Wolnzacher Basketball begehrte Exportware
8.-10.8.14, Traunstein. Mittlerweile hat sich der Wolnzacher Basketball auch 160km entfernt einen Namen gemacht. Die DJK Traunstein lud Wolnzachs Head-Coach Mike Urban als Referenten zu einem Crash-Kurs-Trainingslager Anfang August ein, die unkonventionelle Aktion wurde ein voller Erfolg, der jede Menge Inspiration im Chiemgau hinterließ.
Zur Kontaktaufnahme kam es über Urbans ehemaligen Regensburger Kommilitonen Alexander Aigner, der mittlerweile Gymnasiallehrer in Altötting ist. Aigner hatte dort vor zwei Jahren mit Basketball im Verein angefangen und ein „cooles, recht talentiertes Team“ vorgefunden, das es allerdings an Ausbildung und Konzept mangelte. Haarscharf war der Bezirksligist letzte Saison am Aufstieg in die Bezirksoberliga gescheitert. Kurzerhand gab es ein paar Telefonate mit dem Wolnzacher Chef- und A-Trainer, die erfolgreiche Arbeit am Standort Wolnzach blieb nämlich auch dem Chiemgau nicht verborgen.
Bald wurden sich Urban und die DJK via Aigner als Ansprechpartner über die Rahmenbedingungen einig: es sollte ein auf zweieinhalb Tage konzentriertes „Bootcamp“ als Saisonvorbereitung geben, das auf die Mannschaft vor Ort zugeschnitten werden sollte. Dafür erstellte Urban eine Vorabumfrage an die Traunsteiner Spieler, wo sie ihr eigenes Profil, die Bedürfnisse der Mannschaft und die eigenen Erwartungen an das Spezialtrainingslager einschätzen mussten. Zentrale Inhalte waren dann methodisch richtiges Training, positionsspezifische Technikschulung, die Vorstellung eines neuen Schnellangriffkonzeptes, Grundelemente der Mannverteidigung, Analyse zweier alter Spielzüge und Tipps zur Verbesserung für den Standort in Traunstein.
Die Umsetzung in die Praxis lief „dank der voller Vorfreude wie besessen trainierenden Traunsteiner Jungs trotz fehlender Grundausbildung sehr gut“, fand Urban, „sonst hätten sie nie 16 Einheiten in dieser kurzen Zeit durchgehalten. Es hat viel Spaß gemacht und mich stark an meine eigenen Wolnzacher Burschen vor einigen Jahren erinnert.“ Wichtig war Urban auch, den Trainer vor Ort, der praktisch als Trainer „nur so reingerutscht“ war und eigentlich gar keine Trainerausbildung hat, einzubeziehen und stets mit Tipps zu versorgen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ war das Motto, dazu gehörte auch das Lernen eines neuen Basketball-Vokabulars.
Das Feedback der Traunsteiner Spieler nach einem Wochenende, das ihnen mental, kognitiv und physisch alles abverlangt hatte, war am Ende durchwegs positiv. Besonders begeistert waren die DJKler von der „saugeilen Atmosphäre“ und den neu aufgezeigten Möglichkeiten, die Traunsteiner sind nun heiß auf die neue Saison. Kapitän und Topscorer Simon Scharf würde sich außerdem „narrisch über eine eventuelle Wiederholung“ freuen.“ Ein schnelles Wiedersehen könnte es in Form eines Testspieles geben, das wäre laut Urban dann schon eine „lustige und interessante Sache, gegen sein eigenes Coaching zu coachen.“