Mit viel Kampf zum vierten Sieg in Folge

Schwandorf, 2.3.14. Auch wenn das Spiel in Schwandorf alles andere als ein Meisterstück war, konnten die Wolnzacher Basketballer sich doch richtig über ihren vierten Sieg in Folge freuen. Mit 61:56 (30:35) rangen sie den Tabellenfünften Schwandorf nieder. Was das Spiel an Klasse vermissen ließ, machten der Kampfgeist beider Kontrahenten und der spannende Spielverlauf wieder wett. Durch den Sieg bleiben die Wolnzacher (12:4 Siege) weiterhin Zweiter hinter Schrobenhausen (14:3) und vor Nördlingen (11:5).

Alexander Hoffmeister (Wurf; 6/6 FTs) und Alexander Jureczek (7/8 FTs) arbeiteten in Schwandorf gut zusammen und erzielten wichtige Treffer vom Freiwurf.

Alexander Hoffmeister (Wurf; 6/6 FTs) und Alexander Jureczek (7/8 FTs) arbeiteten in Schwandorf gut zusammen und erzielten wichtige Treffer vom Freiwurf.

Wolnzachs Trainer Mike Urban hatte schon im Vorfeld ein flaues Gefühl im Magen: „Wir hatten einige bittere Ausfälle, drei Spieler gingen angeschlagen in die Partie gegen einen noch unbekannten Gegner, der unbedingt wieder zu seiner Heimstärke zurückfinden wollte. Und irgendwie wirkten die meisten Spieler schon vor dem Spiel leicht daneben. Da hat der Fasching wohl seine Spuren hinterlassen…“ Gegen die groß aufgestellten Schwandorfer, die am Freitag in heimischer Halle noch dem NBC 2 mit 84:69 den Garaus gemacht hatten, fehlten die Center Thomas Moosmayr (verletzt) und Torben Degner (auf Exkursion). Vor allem 2.04-Meter-Mann Degner, dessen Formkurve in den letzten drei Monaten nach oben zeigte (letzte acht Spiele: 6,6 Pkt., 4,9 Reb., 1,6 Blk, 59% FGs, 59% FW), wäre eine gute Option von der Bank gewesen.

Bemerkbar sollte sich auch das Fehlen der Shooting Guards Christian Hecker (privat verhindert), Tobias Fuchs (krank) und Sascha Steinbach (krank) machen. In der am Ende punktearmen Partie wären sie als treffsichere Schützen von Außen durchaus wertvoll gewesen, denn nur zwei von 21 Dreipunktversuchen fanden am Sonntag ihren Weg in den Korb. Angeschlagen gingen U20-Spieler Thorben Woldt (Kapsel), David Eichmüller und Alexander Jureczek (beide mit Erkältung) ins Spiel, die U18-Spieler Leonhard Biersack und Filip Schinhammer füllten den Kader auf 12 Spieler auf.

Das Spiel begann dann auch dementsprechend schwierig für die Wolnzacher, die Hausherren legten mit einem 10:0-Lauf los, zu dem Power Forward Jonas Ruhland (6 Pkt.) sechs Zähler beisteuerte. Erst vier Punkte von Lukas Kappelmeier brachen den Bann, mühsam kämpften sich die Wolnzacher dann mit veränderter Verteidigung auf 8:12 bis zur ersten Viertelpause heran. Die Entscheidungsfindung und Wurfauswahl ließen zu wünschen übrig, vom sonst so gut funktionierenden Zusammenspiel war wenig zu sehen. Außerdem erarbeiteten sich die robusten Oberpfälzer viele zusätzliche Chancen durch Offensiv-Rebounds, was den Wolnzacher Spielrhythmus schon unterband, bevor er überhaupt entstehen hätte können. Alexander Hoffmeister und Jochen Losch verhalfen den Hallertauern dann mit je fünf und vier Zählern bis zur 14. Spielminute zum Ausgleich (21:21), postwendend folgte allerdings ein 7:0-Lauf der Gäste. Topscorer Alwin Prainer (6 Pkt.), der gegen den NBC noch satte 40 Punkte erzielt hatte, hatte in dieser Phase mit sechs Zählern seine besten Szenen.  Alexander Jureczeks Freiwürfen war es zu verdanken, dass es zur Halbzeit nur 30:35 gegen die Wolnzacher hieß.

Nach der Halbzeitpause passte Urban seine Verteidigung erneut an, wodurch die Gastgeber mächtig ins Straucheln gerieten. Ganze acht Minuten gelang ihnen kein Korb, während die Wolnzacher 12 Punkte verbuchten und eine 42:35-Führung sichern konnten. Danach folgten wieder einige unkluge Szenen, die Schwandorf zu einem Viertelübergreifenden 13:2-Lauf verhalfen. Aufbau Sebastian Fischer und Center Tobias Ruland wurde es im Eins-gegen-Eins zu leicht gemacht und schon sahen sich die Wolnzacher mit 44:48 (34. Min.) wieder im Hintertreffen. Erst in der 38. Minute (49:52) begann der Wolnzacher Motor, der an diesem Spieltag nur über zwei, drei voll funktionierende Zylinder verfügte, wieder besser zu ziehen: mit einer 12:1-Phase – darunter acht Freiwurftreffer – sicherten sich die Wolnzacher dank Hoffmeister und Losch vor rund 90 Zuschauern (davon 20 Wolnzacher Fans) den Sieg. „Das war Abnutzungskrieg pur: viele Fouls und schlechte Trefferquoten, ein zerfahrenes, nervenaufreibendes Spiel,“ so Hoffmeister, „das war ein absoluter Kampfsieg.“

TSV WOLNZACH: Schinhammer (2), Fuchs S (4), Kappelmeier (4), Biersack L, Oberndorfer (2), Jureczek (9), Huber, Schachtner, Eichmüller (9), Losch (16), Hoffmeister (15), Woldt.