H1 Vorbericht: Wiedergutmachung Teil 2

Wolnzach, 9.2.14. Mit dem Nürnberger BC 2 empfangen die Wolnzacher Basketballer am Sonntag um 17:00 Uhr einen weiteren Club, gegen den die Hallertauer gerne Wiedergutmachung üben würden. Was gegen den FC Tegernheim im letzten Spiel gelang, soll nun ebenfalls gegen die Franken gelingen. Das Hinspiel ging äußerst unglücklich und knapp verloren (67:74), gegen den mittlerweile auf den vorletzten Platz abgerutschten, auswärtsschwachen NBC hat Coach Mike Urban nun eine klare Marschroute für einen Arbeitssieg ausgegeben.

Besonders bitter ist die Niederlage aus der Hinrunde angesichts der Tatsache, dass die Nürnberger (4:9 Siege) stark angefangen haben und stark nachgelassen haben. Nach Siegen gegen Topteams wie Donauwörth (96:73), Nördlingen (72:71) und Wolnzach, wonach der NBC kurzzeitig mit 3:1 Siegen sehr gut da stand, brachten die Franken nur noch einen Sieg im Derby gegen den Post SV (89:81) zustande, die anderen acht Spiel gingen allesamt verloren. Bisher konnte die junge Truppe vom BC zudem noch keines der sechs Auswärtsspiele gewinnen, mit -26,0 Punkten verlieren die Franken überaus deutlich, wenn sie nicht in heimischer Halle agieren.

Wie die nun im Abstiegskampf inbegriffen Nürnberger (72,8:84,0 Pkt.) am Sonntag auftreten und -laufen werden, bleibt abzuwarten. An Motivation sollte es aufgrund der Tabellensituation nicht mangeln, über Talent verfügen die quirligen und technisch guten Nürnberger ebenfalls. Das Herzstück ihres Spieles ist die Aufbau-Flügel-Achse zwischen Point Guard Masi Amani (17,9 Pkt.) und Shooter Manuel Rau (17,2), das durchaus mehr Hilfe von 2.02-Meter-Nachwuchstalent  Sebastian Wyczisk (11,7), der bisher nur sieben Spiele mitmachen konnte, gebrauchen könnte. Wyczisk hatte im Hinspiel gegen Wolnzach satte 21 Punkte erzielt und war am Ende wichtigster Mann der Franken gewesen. Ohne ihren Großen muss der NBC sich stark auf die Aufbau- und Flügelspieler verlassen, die durch Züge zum Korb Freiräume schaffen und mithelfen, immerhin 23,4 Freiwürfe pro Spiel zu generieren (66% Trefferquote). Aber die Franken verfügen nicht nur über die zweitbeste Freiwurfquote der Liga, ihnen gehört auch der Bestwert in Sachen Distanzwurf: stattliche 8,9 Dreier versenken die Nürnberger pro Spiel und unterstreichen damit ihre Gefahr auf den Außenpositionen. Rau (3,1 Dreier), Amani (2,5) und Nicolas Philipp (1,7) sind die besten Distanzschützen des NBC.

Im Gegensatz dazu sind die 5,9 Dreier der Wolnzacher eher im Mittelfeld anzusiedeln, allerdings gibt es diesbezüglich eine Tendenz nach oben: in neun Spielen in der Hinrunden lag der Schnitt noch bei 5,4, in den vier Spielen der Rückrunde verwandeln die Wolnzacher immerhin 7,0 Treffer jenseits der Dreipunktelinie. „Klare Vorteile“ für Sonntag sieht Urban im Spiel am Brett. Im Hinspiel haben sich die Wolnzacher im Spiel mit ihren Großen zu unclever angestellt und auch einige Pfiffe gegen die harte Verteidigung der Nürnberger nicht bekommen. Diesen Aspekt wollen die Hallertauer benutzen, um weiterhin die Mannschaft mit den meisten Freiwurfversuchen der Liga zu bleiben (29,5 Versuche, 61% Trefferquote). Auch der defensive Trend Richtung Foulreduktion soll weiter Bestand haben. In den letzten beiden Spielen holten die Wolnzacher sich nur noch je 20 und 21 Fouls ab (Saisonschnitt: 24,5), die Aufgaben werden langsam disziplinierter und schlauer umgesetzt.  Ziel dabei ist es, Teams mit guten Werfern, weniger Werfer heiß laufen zu lassen oder Spieler weniger oft an die Freiwurflinie zu schicken und somit leicht Punkte zu verhindern.

Gerade in dieser Hinsicht müssen die Wolnzacher aber eine bittere Pille schlucken, die Aufbauspieler Stefan und Tobias Fuchs werden ausgerechnet gegen den NBC nicht mit dabei sein (privat verhindert). Die Brüder gehören zu den besseren Außenverteidigern und zu den besten drei Freiwerfern (Tobias Fuchs: 76%, Stefan: 72%) der Hallertauer. Da die Wolnzacher aber am Wochenende mit einer 12-Mann starken Truppe auflaufen werden können, sollte die Bank durchaus für Entlastung auf den kleinen Positionen sorgen können. „Wir arbeiten seit fünf Wochen verstärkt an der Verteidigung,“ deswegen hofft Urban, „das sollte hoffentlich langsam bei allen Spielern Spuren hinterlassen haben.“ Mit Spannung darf man auch die Partie des Wolnzacher Tabellennachbars TSV Nördlingen erwarten, der am Samstagabend zu Gast bei den heimstarken Passauern ist.