Wolnzacher Teams beim Benefizturnier des BC Hellenen
München, 25.05.14. Zwei völlig unterschiedlich aufgestellte Teams liefen am Sonntag beim Basketball-Benefizturnier des BC Hellenen in der Riesstrasse im Wolnzacher Trikot auf. Den Herren, die einige externe Ergänzungen dabei hatten, gelang der Turniersieg nach sechs Spielen, in denen das Team ungeschlagen blieb. Die intern zusammengewürfelte Damenmannschaft gewann zwar nur zwei aus sechs Spielen, konnte aber wichtige Spielpraxis sammeln, was vor allem den Nachwuchsspielern sehr zugute kam.
Hintergrund für dieses Turnier mitten in der Sommerpause war die Initiative „Basketball Leben“, ein Projekt des BC Hellenen, das Kindern in Rumänien Perspektiven verschaffen soll. Der Münchener Multi-Kulti-Verein hat per Crowdfunding schon einiges an Spenden sammeln können, das Benefizturnier am Sonntag hat laut der BC-Verantwortlichen Sandy Wieland einen weiteren großen Schub in die richtige Richtung bewirkt. 26.000€ ist die angestrebte Summe (basketball-leben.com) für eines der Primärziele, nämlich in Rumänien einen Basketballplatz zu bauen. Circa 11.000€ war der aktuelle Stand, wie Wieland bei der Begrüßung zum Turnier mitteilte. Direkt hinzu würden die Startgebühren von je 50€ der insgesamt 17 Teams sowie die Erlöse aus den Kioskverkäufen kommen.
Um das Turnier mit so vielen Mannschaften durchzuziehen, wurden die Regeln derart angepasst, dass jede halbe Stunde neue Spiele in der Dreifachhalle starten konnten. Trotz der guten Organisation und vielen ehrenamtlichen Helfern zog sich das Turnier von 09:30 Uhr bis zum Herrenfinale um 19:30 Uhr. Den Wolnzacher Herren kam es also gerade recht, dass ihr Team mit 12 Spielern bestens für einen langen Turnierverlauf gewappnet war. Aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ war die Mannschaft von Spielertrainer Mike Urban gut aufgestellt. Unter dem Namen „Mike’s Remix“ taten sich Bekannte, (Ex-)Teamkollegen und Freunde zusammen, die während der Saison in Wolnzach, Regensburg, Vilsbiburg oder Ingolstadt verstreut Basketball spielen. Das Fundament der Mannschaft bildeten sechs Wolnzacher Bayernliga-Spieler: Center Torben Degner, die Flügel Alexander Hoffmeister und Klaus Schachtner sowie die Aufbauspieler Christian Hecker, Johannes Biersack und Lukas Kappelmeier. Dazu kamen mit Center Johannes Wießnet (16,5 Pkt., 2. Regionalliga Südost 13/14) und Dreipunktespezialist und Ex-Wolnzacher Sven Leichtl (10,8) zwei absolute Leistungsträger der Regensburg Baskets. Mit an Bord waren auch Power Forward Tobias Ziehe (11,6) und Point Guard Thomas Mayer (7,7), die ebenfalls in der 2. RLSO für Ingolstadt aktiv waren. Der Kontakt zu Ziehe und Mayer kam über Urban zustande, der letzte Saison nach langer Verletzungspause in der Rückrunde wieder ein wenig Regionalligaluft bei den Westpark Baskets Ingolstadt schnuppern konnte. Abgerundet wurde die bunte Truppe von Flügel Igor Jurakic, der letzte Saison in Vilsbiburg in der 1. RLSO auflief.
