D1-Vorbericht: Pokalspiel zum Auftakt der Rückrunde
München, 10.01.15. Am Samstag um 15:00 Uhr geht es für die Wolnzacher Basketball-Damen in die erste Partie des Bayernpokals. Gegner ist der MTV 1879 München, der wie die Hallertauer ebenfalls in der Bayernliga Süd spielt und dem TSV Wolnzach gut bekannt ist.
Die Münchner stehen derzeit auf dem siebten Tabellenplatz mit 4/5 Siegen, während die Wolnzacher mit 1/8 Siegen auf dem zehnten und damit letzten Tabellenplatz rangieren. Am 18.01. sehen sich die beiden Teams zum Auftakt der Rückrunde des Ligawettbewerbs gleich wieder. Das hat laut Coach Mike Urban Vor- und Nachteile. „Die Mannschaften können sich durch das Pokalspiel besser als normal aufeinander einzustellen“, so Urban, „die zusätzliche Spielpraxis wird uns gut tun, wieder Fahrt aufzunehmen, allerdings sind Siege für uns wichtiger als für den MTV. Es ist also ein etwas zweischneidiges Schwert.“
Siege waren für die Wolnzacherinnen in der Hinrunde schwer zu erringen. Im Angriff (46,0 Punkte pro Spiel) sabotierten Leichtsinnsfehler oft die Siegchancen. Zahlreiche vermeintlich einfache Korbleger wurden nicht verwandelt, daraus resultierte eine maue Trefferquote aus dem Feld von 31 Prozent. Hinzu kommen 27,2 Ballverluste, jeder dritte Angriff endet mit einem Ballverlust. „Dabei sind die Ballverluste nicht mal sonderlich vom Gegner erzwungen, dagegen können wir uns mittlerweile relativ anständig wehren. Es sind eher Dinge wie Schrittfehler, schlechte Entscheidungen beim Passen und Dribbeln durch mangelnde Ãœbersicht oder Missverständnisse, die uns zu schaffen machen“, findet Urban. Die Offensive nahm nach den ersten drei Spielen (37,0) jedoch an Fahrt auf, 50,5 Punkte erzielten die Hallertauer in den letzten sechs Partien. Die Freiwurfquote stieg auf 51 Prozent (letzte Saison 42%).
Erschreckend war jedoch, dass parallel zur Verbesserung im Angriff ein genauso deftiger Sprung in der Defensive stattfand. Ließen die TSV-Damen in den ersten drei Partien noch 52,0 Punkte zu, so stieg dieser Wert in den letzten sechs Begegnungen auf 64,7. Früher war die Defensive eines der Markenzeichen des Wolnzacher Spiels gewesen, nun schläft die Verteidigung des Öfteren bei gegnerischen Schnellangriffen, auf der ballfernen Seite wird falsch reagiert und ohne Ãœbersicht gespielt sowie in der Breite zu wenig aggressiv agiert. Die Kombination dieser Faktoren wechselt allerdings fröhlich durch, so dass es bis jetzt schwer war, eine konstante Basis zu finden.
Lösungen sind harte Arbeit für die Wolnzacher, denn die eigene Jugend ist noch ein, zwei Schritte vom Bayernliganiveau entfernt, die jüngeren Seniorenspieler müssen weiter in die Lücken wachsen, welche die Abgänge und Ausfälle einiger Veteraninnen hinterlassen haben. Zudem limitiert die stark schwankende Trainingssituation die Entwicklungskurve. Trotzdem könne kann man laut Urban immer etwas bewegen, vor Weihnachten traf sich die komplette Mannschaft zur einer Hinrundenanalyse und sollte somit gut auf die Rückrunde eingestellt sein. Das Pokalspiel gegen den offensivstarken MTV 1879 München (64,2:55,8) soll gleich die erste Chance werden, mit den Verbesserungen anzufangen. Die größten Herausforderungen am Samstag werden Center Cynthia Homburger (18,8 Punkte) und Flügel Ilona Trübswetter (10,3) darstellen. Annika Straßner (7,8; 0,8 Dreier), Frederike von Sassen (6,3) und Tanja Verweyen (6,1; 0,9 Dreier) sind jedoch auch nicht zu vernachlässigen.