H1 in Meitingen: Ansturm abgewehrt
Meitingen, 17.01.15. Am Samstagabend reisten die Wolnzacher Herren-Basketballer nach Meitingen zum Tabellenvorletzten der Bayernliga Mitte. – Nach einem tollen Start mussten die Wolnzacher noch einmal richtig beißen, um sich nach einer schwachen zweiten Halbzeit (48:57) am Ende noch 86:79 gegen die offensivstarken, aggressiv spielenden Aufsteiger durchzusetzen.
Top motiviert, mit der 76:109-Hinspiel-Niederlage noch im Hinterkopf, fand man die Hausherren am Spielabend in ihrer neuen Ballspielhalle vor, die gegen den TSV Wolnzach eingeweiht wurde. Aufgrund einer Neusanierung wird Meitingen die Mehrheit seiner Spiele in der Rückunde zuhause austragen und könnte, angetrieben durch den Abstiegskampf, dort noch für die ein oder andere Ãœberraschung sorgen. Zum Spiel fanden sich dann laut dem TSV Meitingen über 300 Zuschauer ein, die für lautstarke Unterstützung sorgten. Nicht mit dabei war für Meitingen Shooting Guard Christoph Hornung, mit 12,7 Punkten pro Spiel immerhin Meitinges zweitbester Werfer. Dafür war der 38-jährige Center-Hüne Luka Maretic (7,4) mit von der Partie, der im Hinspiel in Wolnzach nicht dabei gewesen war und die Schwaben am Brett deutlich verstärkte. Während Meitingen mit 12 Spieler antrat, liefen die Wolnzacher mit zehn auf. Es fehlten Oliver Oberndorfer (privat), Tobias Speth (Knockenhaut) und natürlich immer noch Sascha Steinbach (Meniskus) aus der Stammmanschaft – sowie die beiden U18-Spieler Iman Etedali und Leonhard Biersack, bei denen es eine Spielüberschneidung gab.
Die ersten Spielminuten verliefen verhalten, bis zum 4:6 (3. Min.) tat sich wenig. Danach nahmen die Wolnzacher verstärkt die Geschenke der nervösen Hausherren an, die diese ihnen ihn Form von Ballverlusten und einer löchriger Verteidigung präsentierten. 17:2 entschieden die Hallertauer Gäste die Minuten bis zur ersten Viertelpause für sich und machten auch nach dem ersten Viertel (21:8) dominant weiter. Immer wieder waren es Johannes Biersack und David Eichüller, die Akzente setzen konnten. – Ein weiterer 15:4-Run der Wolnzacher stellte die höchste Führung (36:12, 17. Min.) des Spiels her. Eine Meitinger Auszeit schien aber ihre Wirkung zu zeigen, mit einer 8:1-Phase verkürzten die Hausherren bis zur Halbzeitpause auf 22:38. Coach Mike Urban attestierte seiner Mannschaft aber bereits zu diesem Zeitpunkt eine „unterdurchschnittliche Leistung, die von den Fehlern des Gegners lebte.“ Verbesserung war erwünscht.
Im dritten Viertel (19:28) – das einzige, das die Hausherren gewinnen konnten – wachten Meitinges Topscorer Fedja Logvenov (18 Punkte ingesamt) und Aufbau Kushtrim Berisha (10) auf. Beide waren in der ersten Halbzeit ohne Korberfolg gewesen und streuten in diesem Viertel je acht und sechs Zähler ein. Auf Wolnzacher Seite hielt Alexander Jureczek dagegen, der nach einer schwachen ersten Halbzeit je sechs Punkte im dritten und vierten Viertel erzielte. Das Spiel enwickelte sich nun zu Meitingens Gunsten zu einem offenen Schlagabtausch. Bis zum 55:39 (29. Min.) hielten die Wolnzacher dem Ansturm der Gastgeber noch genügend stand, jedoch waren Mike Urbans Mannen zum Viertelende wieder unaufmerksam und ließen einen 11:2-Lauf innerhalb von zwei Spielminuten zu (57:50, 30. Min.). Alexander Hoffmeister, Klaus Schachtner und David Eichmüller stabilisierten Wolnach durch einige Freiwürfe zum 67:57 (33. Min.), ehe der nächste Ansturm von Meitingen in Form eines 10:3-Laufs kam, der das Spiel endgültig wieder offen gestaltete (70:67, 36. Min.). „Da waren dann auch die Zuschauer voll da“, erinnert sich Biersack, „und unterstützen den hektischen Charakter des Spiels.“
Der bewegliche Dominik Burgemeister (22 Pkt.) bereitete immer wieder Probleme, ebenso wie Logvenov, der im letzten Viertel noch einmal ganze zehn Punkte drauflegte. Doch auch eine Wolnzacher Auszeit zeigte ihre Wirkung: Jureczek traf zwei Mal aus dem Eins-gegen-Eins, wenig später klaute Stefan Fuchs einen wichtigen Ball, der zu einem einsamen Schnellangriff von Eichmüller wurde. So zogen die Gäste schließlich auf 81:75 (40. Min.) davon, Meitingen musste „stop-the-clock“ spielen und obwohl die Wolnzacher nicht wirklich souverän von der Freiwurflinie waren, reichte es, um einen wichtigen Sieg gegen einen gefährlichen Gegner einzutüten.
Erfreulich für die Wolnzacher war die Rückkehr von Thorben Woldt (3 Punkte, 8 Rebounds) und Center Thomas Moosmayr (6 Pkt., 4 Reb.), der in Meitingen erst sein drittes Saisonspiel machen konnte, aber zufrieden mit seiner Leistung war: „Darauf kann man aufbauen. Ich bin gut ins Spiel gekommen und konnte gegen den großen Center (Maretic, 7 Punkte) dagegenhalten.“ An diesem Wochenende spielte außerdem noch der Tabellenzweite Passau beim Tabellenführer Post SV Nürnberg, wo sich der Primus 80:66 durchsetze. Heroldsberg schlug zuhause Schwandorf (72:56). Der Post SV Nürnberg (11/2) bleibt also weiterhin vor Wolnzach und Heroldsberg (beide 9/3) Erster, danach folgen Passau (8/4) und Schwandorf (8/5). Es bleibt weiter spannend.
TSV WOLNZACH: Biersack J (10), Fuchs S (8), Kappelmeier (4), Jureczek (15), Schinhammer (3), Schachtner (4), Eichmüller (17), Hoffmeister (16), Moosmayr (6), Woldt (3).