Ein Basketballfest zum Abschluss

Schrobenhausen, 29.03.14. Obwohl der Ausgang der Saison 2013/14 in der Bayernliga Mitte schon am vorletzten Spieltag festgestanden hatte, kamen rund 450 Basketballfans am Samstagabend beim Spitzenspiel noch einmal auf ihre Kosten. Der Meister Schrobenhausen bezwang am Ende zwar den unterbesetzten Vizemeister aus Wolnzach mit 84:74 (44:33), das Derby wurde jedoch eine packende, intensive Partie, die mit großer Leidenschaft und stets fair ausgetragen wurde.

Wolnzachs Florian Huber (14 Pkt.) entschied das Duell der Center gegen seine früheren Teamkollegen Andreas Märten (2. v. r., 5 Pkt.) und Thomas Assenbrunner (3. v. l., 7 Pkt.) für sich.

Wolnzachs Florian Huber (14 Pkt.) entschied das Duell der Center gegen seine früheren Teamkollegen Andreas Märten (2. v. r., 5 Pkt.) und Thomas Assenbrunner (3. v. l., 7 Pkt.) für sich.

Durch den Sieg konnte Schrobenhausen seine unglaubliche Siegesserie von 14 Spielen fortsetzen und mit dem 15. Erfolg in Folge die Saison mit 17:3 Siegen abschließen. Die Wolnzacher landeten mit 14:6 Siegen auf dem zweiten Platz, knapp dahinter Nördlingen mit 13:7. Im Derby hilfreich für den SSV Schrobenhausen war, dass alle Mann, inklusive dem für sechs Spiele ausgefallenen Shooting Guard Claus Ludwig (17,4 Pkt.), mit an Bord waren. Die Wolnzacher hingegen mussten auf alle ihrer drei Spieler mit über zwei Metern Körperlänge verzichten (Jochen Losch: gebrochener Finger, Thomas Moosmayr: Rückenverletzung, Torben Degner: Sprunggelenksverletzung). Neben Losch (12,2 Pkt.) fiel auch noch der zweitbeste Wolnzacher Werfer aus: Shooting Guard Christian Hecker (11,0) musste wegen einer Sprunggelenksverletzung passen. Den offenen Platz im Kader durfte „Rookie“ Leonhard Biersack auffüllen, den Coach Mike Urban für seinen Trainingsfleiß belohnte. Der 16-jährige, mittlerweile 1.90-Meter-große Aufbauspieler begann die Partie in der Starting Five und konnte so seine ersten Minuten bei der Herren 1 sammeln. Ebenfalls in die Startaufstellung rückte Power Forward Florian Huber, dem auf diese Weise eine ehrenvolle Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte ermöglicht wurde. Huber zahlte das Vertrauen seines Trainers mit einem seiner besten Saisonspiele zurück.

Der Plan mit der neuen Startaufstellung funktionierte gut für die Wolnzacher. Huber eröffnete die Partie mit fünf Zählern, Aufbau Lukas Kappelmeier legte vier drauf, so dass die Gäste aus Wolnzach nach fünf Spielminuten 11:7 in Führung lagen. Marcus Burg traf wenig später einen langen Dreipunktewurf, der die Schrobenhausener aufweckte. Matthias Straub legte bis zur ersten Viertelpause noch vier Punkte drauf, Schrobenhausen lag somit 12:18 vorne. Zu Beginn des zweiten Viertels (21:26) tauschten beide Teams Dreipunktewürfe und Dreipunktspiele, bevor Straub einen 12:4-Lauf einleitete, wodurch der SSV auf 24:36 (18. Min.) enteilte. Daran konnten die Wolnzacher in den darauffolgenden zwei Minuten nicht mehr viel ändern, mit einem 33:44-Rückstand musste Urbans Team in die Halbzeit gehen. Zu besprechen gab es die leichtsinnigen Ballverluste aufgrund der physischen Spielweise, die schwache Verteidigung der Schrobenhausener Schnellangriffe und die mangelnde Kaltschnäuzigkeit beim Verwandeln der eigenen Distanzwürfe.

Im dritten Viertel (15:22) änderte sich erst einmal nicht viel bis zur 26. Minute (42:54), Schrobenhausen zündete dann allerdings mit einem Dreipunktespiel einen 8:2-Lauf, der die Hausherren auf 42:60 (28. Min.) davonziehen ließ. Gerade als sich Wolnzach durch Treffer von Stefan Fuchs und Oliver Oberndorfer aber wieder stabilisiert zu haben schien (48:60, 29. Min), leisteten sich die Wolnzacher wieder zahlreiche Unkonzentriertheiten und mussten in letzten Minute vor der Viertelpause erneut einen 6:0-Lauf schlucken.

Dass die Wolnzacher diesen 18-Punkte-Rückstand aber nicht auf sich sitzen lassen wollten, zeigte sich in der 32. Minute. Flügel David Eichmüller war endlich aufgetaut und konnte mit Oberndorfer einen 17:5-Lauf initiieren, der die Wolnzacher, die in jeder Phase des Spiels lautstarke Unterstützung ihrer Fans bekamen, noch einmal auf 67:73 (37. Min.) heranbrachte. Straub (22 Pkt., 10/12 FW) und Ludwig (14, 7/9) brachten die Partie  nach einer Schrobenhausener Auszeit dann aber mit je vier Punkten in trockene Tücher und sicherten dem SSV mit einem 74:84-Sieg eine gute Ausgangslage für die danach folgende, gut organisierte Meisterschaftsfeier in der Halle.

Durch die begeisterten Zuschauergemeinden, welche die beiden Vereine sich in den letzten Jahren aufgebaut haben, wurde der Samstagabend ein Basketballfest, das in der Bayernliga und wahrscheinlich auch ein, zwei Ligen höher seinesgleichen suchen dürfte. So entstanden würdige Rahmenbedingungen für die besten Teams der Liga, die beide eine überragende Saison spielten. Dazu Kapitän Sascha Steinbach: „Wir haben das Spiel gut begonnen, aber die Partie durch unnötige Ballverluste und Fahrlässigkeiten leider aus der Hand gegeben. Zwar ging das Spiel trotz großem Einsatz und Leidenschaft gegen den Meister Schrobenhausen verloren, es bleibt jedoch ein überragender zweiter Platz in der ersten Bayernligasaison des TSV Wolnzach!“ Lukas Kappelmeier ist stolz auf den Kampfgeist seiner Mannschaft, denn „trotz teilweise schwacher Verteidigung und Ausfällen haben wir immer weiter gemacht und versucht, das Beste herauszuholen.“

TSV WOLNZACH: Steinbach (3), Fuchs S (16), Kappelmeier (9), Fuchs T (4), Oberndorfer (9), Jureczek (2), Huber (14), Schachtner, Eichmüller (10), Woldt, Hoffmeister (7), Biersack.