H1-Vorbericht: Mit einem Topspiel ins neue Jahr

Wolnzach, 11.01.15. Die Rückrunde für die Wolnzacher Herren-Basketballer in der Bayernliga Mitte beginnt, wie die Hinrunde aufgehört hat: mit einem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten, dieses Mal ist es nicht die TuS Heroldsberg, sondern der TSV Schwandorf, der zu Gast ist. Um 17:00 ist Tipp-off zwischen den beiden Mannschaften, die über gleich viele Niederlagen verfügen.

Schwandorf hatte in der Hinrunde ein Spiel und einen Sieg mehr als die Wolnzacher, deswegen stehen die Oberpfälzer momentan alleinig auf dem zweiten Tabellenplatz mit 8/3 Siegen. Davor führt der Post SV Nürnberg mit 10/1 Siegen die Tabelle souverän an, hinter Schwandorf lauern Passau, Wolnzach und Heroldsberg (alle 7/3). Danach folgen mit dem Nürnberger BC 2 und Tegernheim (beide 5/6) bereits Teams, die über mehr Niederlagen als Siege verfügen. Jeweils der Start und das Ende der Hinrunde war für den TSV Schwandorf unter Coach Christian Scharf schwierig. Zum Saisonauftakt gab es Niederlagen gegen Wolnzach (55:61) und Heroldsberg (56:75), kurz vor Weihnachten eine zwei Viertel lang umkämpfte Pleite gegen den Tabellenführer Post SV Nürnberg (63:81). Alle Niederlagen gab es kurioserweise in heimischer Halle. Dazwischen legten die Scharf-Männer eine bemerkenswerte Siegesserie von acht Spielen hin. Knapp wurde es dabei auswärts in Donauwörth (68:60), daheim gegen Passau (66:60) und auswärts in Tegernheim, wo sich Schwandorf nach Verlängerung 86:81 durchsetzen konnte.

Eine der Stärken der Oberpfälzer (74,9:66,2) ist die Defensive, Scharfs Team gehört hierbei bis jetzt zu den besten Teams der Liga. Vom Freiwurf stehen 59 Prozent zu Buche (14,1 Treffer 24,1 Versuchen pro Spiel), aus dem Zweipunktebereich 22,6 Treffer und vom Dreier 5,2. Im Vergleich dazu haben die Wolnzacher (73,6:68,4) 57 Prozent vom Freiwurf (19,8 von 35,0), 17,6 Zweier und 6,0 Dreier pro Spiel verzeichnet. Angeführt werden die Schwandorfer wie letzte Saison schon durch Center Alwin Prainer (19,4 Pkt.), danach hat sich die Punktelast etwas breiter verteilt. Point Guard Sebastian Fischer (11,6), Shooting Guard Johannes Pflamminger (10,4) und Flügel Andreas Schindwolf (8,0) fingen Ausfälle auf, wie sie zum Beispiel durch Power Forward Tobias Ruhland (7,4 bei nur fünf Einsätzen) und Center Lars Aßheuer (11,0 bei sechs Einsätzen) entstanden. Insgesamt haben nur sieben Spieler neun oder mehr Partien mitgespielt, es fehlt den Oberpfälzern also manchmal an Tiefe und Konstanz.

Auf etwas mehr Konstanz hoffen auch die Wolnzacher. Zwar waren immerhin acht Spieler bei neun oder zehn Spielen in der Hinrunde fix dabei, jedoch fehlte es durch Ausfälle von Leo Hurzlmeier (0 Spiele), Thomas Moosmayr (2), Sascha Steinbach (2), Alexander Hoffmeister (5), Stefan Fuchs (5), Filip Schinhammer (6) und Oliver Oberndorfer (6) oft an zusätzlicher Feuerkraft auf den Außenpositionen. Dafür sprangen Nachwuchsspieler wie Thorben Woldt, Tobias Speth, Johannes Biersack (alle drei 10 Spiele) und Leonhard Biersack (9) verstärkt in die Bresche. Dass die Wolnzach unter anderem aufgrund dieser Leistung sehr zufrieden mit ihrer Saison sein können, war auch auf Hinrundenabschlusssitzung zu vernehmen. Obwohl fünf der sieben Wolnzacher Hinrundensiege knapp waren und auswärts nur eine Korbdifferenz von +3,6 Punkten besteht, gab es für die Wolnzacher keine unlösbaren Aufgaben. Auch in den drei Niederlagen (77:86 vs. Post SV Nürnberg, 55:59 vs. Nürnberger BC 2, 64:75 vs. Passau) wäre an einem besseren Tag durchaus etwas zu holen gewesen. Zwei, drei weitere Siege sollten sowohl den Klassenerhalt und einen Platz im Tabellenmittelfeld sichern, was eines der ersten großen Saisonziele ist. Potentielle weitere kleine Ziele für die Rückrunde sind das Einführen kleiner taktischer Anpassungen und die Heranführung neuer Nachwuchstalente.

Wie es mit einem großen Ziel — wie zum Beispiel der Jagd auf den ersten Tabellenplatz — aussieht, wird sich gleich am Sonntag zeigen. Ein Sieg gegen eines der Topteams ist aufgrund der bisher fast makellosen Hinrunde des Post SV Nürnberg fast schon Pflicht. Ausgerechnet gegen die groß aufgestellten und robust aufspielenden Schwandorfer wird aber Power Forward Thorben Woldt mit einer Knieverletzung pausieren müssen, Center Tobias Speth (Leiste) und Thomas Moosmayr (krank) sind zudem angeschlagen. Dafür sollte Flügel Alexander Hoffmeister (Sprunggelenk) und Aufbau Stefan Fuchs (Leiste) die Winterpause gut getan haben, um weiter zu genesen und am Sonntag wieder Gas geben zu können. Coach Mike Urban „traut seiner Mannschaft jedenfalls alles zu“, die Leistung in der Hinrunde scheint diese Einschätzung zu bestätigen.