Achterbahnfahrt geht weiter
27.10.13, Wolnzach. Gegen den Tabellenvierten von letzter Saison taten sich die Wolnzacher Damen bisweilen mächtig schwer. Dementsprechend setzte es im dritten Bayernligaspiel eine zu hoch ausgefallene, aber verdiente 52:71-Niederlage gegen den TSV Haar.
Nicht mit von der Partie für die Wolnzacher konnten dieses Mal Center Anna Tröstler und die Shooting Guards Cornelia Schröpf, und Bettina Strujan sein. Die Wolnzacher liefen dennoch mit zwei Spielern mehr als die erfahrenen Gäste auf, die nur acht Akteure aufbieten konnten. In den ersten Minuten lief das Wolnzacher Spiel noch mit am besten. Verena Brunner vergab zwar gleich zwei gute Chancen am Brett, Bettina Schröpf und Alexandra Lohwasser brachten das Heimteam allerdings mit 4:2 in Führung, die Gäste kamen erst ab der vierten Spielminute besser in Fahrt. Dabei zeichnete sich eines schon ab: Wolnzach muss sich in der neuen Liga erst noch Respekt verdienen. Die Hallertauer machten jedoch wenig Werbung für ihr Spiel, während die Gäste ein ums andere Mal an die Freiwurflinie durften. Lohwassers Dreipunktespiel waren die einzigen weiteren Punkte im ersten Viertel (7:8, 6. Min.), das die Wolnzacher dann 7:15 abgeben mussten. Haar hatte bis dahin 5/12 Freiwürfe verwerten können, Wolnzach hingegen nur 1/1.
Mit frischem Mut ging man ins zweite Viertel (15:17), wo Natalie Wiesenberger mit acht Zählern die Wolnzacher im Spiel hielt. Leider gelangen Haars Topscorer Erika Buchholz (20 Pkt., 12/12 FTs, 1.75m, 27 J.) ebenso viele Zähler. Zwei Dreipunktespiele verwandelte die athletische Flügelspielerin in dieser Phase und bereitete durch Offensivrebounds arge Probleme. Ohne entscheidende Verbesserung ging es mit 22:32 in die Halbzeit. Zu viele Schrittfehler, zu wenig Übersicht und Souveränität beim Dribbling, Passen und Abschluss hatten die Wolnzacher gegen die 2-2-1-Dreiviertelfeld-Zonenpresse der Gäste, welche entweder in eine 2-3-Zone oder Mannverteidigung aufgelöst wurde, ins Hintertreffen gebracht.
Eine Umstellung in der Verteidigung brachte kurzzeitig ein hoffnungsvolles Aufflackern hervor: Wiesenberger, Lohwasser und Brunner brachten die Wolnzacher auf 30:35 heran (24. Min.), danach folgte jedoch postwenden ein entmutigender 11:0-Lauf der Gäste. Zu viele kleinliche Fouls hatten Haars Aufbauspielerin Jasmin Hugo (19 Pkt., 5/14 FTs, 21 J.) an die Freiwurflinie geschickt. Das dadurch gewonnene Selbstvertrauen beflügelte Hugo zu 15 Punkten in der zweiten Halbzeit, in der sie dann auch schwierige Würfe traf. Nach dem dritten Viertel (14:18) kämpften die Wolnzacher zwar tapfer bis zum 52:60 (37. Min.) weiter, konnten aber die haarsträubenden Fehler im Angriff und der Verteidigung nicht weiter in den Griff bekommen. Wenn die Angriffe mal gut vorgetragen wurden, wollten selbst einfachste Korbleger nicht in den Korb. Ein weiterer 11:0-Lauf der Gäste in den letzten drei Minuten streute noch mal richtig Salz in die offene Wunde und stellte das Demut gebietende Endergebnis von 52:71 her. Abschließendes Freiwurfverhältnis: Wolnzach 10/17 (59%), Haar 25/36 (69%).
„Wir haben die Cuts schlecht verteidigt, gegen Druck mies agiert, nicht zu den persönlichen Stärken gefunden und somit verdient verloren,“ war von einer enttäuschten Christine Preyß nach dem Spiel zu vernehmen. Bester Spieler für die Wolnzacher war mehr als eindeutig Lohwasser mit einem Double Double und einer überragenden Allroundleistung (19 Pkt, 13 Reb, 3 Ast, 5 Stl,, 4 Blk). Immerhin gelangen U19-Nachwuchsspielerin Julia Eichmüller ihre ersten offiziellen Punkte für die Wolnzacher Damen1.
TSV WOLNZACH: Wiesenberger (14), Biersack (2), Schröpf B (2), Hofmann, Gorny C (2), Preyß (2), Eichmüller (3), Gorny V (4), Lohwasser (19), Brunner (4).