H1 Vorbericht: Ãœberraschungsmannschaft aus Heroldsberg zu Gast

Wolnzach, 14.12.14. Als Aufsteiger hat die TuSpo Heroldsberg schnell klar gemacht, dass sie in diese Liga gehört. Momentan stehen die Franken (7/2 Siege) auf einem starken zweiten Platz der Bayernliga Mitte. Die Wolnzacher Herren-Basketballer sind Fünfter (6/3) und wollen am Sonntag um 18:30 Uhr in heimischer Halle mit einem Sieg wieder den Sprung ins obere Tabellendrittel schaffen. Achtung an alle Basketballfans: das Spiel wurde von 17:00 auf 18:30 verschoben.

Grund der Verschiebung sind die anhaltenden Ausfälle und Verletzungen der Wolnzacher. Sascha Steinbach (Knie) und Alexander Hoffmeister (Sprunggelenk) fehlen weiterhin, zudem hat sich Aufbau Iman Etedali am vergangenen Wochenende erneut am Sprunggelenk verletzt. Stefan Fuchs und Tobias Speth zwickt immer noch ab und an die Leiste. Thomas Moosmayrs (privat) Einsatz ist noch fraglich. Um wenigstens Filip Schinhammer dabei haben zu können, der am Sonntagnachmittag ein NBBL-Spiel mit Dingolfing-Vilsbiburg hat, haben die Wolnzacher um eine zeitliche Verlegung gebeten, welcher Heroldsberg auf sportlich faire Weise zugestimmt hat.

Das beweist, Heroldsberg ist gut drauf. Aus neun Partien konnten sieben gewonnen werden. Heroldsberg ist damit bis dato die einzige Mannschaft, die dem Klassenprimus Post SV Nürnberg eine Niederlage beibringen konnte (77:68). Hinzu kamen Siege gegen Schwergewichte wie Tegernheim (82:74), den Nürnberger BC (81:72) und Schwandorf (75:56). Die erste Niederlage gab es Ende Oktober in Augsburg (72:79), daraufhin legten die Mannen von Coach Hubert Selzle eine vier Spiele anhaltende Siegesserie hin. Dann musste die TuSpo in Passau Federn lassen (67:85), wo sie gleich von Anbeginn an unter die Räder kam.

Der Erfolg der Heroldsberger deutete sich bereits im September an, als die Franken das Wolnzacher Vorbereitungsturnier besuchten und trotz Unterbesetzung eine gute Figur machten. „Der Mannschaft war anzusehen, dass sie gut zusammenhält, über Erfahrung verfügt und ein paar gute Einzelspieler hat“, erinnert sich Wolnzachs Coach Mike Urban. Ein weiterer Grundpfeiler des Heroldsbergers Erfolges ist die Wurfsicherheit. Mit 63% haben die Franken die drittbeste Freiwurfquote der Liga, davon können die Wolnzacher derzeit mit 56% nur träumen. Des Weiteren verwandelt Selzles Truppe 6,0 Dreier pro Spiel, was auch zu den besseren Werten der Liga zählt (Wolnzach: 5,8). An eine starke Offensive (74,2) ist eine anständige Defensive gekoppelt (68,2), Werte, die den Wolnzacher Statistiken (72,7:68,7) gar nicht so unähnlich sind. Ein kleiner Unterschied ist allerdings, dass die Heroldsberger fast drei Mal pro Spiel öfters aus dem Zweipunktbereich abschließen, während die Wolnzacher rund fünf Punkte mehr von der Freiwurflinie ergattern.

Die Offensivlast ist bei der TuSpo klar auf Philipp Baumeister (16,9), Philipp Selzle (15,0) und Christoph Schröder (11,7) verteilt. Die restlichen 40% der Punkte verteilen sich auf acht weitere Akteure, wobei allerdings Michael Kolb (7,5) und Micha Hellmann (6,7) nicht zu vernachlässigen sind. Hinzu kommt, dass die drei Topscorer der Franken auch mit Abstand die aktivsten Freiwurflieferanten sind. Baumeister (80% bei 3,9 Versuchen) und Schröder (77% bei 3,8) verwandeln dabei sehr gut, Selzle (52% bei 6,3) nur mittelmäßig. Das Trio ist auch aus der Distanz der Erfolgsgarant: Baumeister erzielt 2,0 Dreier pro Spiel, Selzle 1,2 und Schröder 1,0, danach folgen Nicolas Hinrichsen (0,9) und Cristiano Freitas (0,8).

Die Hinrunde zeigte bis jetzt, dass die Heroldsberger es mit jedem Gegner und Spielstil aufnehmen können, ähnlich wie die Wolnzacher. Die Begegnung dürfte also ein gebührendes, vorweihnachtliches Highlight zum Abschluss der Hinrunde werden. Bei den Wolnzachern steht derzeit sicher ein Kader von mindestens zehn Mann, Tobias Speth und Johannes Biersack helfen aus der Herren2 aus, Filip Schinhammer und Leo Biersack aus der Jugend. Ob Oliver Oberndorfer und Thomas Moosmayr mit von der Partie sein werden, wird sich noch herausstellen.