Demzufolge war es wenig überraschend, dass Mike’s Remix das grob auf Bayernliganiveau angesetzte Turnier mit einem deutlichen 44:24 gegen Prittriching begann, gefolgt von einem etwas schwierigerem 43:34 gegen sehr treffsichere Mammendorfer. Den ersten Test gab es gegen die aggressiv auftretenden Holzkirchener (38:30), die mit physischer Härte und einer Zonenpresse beeindrucken wollten. Das wohl beste Spiel gelang gegen Schwaben Augsburg (56:39), die sich mit ProA-Spieler Brian Butler verstärkt hatten, aber nichts gegen sechs Dreier von Leichtl und bestens funktionierendes Teamplay unternehmen konnten. Im Halbfinale warteten dann die Hausherren, welche mit 34:21 und einem krachenden, abschließenden „Alley-Oop Dunking“ (direkt aus der Luft angenommen) von Jurakic in einer intensiven Partie besiegt wurden. Im Finale bunkerten die erfahrenen Vaterstettener in einer 2-3-Zonen-Verteidigung, am Ende kämpfte die Remix-Mannschaft den groß aufgestellten Bayernligisten jedoch mit 25:23 nieder und holten sich somit den Turniersieg. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel ein bisschen steigern können, außer im Finale vielleicht“, so Ziehe, „da konnten wir dann zwei kritische Rückstände aufholen.“
Alexander Hoffmeister hat „das Turnier viel Spaß gemacht. Vor allem mal mit ein paar höherklassig spielenden Jungs zu spielen, mit denen es auch menschlich passt, war der Hammer! Auch wenn wir nie miteinander trainiert haben, haben wir schnell ein funktionierendes Team formiert, so dass jeder seinen Teil zum Turniersieg beitragen konnte. Ich hoffe, dass ich zukünftig mal öfters in so einer geilen Truppe zocken kann.“ Auch Sven Leichtl, der seit Langem wieder einmal mit seinen alten Wolnzacher Teamkollegen auflaufen konnte, freute sich augenzwinkernd: „Ein rundum gelungener Tag mit einer super Truppe auf und abseits des Feldes! …Und das Wolnzach-Grün hat uns allen schon ganz gut gestanden.“
Trotz eines ganz anderen Turnierverlaufs waren auch die Damen zufrieden. U17-Grünling Luisa Beck fand „das Turnier echt cool. Es war aber auch anstrengend, vor allem beim letzten Spiel war die Energie fast weg.“ Die Wolnzacher Damen, bestehend aus den Jugendspielern Clara Hurzlmeier und Luisa Beck (beide U17), Bettina Strujan (U18), Pia Hennig (U19), Clara Biersack (U20) und den Seniorenspielerinnen Alexandra Harrieder (Damen 2), Pia Hofmann, Caroline Gorny, Christine Preyß und Anna Tröstler (alle Damen1), konnte zwar in keinem Spiel komplett antreten, spielte aber laut Gorny „als zusammengewürfelter Haufen ohne großartige Vorbereitung eine relativ gutes Turnier“.
Einer etwas hoch ausgefallenen Auftaktniederlage gegen den späteren Turniersieger Landsberg (20:40) folgte der erste Sieg gegen Fürstenfeldbruck mit 27:21. Danach musste man sich mit 25:28 knapp Haar geschlagen geben, ebenso in der nächsten Partie, wo es ein anständiges 13:28 gegen die stark aufgestellten Hellenen gab. Wiederum sehr knapp (24:27) verlor die Truppe um Trainer Tobias Fuchs gegen „Hugz & Kizzez“, bevor die Wolnzacher Damen im letzten Spiel dank einer starken zweiten Halbzeit mit nur noch sieben verbliebenen Spielern Dachau mit 32:25 niederringen konnten. Am Ende landeten die Damen punktgleich mit Haar und Dachau auf dem vorletzten Platz, was aber in diesem Falle nebensächlich war. Hofmann empfand das Turnier als „willkommene Unterbrechung der basketballlosen Sommerpause mit altbekannten und neuen Gegnern, was von der Zusammensetzung her gut passte. Die teils fehlende Kondition machte der Spaß bei allen Beteiligten wieder wett.“ Man kann also zu Recht behaupten, der Benefizcharakter des Turniers sei auf verschiedenste Weisen bei jedem angekommen.
Weitere Stimmen zum Turnier:
Bettina Strujan: „Ich finde, dass wir eine ordentliche Leistung gebracht haben, obwohl wir in einer Konstellation aufgestellt waren, in der davor wir kaum bis nie gespielt hatten. Und es hat mega-viel Spaß gemacht!“
Torben Degner: „Der Erfolg bestand in der Teamleistung. Unsere auswärtigen Basktballfreunde haben sich gut in das Spiel einfügen können, wobei wir ja noch nie so zusammengespielt hatten. Außerdem war es eine interessante Erfahrung, neben Spielern aus höheren Ligen auf dem Feld zu stehen.“