H1: Spitzenspiel in Noerdlingen

Nördlingen, 25.01.14. Rein von der Punktedifferenz her ist der TSV Nördlingen (7:4 Siege) die beste Mannschaft der Bayernliga Mitte. Eine Siegesserie von zuletzt vier Spielen unterstreicht diese Bilanz. Die Wolnzacher Basketballer (8:3) haben allerdings durch ein paar knappe Siege – unter anderem im Hinspiel gegen Nördlingen – einen Sieg mehr auf dem Konto. Zuhause sind die Schwaben allerdings eine Macht, alle fünf Spiele konnten dort gewonnen werden. Am Samstag um 15:30 Uhr ist Tip-Off zur Begegnung des Tabellenvierten aus dem Ries mit dem Zweiten aus der Hallertau.

Betrachtet man den Saisonverlauf noch genauer, erkennt man, über was für Potential die Nördlinger verfügen. Von ihren sieben Siegen war nur einer einstellig (zuletzt 58:49 in Augsburg), alle anderen wurden zweistellig gewonnen. Die vier Niederlagen wurden allesamt auswärts und insgesamt mit nur acht Zählern Gesamtsumme verloren, also jeweils nur um Haaresbreite. So begann die Saison mit drei hauchdünnen Auswärtsniederlagen (71:72 beim NBC 2, 74:76 in Wolnzach, 93:95 in Tegernheim), zu der sich Ende November noch in Schrobenhausen ein 80:83 gesellte. Gegen die drei vor ihnen stehenden Teams gab es also schon Niederlagen für die Nördlinger, wenn auch denkbar knappe. „In den übrigen Spielen haben die Nördlinger wenig  anbrennen lassen, mit ein wenig Glück könnten sie schon zwei Spiele mehr gewonnen haben und alleiniger Tabellenführer sein. Die Mannschaft ist definitiv eine besten der Liga,“ meint Wolnzachs Coach Mike Urban, dem zurzeit wahrscheinlich bis auf Thomas Moosmayr, Thorben Woldt und evtl. Stefan Fuchs alle Spieler zur Verfügung stehen.

Diese Aussage spiegelt sich auch in der Punktedifferenz der Schwaben wieder: mit 81,7:69,8 erzielt das Team von Sebastian Moll die beste Differenz der Liga. Auch die Wurfqualitäten vom Freiwurf (62% bei 22,5 Versuchen) und Dreier (6,2) sind nicht zu verachten. Die Wolnzacher (78,2:72,3; 64% FW bei 28,9 Versuchen, 5,8 Dreier) brauchen sich da ihrerseits nicht zu verstecken, müssen aber vor allem in der Defensive zulegen, wenn sie in Nördlingen etwas reißen wollen. Besonders, da in den letzten beiden Spielen der Gegner mit je elf (Augsburg) und zehn Dreiern (Post SV Nürnberg) aus der Distanz extrem heiß lief und die Wolnzacher im Hinspiel gegen Nördlingen ebenfalls bereits elf Dreier kassiert hatten. Alle Dreier gingen damals auf das Konto der beiden jungen Aufbauspieler Georg Beyschlag (3 Dreier, 97er, 1.76m) und Maximilian Gentner (8, 94er, 1.79m). Die beiden Rieser Nachwuchstalente haben heuer schon in der 2. Bundesligamannschaft des TSV Nördlingen (ProB Süd) je elf und 14 Mal mitspielen und je 13 und sieben Minuten Spielzeit pro Partie sammeln dürfen.

Gentner (15,4 Pkt.) und Beyschlag (12,4) haben von den elf Partien bisher allerdings nur fünf mitgespielt, ebenso wie Johannes Raab (12,2; auch im Bundesligakader). Nördlingens Erste spielt am Sonntag in Frankfurt, es bleibt also abzuwarten, auf welche Besetzung die Wolnzacher treffen werden. Raab war schon im Hinspiel nicht dabei, ebenso wenig wie 1.90-Meter-Mann Alexander Sieber, der mittlerweile mit 16,1 Punkten Topscorer des TSV Nördlingen ist. Die Small Forwards Tobias Schmid (13,2), Jonas Zink (11,0) und Dominik Pausch (8,9) sowie Center Tobias Neukamm (8,0) komplementieren den Kader auf den größeren Positionen, wo die Wolnzacher allerdings einen Vorteil haben sollten. Feuerkraft besitzen die Nördlinger ausreichend, nicht zuletzt aufgrund ihrer Distanzschützen Gentern (3,2 Dreier), Sieber (1,7), Beyschlag (1,4) und Raab (1,2).

Gegen die kleineren Teams mit ihren Distanzschützen wollen die Wolnzacher die Bemühungen der letzten Wochen weiter aufrechterhalten: in der Verteidigung muss als Mannschaft präziser und entschlossener gehandelt werden, zu oft wurde hier schon beim Bewachen der Werfer oder in der Rotation gepatzt. So auch im Hinspiel, wo die Wolnzacher kurz vor der Halbzeit schon mit 17 Punkten geführt hatten, das Spiel dann aber erst in letzter Sekunde gewinnen konnten. Im Angriff gelingt es den Hallertauern dafür mittlerweile gut ihre ausgeglichene Aufstellung in die Waagschale zu werfen, im neuen Jahr steht aus zwei Spielen ein stolzer Punkteschnitt von 92,0. Am Sonntag findet außerdem noch die Partie Schwandorf (7:4 Siege, 6. Platz) gegen Donauwörth (7:4, 5.) statt, wodurch ein weiteres Topteam Federn lassen wird.