Rumpftruppe schafft Ãœberraschung

Tegernheim , 30.11.14. Viel Herz und am Ende auch einiges an Qualität zeigten die Wolnzacher Herren-Basketballer beim Auswärtssieg in Tegernheim. Trotz einiger Ausfälle und Verletzungen rangen sie den erfahrenen Tabellennachbarn ein 72:68 (36:35) ab, um weiterhin Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu halten.

David Eichmüller (19 Pkt, 8 Reb, 4 Stl) war gegen Tegernheim meist im Zentrum des Geschehens zu finden.

David Eichmüller (19 Pkt, 8 Reb, 4 Stl) war gegen Tegernheim meist im Zentrum des Geschehens zu finden.

Man könnte sagen, die Partie vom Sonntag wurde am Ende durch viele Kleinigkeiten und die Tiefe der Teams entschieden. Denn sowohl bei den Wolnzachern als auch den Tegernheimern fehlten wichtige Spieler: Wolnzach musste auf Alexander Jureczek (15,9), Alexander Hoffmeister (12,8), Sascha Steinbach (6,0) und Filip Schimmer (8,5) verzichten, während der FC Tegernheim mit David Velser (14,9 Pkt.) und Philipp Kroehling (11,3) auf seine beiden besten Punktelieferanten verzichten musste. Des Weiteren fehlten dem FC auf der wichtigen Aufbau- und Centerposition Vassil Mann (5,1) und Michael Schnell (5,1). Ãœberraschenderweise meldete sich dafür Wolnzachs Aufbau Stefan Fuchs (9,7) kurz vor Spielbeginn mit der Nachricht, dass er es trotz Problemen mit der Leiste vorsichtig probieren wollte. Zusätzlich ergänzte Mike Urban noch aus der Herren2 und der U18, um für jeden Fall so gut es ging gewappnet zu sein.

So reisten die Wolnzacher mit 12 Mann in Tegernheim an, allerdings halfen alle vorbereitenden Worte anfangs nur wenig. Die erfahrenen, körperlich aufspielenden Gastgeber nutzten ihre Vorteile clever zu einem 0:10-Start aus Sicht der Wolnzacher aus. Erst zwei Dreier von David Eichmüller brachten die Hallertauer wieder auf Kurs. Eichmüller „bekam schon vor dem Spiel das Vertrauen meiner Mitspieler zugesprochen. Danach habe ich nur noch versucht, einfach das Herz auf dem Feld lassen. Dazu kam etwas Wurfglück. Wenn die Dinger von Anfang an fallen, wird es gleich ein anderes Spiel“, beschreibt der 21-jährige Shooting Guard die Tatsache, dass er nach einem schwachen Spiel gegen Passau so schnell wieder eine gute Leistung abrufen konnte. Kurz danach schaltete sich die Wolnzacher Bank unter der Regie von Fuchs ein, dem zum Viertelende noch ein Tip-in zum 18:16-Führung gelang.

Im zweiten Viertel (18:19) zeigte Klaus Schachtner, dass er langsam immer mehr in der Bayernliga ankommt. Fünf Zähler streute der Wolnzacher Co-Kapitän ein, Lukas Kappelmeier erhöhte durch Freiwürfe in der 17. Minute sogar auf 32:27. Tegernheim konterte jedoch mit einem 6:0-Lauf, zur Halbzeit führten die Wolnzacher wieder knapp mit 36:35. Markus Höß hatte bis dahin 12 Punkte für den FC erzielt, sollte danach aber von den Wolnzachern kaltgestellt werden.

Kappelmeier peitsche im dritten Viertel (20:15) die Wolnzacher mit fünf Zählern weiter nach vorne, Unterstützung kam endlich auch verstärkt von der Brettspielergarde. Tobias Speth und Thorben Woldt ackerten für jeden Rebound, der gegen die etwas kräftigeren Oberpfälzer keine Leichtigkeit war, und wurden vorne schön für jeweils vier Punkte in Szene gesetzt. Zuerst ging Wolnzach somit 51:41 (26. Min.) in Führung, zum Viertelende stand es 56:50.

Mit einem 8:0-Lauf größtenteils durch den von den kleineren Wolnzacher Verteidigern nur schwierig zu stoppenden Sebastian Erdelt (10 Pkt.) eroberten die Hausherren die Führung allerdings postwendend wieder zurück. Kappelmeier traf einen wichtigen Dreier, den Mohammed Tatli (7 Pkt.) allerdings sofort mit einem eigenen neutralisierte (59:61, 36. Min.). Tegernheim wechselte ab und zu zwischen einer 3-2-Zone und Mannverteidigung und versuchte es denn Wolnzacher schwer zu machen. Doch statt sich das Spiel entgleiten zu lassen, packten die Wolnzacher zu. Woldt und Speth punkteten am Brett, wenig später verwandelte Fuchs einen wichtigen Dreier zum 66:62 (39. Min.). Dadurch und mit einer ausreichenden Trefferquote vom Freiwurf überstanden die Wolnzacher die „Stop-the-Clock-Phase“ und konnten einen Sieg einfahren, der die Mannschaft vor Freude hüpfend zurückließ. Eichmüller — mit 19 Punkten, acht Rebounds und vier Steals überragender Akteur der Wolnzacher — freute sich über die Teamleistung: „Jeder einzelne hat seinen Beitrag zum Sieg gegeben, egal ob das Punkte waren, Stopps oder Anfeuerungsrufe von der Bank. Die Konzentration war bis auf die ersten paar Minuten und eine kurze Phase im 4. Viertel stets hoch.“

TSV WOLNZACH: Biersack J, Fuchs (9), Kappelmeier (11), Biersack L, Oberndorfer (4), Etedali (1), Aigner (2), Schachtner (9), Eichmüller (19), Speth (7), Moosmayr (2), Woldt (8).