Offensivflaute haelt an

München, 2.2.14. Die zweite Mannschaft des FC Bayern legte die Konstanz und Abgeklärtheit an den Tag, die den Wolnzacher Basketball-Damen bis Dato in ihrer ersten Bayernligasaison noch fehlt. Nach einem guten ersten Viertel, haperte es bei den ersatzgeschwächten Hallertauern wieder enorm am Offensivspiel. 38:66 (19:34) ging die Partie gegen den Tabellendritten zu Ende, die Wolnzacher rutschen dadurch kurzfristig wieder auf den letzten Platz ab.

Jungspund Bettina Strujan musste am Sonntag das erste Mal als Aufbau ran. Die 17-Jährige bewies trotz einiger Schwierigkeiten dabei ein ganz gutes Händchen.

Jungspund Bettina Strujan musste am Sonntag das erste Mal als Aufbau in die Bresche springen. Die 17-Jährige bewies trotz einiger Schwierigkeiten, dass sie auf dieser Position etwas bewegen kann.

Wenn die Wolnzacher diese Saison schon kein Glück zu haben scheinen, kommt auch noch Pech dazu. Nach dem mittelfristigen Ausfall von Centerin und Allroundwunder Alexandra Lohwasser, die diese Saison in neun Spielen mit 9,6 Punkten (zweitbester Wert im Team), 11,6 Rebounds (1.), 1,6 Assists (3.), 2,2 Steals (2.), 1,7 Blocks (1.) wie in den letzten drei Spielzeiten das Herzstück des Wolnzacher Spieles war, arbeitet das Team von Mike Urban hart daran sich neu aufzubauen. Seit Lohwassers letztem Spiel erzielten die Wolnzacher in drei Spieler nie über 40 Punkte (37,3) und kassierten im Schnitt 59,7. Beim Spiel am 18.01. gegen den Tabellenführer München Basket (39:64) waren fünf weitere Leistungsträger ausgefallen, gegen den mit fünf seiner sechs besten Werfer antretenden FC Bayern mussten die Wolnzacher erneut improvisieren.

Nachdem klar war, dass mit Vanessa Gorny, Bettina und Cornelia Schröpf die etatmäßigen Aufbauspieler leider genau gegen den aggressiv verteidigenden FCB fehlen würden, musste auch noch Natalie Wiesenberger kurz vor knapp krankheitsbedingt passen. Bezüglich der Personalfluktuationen denkt  Urban, dass „wir diese Saison noch keine zwei Spiele mit derselben Aufstellung bestreiten konnten. Dasselbe Phänomen gilt mit relativer Sicherheit auch auf das Training. Dazu noch drei Abgänge, drei Neuzugänge, drei Rückkehrer und einige Spieler, die neue Positionen lernen müssen… und schon befindet man sich zu 80% in Vorbereitungs- und Übergangsphasen statt den Großteil der Saison in Wettkampfform zu spielen.“

Diese den Wolnzacher Probleme bereitende Ratio fand auch im Auswärtsspiel an der Säbener Strasse ihre Anwendung. Nur im ersten Viertel der Partie gelang es den Wolnzachern so dagegenzuhalten, wie es gegen die Münchener nötig gewesen wäre. Bettina Strujan, die zum ersten Mal auf der Aufbauposition eingesetzt wurde, und Andrea Kimm brachten die Gäste aus der Hallertau gut ins Spiel, nach zwei Körben von Verena Brunner waren die Wolnzacher in der 9. Minuten immer noch 14:13 in Führung. In der letzten Minute gelangen es den Münchener jedoch mit einem 6:0-Lauf, das Momentum zu entführen und gleich ins nächste Viertel (5:15) mitzunehmen.

Es folgte ein Genick brechender 11:0-Lauf durch den FCB, Stefanie Jacobi und Marina Kolb steuerten dabei je vier und fünf Zähler bei. Genau solche Läufe hatten die derzeit im Angriff strauchelnden Wolnzacher verhindern wollen. Zur Halbzeit sah man sich schon einem beachtlichen 19:34-Rückstand gegenüber. Bis zur 27. Minute nahmen sich dann beide Teams nicht viel, erst in den letzten drei Minuten des dritten Viertels (7:15) setzte es einen erneuten 9:0-Lauf der Hausherren. 26:49 stand es somit zur letzten Viertelpause.

Wie schon zum Ende des ersten Viertels konnten die Gastgeber ihren Schwung ins nächste Viertel übertragen. Ein 9:0-Lauf in den ersten Minuten des letzten Viertels (12:17) erhöhte den Wolnzacher Rückstand zwischenzeitlich auf 26:58 (32. Min.). Anna Tröstler, Kimm und Pia Hofmann verwerteten dann aber endlich die Wolnzacher Chancen besser und konterten mit einem 10:2-Lauf. An der klaren 38:66-Niederlage änderte dies allerdings nicht mehr allzu viel.

Obwohl die Wolnzacherinnen nie aufsteckten, hatten eine schlechte Raumaufteilung, zu wenig Übersicht sowie die fehlende Eingespieltheit und Fitness erneut zu zu niedrigen Wurfquoten (27% Feldwürfe, 42% Freiwürfe) und zu vielen Ballverlusten (31) geführt. Vom Ansatz her war Urban jedoch zufrieden, der Ballvortrag gegen die druckvolle Verteidigung gelang „auch ohne erfahrene Aufbauspieler gut, im Halbfeldangriff kommen wir unserer Spielidee langsam näher, es fehlt eben noch an Souveränität und einer solideren Umsetzung.“ Inwieweit die durchaus mit Talent ausgestatteten Wolnzacher Damen sich nun noch steigern können, wird sich in den alles entscheidenden, letzten fünf Saisonspielen zeigen.

TSV WOLNZACH: Biersack, Hofmann (5), Huber, Gorny C, Preyß, Strujan (11), Tröstler (6), Brunner (6), Kimm (10).