Zu viele Chancen vergeben

Wolnzach, 23.03.14. Mit einer knappen 71:72-Niederlage gegen den TSV Schwandorf verabschiedeten sich die Wolnzacher Herren-Basketballer im letzten Heimspiel der Saison von rund 150 Fans und der letzten Chance, im Rennen um die Meisterschaft vielleicht doch noch ein Wörtchen mitreden zu können. Schrobenhausen gewann am Sonntag 100:84 beim Tabellenvorletzten (Nürnberger BC 2) und konnte sich somit am vorletzten Spieltag die Meisterschaft sichern.

Zu wenig von Christian Heckers Treffsicherheit (5/10 FGs, 4/4 FTs) spran auf den Rest der Mannschaft über: acht Spieler hatten gegen Schwandorf eine Trefferquote von 33% oder weniger.

Zu wenig von Christian Heckers Treffsicherheit (5/10 FGs, 4/4 FTs) sprang auf den Rest der Mannschaft über: acht Spieler hatten gegen Schwandorf eine Trefferquote von 33% oder weniger.

Wie so oft reiste mit Schwandorf ein Wolnzacher Gegner topmotiviert und gut aufgestellt in die Holledau, die Oberpfälzer hatten nach der knappen Hinspielniederlage (56:61) Blut geleckt und wollten es den Wolnzachern richtig schwer machen. Mike Urbans Team musste hingegen erneut auf Topscorer Jochen Losch verzichten, der aufgrund einer Fingerverletzung wohl die Saison vorzeitig beenden muss. Im Hinspiel hatte Losch mit 16 Punkten und zehn Rebounds noch ein Double Double gegen die Oberpfälzer geholt und mit seinen Defensivqualitäten zum Sieg beigetragen.

Obwohl sich die Wolnzacher viel vorgenommen hatten, gab es wie vor drei Wochen einen schlechten Start gegen die groß aufgestellten und frei aufspielenden Schwandorfer. 5:9 (4. Min.) lag Wolnzach hinten, ehe sich Alexander Jureczek und David Eichmüller entschlossen, den Gästen offensiv etwas entgegen zu setzen. Je vier und sechs Zähler von den beiden Allroundtalenten waren allerdings nicht genug, um einen 20:26 nach den ersten zehn Minuten zu verhindern. Christian Hecker verhalf den Wolnzachern gleich zu Beginn des zweiten Viertels (18:12) zu einem 11:3-Lauf, so dass die Wolnzacher nach 14 Minuten Rückstand endlich wieder die Führung übernehmen konnten (31:29, 15. Min.). Schwandorfs Topscorer Alwin Prainer musste das Spiel in diesem Abschnitt mit einer Verletzung am Sprunggelenk verlassen. Defensiv schliefen die Wolnzacher aber kurz vor der Pause wieder, mehr als ein 38:38 zur Halbzeit war für die Hallertauer demnach nicht drin.

Der dritte Abschnitt (12:8) verlief weiter nach Urbans Geschmack, nur Center Tobias Ruhland fiel bei Schwandorf mit sechs Punkten auf. Zu bemängeln waren jedoch weiterhin die vergebenen Chancen, die Wolnzach durchaus davonziehen hätten lassen können. Dies begann sich Anfang des vierten Viertels zu rächen, als die Wolnzacher beim Stand von 54:47 (32. Min.) wieder einen Tick zu unkonzentriert waren. Schwandorfs Bankspieler Vaidas Butkus tauchte aus dem Nichts aus und erzielte nach seinem Dreier zwei weitere Halbdistanztreffer. Aufbau Sebastian Fischer durfte viel zu leicht aus der Ecke einen Dreier einnetzen. Center Lars Aßheuer wurde unnötigerweise an die Linie geschickt und verwandelte drei von vier Freiwürfen. Stefan Fuchs hatte die Chance, beim Stand von 68:70 mit zwei Freiwürfen und Ballbesitz den Ausgleich oder den Sieg für Wolnzach zu holen, es sprang aber nicht mehr als das 69:70 dabei heraus. So mussten die Wolnzacher ein weiteres „stop-the-clock“ Foul begehen, um noch einmal in Ballbesitz zu kommen. Shooting Guard Johannes Pflamminger (12 Pkt., 3/4 FW) verwandelte eiskalt zwei Mal,  Wolnzach musste wenige Sekunden vor Schluss nach einer Auszeit beim Stand von 69:72 auf einen Dreipunktewurf spekulieren. Das Einwurfsystem wurde perfekt aufgelöst, Geburtstagskind Tobias Fuchs stand völlig frei, konnte aber nicht verwandeln. Sascha Steinbachs Tip-in zum 71:72 stellte den Endstand her, der den ersten Rückrundenauswärtssieg der Oberpfälzer bedeutete.

Die Schwandorfer waren am Sonntag definitiv über sich hinausgewachsen: Christian Scharfs Team traf sechs Dreier und verwandelte 62% seiner Freiwürfe (vorher: 3,5 & 56% pro Spiel), während bei den Wolnzacher zwar vier Spieler zweistellig punkteten, aber dafür keiner der restlichen Spieler mehr als je einen Feldkorb verbuchen konnte und vom Dreier unterirdische fünf von 29 Würfe ihr Ziel fanden (17%).

Aufbau Christian Hecker fand, dass „wir zu selten zu unserem Spiel gefunden haben, auch die Verteidigung war zu schwach und unkonzentriert, da ist noch so viel Luft nach oben… Wir können aber trotzdem stolz auf diese Saison sein!“ Flügel David Eichmüller bedauert, „dass wir vor einer unglaublichen heimischen Kulisse keinen Sieg holen konnten. An dieser Stelle noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an unsere Fans, die uns durch eine wunderbare Saison begleitet haben und uns als Aufsteiger zu unserer Vizemeisterschaft mitverholfen haben.“

TSV WOLNZACH: Steinbach (2), Fuchs S (15), Kappelmeier (2),Hecker (16), Oberndorfer (2), Jureczek (10), Huber (2), Schachtner (3), Eichmüller (11), Fuchs T (3), Hoffmeister (2), Degner (3).