg, 01.02.15. Woche für Woche haben die Wolnzacher gearbeitet und nun ist sie plötzlich da: die Chance, am Sonntag um 15:30 Uhr beim Post SV Nürnberg mit einem Sieg die Führung der Bayernliga Mitte zu übernehmen. Zwei Niederlagen zu Beginn der Rückrunde brachten die Franken wieder in Reichweite.

Die beiden Topscorer ihrer Teams im direkten Duell: Alexander Jureczek (links) gegen Shaun Knight. Knight war angeblich bei der Niederlage zuletzt in Tegernheim verletzt.

Die beiden Topscorer ihrer Teams im direkten Duell: Alexander Jureczek (links) gegen Shaun Knight. Knight war angeblich bei der Niederlage zuletzt in Tegernheim verletzt.

Wer hätte das gedacht? Auch in ihrer zweiten Saison in der Bayernliga sorgen die Hallertauer Basketballer für Aufsehen. Und das obwohl fünf Leistungsträger aus letzter Saison nicht mehr mit dabei sind und einige Verletzungen das Team von Mike Urban rüttelten. Und doch: dank viel Herzblut, Schweiß und ein wenig Gehirnschmalz stehen die Wolnzacher nun mit 10/3 Siegen vor dem Spitzenspiel gegen den erfahrenen Post SV Nürnberg (11/3), der seit Anbeginn der Saison die Tabellen anführt. „Wir haben uns in der Vorbereitung gesagt, wenn wir es schaffen, mit unserem neuen Team zwei Stufen besser zu werden, dann können wir für Ärger sorgen“, erinnert sich Urban, „dann haben wir nach Kriterien gesucht, an denen wir unsere Entwicklung festmachen können und losgelegt.“

Im Hinspiel kämpften sich die Wolnzacher trotz anhaltender Leichtsinnsfehler und des blendend aufgelegten zweitbesten Scorers der Liga, Shaun Knight (34 Pkt. im Hinspiel), immer wieder heran und glichen in der 36. Minute sogar zum 69:69 aus. Einige haarsträubende Fehler später jedoch musste man sich 77:89 geschlagen geben. Gerade in der Verteidigung machten die Wolnzacher eine schlechte Figur. Aufbau Lukas Kappelmeier will deswegen wie im letzten Spiel gegen Augsburg 40 Minuten als Team ordentlich und intensiv verteidigen. „Wenn wir das schaffen, haben wir gute Chancen.“ Gegen die beste Offensive der Liga (82,7 Punkte pro Spiel) dürfte diese Einschätzung absolut zutreffen. Doch die Nürnberger haben auch ihre Schwachstellen. Vom Freiwurf stehen nur 58% zu Buche (Wolnzach: 56%), in der Verteidigung sind die Foullastigen Franken (24,6 Fouls pro Spiel) im oberen Mittelfeld zu finden (Punkte zugelassen: 68,6; Wolnzach: 68,3).

Heimspiele verlor der Post SV nur eines, nämlich 68:77 gegen den Tabellendritten aus Heroldsberg. Auswärts gab es in der Hinrunde in Wolnzach, Schwandorf und Passau Wackler, welche die Franken erst am Ende der Partien abstellten. Die ersten Auswärtsniederlagen fanden sich dann in der Rückrunde ein. Am 10.01. unterlag der PSV im Derby dem Nürnberger BC 2 knapp mit 76:88, am vergangenen Spieltag ging ein umkämpftes Spiel in Tegernheim 89:91 verloren, bei dem die beiden Topscorer Shaun Knight (22,1 Pkt.) und Power Forward Marco Hillebrecht (16,4 bei nur fünf Spielen) allerdings nicht mit dabei waren. Dafür war in Tegernheim zum ersten Mal Aidin Kabir, seines Zeichens iranischer Ex-Nationalspieler, aktiv, der die Nürnberger nun anscheinend als Spielertrainer anführt. Der 35-jährige, 1,94m große Flügel streute auch gleich vier Dreier in seinem Debut ein. Darüber hinaus baut der PSV auf Shooter wie Thomas Zaremba (12,3 Punkte, 1,7 Dreier) und Jermaine Bogan (12,0, 2,1) sowie die Aufbauspieler Ivo Ivanovski (9,8) und Ames Kader (7,3) und einige Rollenspieler, die Intensität von der Bank bringen.

Die Wolnzacher können zwar nicht aus dem Vollen schöpfen, da Filip Schinhammer eine Verletzung hat und Sascha Steinbach noch in der Aufbauphase ist, aber auch ohne die beiden Shooting Guards können die Wolnzacher mit Selbstvertrauen sowie einer für alle Fälle gewappneten 12-Mann-Truppe nach Nürnberg fahren und hoffen, ihren mitgereisten Fans ein gutes Spiel zu bieten.