Fuehrung verspielt

Rott, 8.3.14. „Gekämpft wie Sieger und trotzdem verloren“, das bleibt bisher das Motto der Wolnzacher Damen in ihrer ersten Bayernligasaison. In Rott musste Mike Urbans Team in Unterbesetzung eine herzzerreißende 55:59-Niederlage einstecken. Über weite Strecken hatten die Wolnzacher Damen trotz einiger Unkonzentriertheiten geführt, konnten dann aber in der zweiten Halbzeit (28:41) weder defensiv noch offensiv den Einbruch verhindern.

Shooting Guard Bettina Strujan macht trotz eines verdrehten Knies ein gutes Spiel und traf vier von sieben Dreiern. Gereicht hat es in Rott trotzdem leider nicht.

Shooting Guard Bettina Strujan machte trotz eines verdrehten Knies ein gutes Spiel und traf vier von sieben Dreiern. Gereicht hat es in Rott trotzdem leider nicht.

Dabei hatten die Wolnzacherinnen doppelt Moral bewiesen. Es fehlten beim Duell gegen den Tabellenvierten Rott nämlich neben den eingeplanten Ausfällen von Alexandra Lohwasser und Cornelia Schröpf dann kurzfristig auch noch Andrea Kimm (verletzt) und Natalie Wiesenberger (privat). So reisten die Wolnzacher ohne vier ihrer Leistungsträger mit zehn Spielern und einigen Trainingsausfällen in den letzten Wochen nach Rott. Der ASV hingegen war mit seinen drei besten Werfern und 12 Spielern am Start.

Dass die Saison die Wolnzacher aber mittlerweile gestählt hat und sie auch einiges dazu gelernt haben, war von Beginn an zu spüren. Mit aggressiver Defensivarbeit und viel Mumm in der Vorwärtsbewegung brachte Aufbau Pia Hofmann ihr Team mit fünf Zählern im ersten Viertel gleich 12:6 in Führung (6. Min.). Danach flaute die Effektivität im Angriff wieder ab, Rott konnte in der 15. Minute auf 18:18 ausgleichen. Verena Brunner wachte dann endlich auf und erzielte sechs Zähler in Folge, gefolgt von einem Dreier von Bettina Strujan, so dass die Gäste zur Halbzeit 27:18 vorne lagen und Rott völlig ratlos wirkte.

In der zweiten Halbzeit (28:41) starteten zwei Dreier und acht Punkte in Folge von Shooting Guard Karin Bayerl (13 Pkt., 3 Dreier), die gemeinsam mit Centerin Victoria Luthardt in Wasserburg per Doppellizenz in der Regionalliga spielt, jedoch Rotts Motoren. 1.94-Meter-Frau Luthardt (7 Pkt.) streute wenig später noch fünf Zähler ein und so kam Rott bis zur letzten Viertelpause auf 39:41 heran. Die Gastgeber nutzten den Schwung weiter, Anna Tröstler, Vanessa Gorny und Brunner brachten Wolnzacher anschließend aber wieder auf 47:50 (36. Min.) heran. Zwei zu leichte Treffer von Center Margit Neef (8 Pkt.) am Brett und zwei Freiwürfe nach technischem Foul brachten Rott wieder auf Abstand (47:56, 38. Min.), da half auch ein letztes, verzweifeltes Aufbäumen zum 55:59 nichts mehr. Zum siebten Mal waren die Wolnzacher Damen diese Saison nach dem ersten Viertel in Führung gelegen, hatten diese aber anschließend nicht verteidigen können.

„Es ist wirklich zum Haare ausraufen…“, meinte Urban nach dem Spiel, „So ein toller Fight und er wird nicht belohnt. Wir kriegen einfach die Balance in der Entscheidungsfindung und die notwendige Kontinuität nicht hin, um solche Dinger nach Hause zu bringen.“ Durch die zweite knappe Niederlage in Folge und die insgesamt sechste Niederlage in Folge haben die Wolnzacher nun keine Chance mehr auf den drittletzten Platz, der heuer eventuell zum sportlichen Klassenerhalt reichen wird.

TSV WOLNZACH: Eichmüller (2), Hofmann (11), Schröpf B, Huber, Gorny C (4), Preyß (3), Strujan (14), Tröstler (6), Gorny V (5), Brunner (10).