Zweite Halbzeit besiegelt Schicksal im Derby

Wolnzach, 15.12.13. Über 200 Zuschauer lockte die erste Bayernligabegegnung zwischen dem TSV Wolnzach und dem SSV Schrobenhausen in das Hallertau Gymnasium Wolnzach. Das ist Rekord und gute Werbung für den Basketballsport. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (36:41) stellten die Wolnzacher Basketballer sich allerdings eineinhalb Viertel lang derart selbst ein Bein, dass die Gäste sich in einen Rausch spielen und davonziehen konnten. 68:94 unterliegt Wolnzach und fällt damit auf den fünften Tabellenplatz.

Anständige Leistungen von Lukas Kappelmeier (#6, 7 Pkt., 3 Reb, 2 Ast) und Torben Degner (#9, 15 Pkt., 5 Reb, 3 Blk) waren gegen Matthias Straub (24 Pkt., 8/8 FTs, 2 Dreier) und Thomas Assenbrunner (18 Pkt., 2/2 FTs) nicht gut genug.

Anständige Leistungen von Lukas Kappelmeier (#6, 7 Pkt., 3 Reb, 2 Ast) und Torben Degner (#9, 15 Pkt., 5 Reb, 3 Blk) waren gegen Matthias Straub (#11, 24 Pkt., 8/8 FTs, 2 Dreier) und Thomas Assenbrunner (#10, 18 Pkt., 2/2 FTs) nicht gut genug.

Dabei waren die angesetzten Begegnungen des neunten Spieltags für die Wolnzacher durchaus günstig für einen Angriff auf die Spitze der Liga gewesen. Aus dem Spitzenduell Schwandorf-Tegernheim ging Tegernheim als knapper Sieger hervor (86:79) und Donauwörth verlor tatsächlich auswärts in Nördlingen (61:75). Mit einem Sieg hätten die Wolnzacher punktgleich mit dem Tabellenersten in die Winterpause gehen können. Durch die Niederlage zieht nun Schrobenhausen im direkten Vergleich an den Wolnzachern vorbei auf den dritten Tabellenplatz.

Für die Wolnzacher fehlten Alexander Jureczek, Sascha Steinbach und Oliver Oberndorfer, dafür half Johannes Biersack aus der Herren 2 bei der Ersten aus. Schrobenhausen ging voll besetzt in die Partie, die „Großen Drei“ drückten der Partie gleich zu Beginn ihren Stempel auf: Matthias Straub (24 Pkt., 8/8 FW, 2 Dreier), Thomas Assenbrunner (18 Pkt, 2/2 FW) und Claus-Jürgen Ludwig (19 Pkt, 1/2 FW, 2 Dreier) punkteten und wurden von einem Dreier durch Aufbauspieler Marcus Burg (6 Pkt.) unterstützt. Wolnzachs Torben Degner, heute Wolnzachs bester Mann, hielt zwar mit zwei Körben dagegen, was aber nichts an der  6:11-Führung (5. Min.) der Gäste änderte. Von der Bank kam dann frischer Wind, Stefan Fuchs erzielte fünf Punkte, was die neun Punkte in Folge von Ludwig entkräftete und zu einem ausgeglichenen Viertelstand von 19:19 führte.

Power Forward Assenbrunner und Small Forward Straub hielten daraufhin die Angriffsmaschinerie der Gäste mit je sechs und acht Zählern im Gange, schwierige Halbdistanzwürfe und Freiwürfe waren dabei das Rezept der Wahl. Für Wolnzach hatte Jochen Losch mit acht Zählern seine beste Phase, jedoch bekam die Wolnzacher Mannschaft – ausgenommen Torben Degner und Stefan Fuchs – sonst wenig Zählbares zusammen. 36:41 hieß es zur Halbzeitpause, die Schrobenhausener hatten in den ersten zwanzig Minuten schon anklingen lassen, dass sie in Topform waren: vier verwandelte Dreier (Schnitt vor dem Spiel: 3,3) und neun von neun Freiwürfe verhießen nichts Gutes für die Wolnzacher, welche ihre Angriffe ohnehin schon zu schlecht umsetzten und in der Verteidigung zu wenig Biss und Disziplin aufwiesen.

Nach zwei Korblegern von Wolnzachs Lukas Kappelmeier nahmen die ungünstigen Vorzeichen dann volle Formen an. Ab dem 40:45 (22. Min.) liefen die Schrobenhausener heiß, den Auftakt machte Straub mit zwei Dreiern, vier weitere Punkte vom erfahrenen und wie immer sehr fair auftretenden Allrounder sollten in diesem Viertel folgen. Die Rollenspieler der Gäste brachten sich zudem erfolgreich ein, das Viertel ging 15:27 an die Truppe von Andreas Bernitt. Zu Beginn des letzten Viertels (51:68, 30.Min.) ging es ähnlich weiter. Straub startet einen 13:3-Lauf, der endgültig für klare Verhältnisse sorgte, Schrobenhausen schien alles zu gelingen. Erst danach (53:81, 34. Min.) hatten die Wolnzacher ihren selbst verschuldeten Frust einigermaßen bewältigt, konnten wieder befreiter aufspielen und das Spiel mit einer 14:13-Phase beenden. Am Ende stand trotzdem der deutliche 68:94-Sieg der außerhalb der Norm treffenden Schrobenhausener (19/22 FW, 9 Dreier).

Der Stil der Wolnzacher Niederlage ähnelte dem der Pleite gegen Tegernheim (62:84), wo die Wolnzacher gegen eine solide Zockertrupper aus Veteranen verkrampften und nur wenig zustande brachten. „Leider haben wir nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Schrobenhausen hat unseren Willen im dritten Viertel gebrochen, wir haben uns gegeneinander aufgebracht und uns somit komplett selber aus dem Spiel benommen. Von daher geht die Niederlage völlig in Ordnung,“ fand Alexander Hoffmeister, „jetzt müssen wir uns in der Rückrunde aufraffen und zeigen, dass wir aus dieser Lektion gelernt haben.“

TSV WOLNZACH: Fuchs T (5), Fuchs S (11), Kappelmeier (7), Hecker (7), Biersack, Degner (15), Huber (2), Schachtner (2), Eichmüller (2),Losch (10), Hoffmeister (5), Moosmayr (2).

Stimmen zum Spiel

 „Wir alle haben gesehen, wie frustrierend ein Spiel gegen einen glänzend aufgelegten Gegner verlaufen kann. Wir müssen weiter an uns arbeiten, dann werden wir unsere glänzenden Moment bekommen. Das sind wir unseren Fans schuldig.“ (Torben Degner)

„Jeder hat sich für das Spiel besonders viel vorgenommen, was leider dazu geführt hat, dass es jeder auf seine eigene Art richten wollte und wir aufgehört haben, als Team zusammen zu arbeiten – wobei das eigentlich unsere Stärke ist.“ (Klaus Schachtner)