H1 Vorbericht: Der Endspurt beginnt

02.03.14, Schwandorf. Fünf mit Spannung zu erwartende Spiele stehen für die Wolnzacher Basketball-Herren des TSV Wolnzach in der Bayernliga Mitte noch an. Was im College Basketball „March Madness“ (der „verrückte März“), in dem es in den Playoffs um die Meisterschaft geht, genannt wird, sollte in der Saison 2013/14 auch auf die Wolnzacher (11:4 Siege) zutreffen, die aktuell Tabellenzweiter sind. Am Sonntag um 17:00 geht es zum  Tabellenfünften, dem TSV Schwandorf (8:7), dem einzigen Spiel der Bayernliga Mitte an diesem Wochenende.

Wie Wolnzachs letzter Gegner (Donauwörth) standen die Schwandorfer in der Hinrunde zwischenzeitlich ganz oben. 5:1 Siege hatte das Überraschungsteam aus der Oberpfalz Anfang November inne, 7:2 waren es Anfang Dezember. Beugen hatten sich die Schwandorfer bis dahin nur in Donauwörth (64:69) und Nördlingen (73:91) müssen, daheim wurde Ende Oktober sogar der aktuelle Tabellenführer aus Schrobenhausen mit 79:70 geschlagen. Zum Ende der Hinrunde gab es allerdings noch eine 79:86-Niederlage in Tegernheim. Nach der stattlichen Hinrunde für den letztjährigen Tabellenfünften lässt die Rückrunde bis jetzt aber für die Oberpfälzer noch zu wünschen übrig. Von bisher sechs Spielen konnten nur zwei gewonnen werden, im Moment steht eine Niederlagenserie von drei Spielen. Die letzten beiden Partien gingen denkbar knapp zuhause verloren: 72:77 gegen den erstarkten Post SV Nürnberg und 85:87 gegen einen unterbesetzten TSV Nördlingen.

Genau andersherum läuft es derzeit bei den Wolnzachern. In der Rückrunde steht Mike Urbans Team 5:1, die letzten drei Spiele konnten im Schnitt mit 29,0 Punkten gewonnen werden. Urban will „die gegenläufigen Trends der beiden Teams nicht überbewerten, schließlich haben wir noch nie gegen Schwandorf gespielt.“ Aufgrund einer Spielverlegung sind sich nämlich der TSV Wolnzach (78,3:68,5) und der TSV Schwandorf (75,9:71,7) bis jetzt noch nicht begegnet, das Spiel am Sonntag wird das erste aufeinandertreffen der offensivstarken Teams. Die Wolnzacher scheinen das Team mit den besseren Werfern zu sein, da sie eine bessere Freiwurfquote (62%) und Dreieranzahl (5,6) aufweisen als die Schwandorfer (56%, 3,3). Des Weiteren spricht auch die Anzahl der gezogenen Freiwürfe für die Wolnzacher (31,1 Versuche pro Spiel), Schwandorf (24,5) setzt eher auf solide Handarbeit aus dem Zweipunktebereich (24,1 Treffer pro Spiel), wo sie den Hallertauern (21,1) wiederum etwas vorraushaben.

Schwandorfs Stärke im Zweipunktebereich lässt sich auf ihre tief besetzten großen Positionen zurückführen. Alwin-Edmund Prainer (17,0 Pkt., 1.98m) und Tobias Ruhland (12,5, 1.98m) führen das Team punktetechnisch an, gefolgt von Aufbau und Kapitän Johannes Pflamminger (11,3, 1.87m). Danach folgen weitere große Spieler: Flügel Manuel Gutierrez Cruz (8,4, 1.96m) und Center Jonas Ruhland (6,2 1.93m) heben sich noch von den restlichen Rollenspielern etwas ab. Die drei Topscorer Pflamminger (71% Freiwurfquote), Tobias Ruhland (65%) und Prainer (60%) sind auch die sichersten Freiwerfer der Oberpfälzer. Von jenseits der Dreipunktelinie verwandeln Pflamminger (1,1) und Andreas Schindwolf (0,8) am besten.

Ein interessanter Neuzugang für die Schwandorfer ist 2.03m-Center Malte Binting, ein alter Teamkollege von Urban aus Regensburger Regionalligazeiten. „Malte hat Zweitligaerfahrung und ist in der Zone ein Berg von einem Mann, der da richtig zur Sache geht, er sollte definitiv eine Verstärkung sein,“ so Urban. Binting kam bis jetzt nur zwei Mal zum Einsatz, es ist also fraglich, ob er am Sonntag mit dabei sein wird. Ein weiteres Fragezeichen dürfte sein, wie der TSV Schwandorf dieses Wochenende mit einer Doppelbelastung klar kommt, am Freitagabend muss das Team von Christian Scharf nämlich schon gegen den Nürnberger BC ran, bevor dann am Sonntag die Wolnzacher anreisen. Die Wolnzacher müssen gegen Schwandorf auf die Center Thomas Moosmayr und Torben Degner verzichten, zudem fehlt Shooting Guard Christian Hecker. Außerdem gibt es noch einige Krankheitsfälle abzuwarten und Stefan Fuchs Handgelenk im Abschlusstraining zu evaluieren. Trotz der nicht optimalen Personalsituation wollen die Wolnzacher aber auf jeden Fall ihre Siegesserie weiter ausbauen.