Herren1 empfaengt Noerdlingen

20.10.13, Wolnzach. Nach einem fulminanten Start in die Bayernligasaison 13/14 erwartet die Wolnzacher Basketballer am Sonntagnachmittag um 14:30 Uhr in heimischer Halle ein weiteres Schwergewicht aus der letzten Saison: Der TSV Nördlingen, das Nachwuchsteam der Giants Nördlingen aus der ProB (2.Bundesliga), belegte letztes Jahr mit nur zwei Siegen Rückstand den dritten Platz in der Bayernliga Mitte und sollte aufgrund seiner guten Jugendarbeit und Spielerausbildung ein schwieriger Gegner werden.

Das Duell der Aufbauspieler sollte im Spiel gegen Nördlingen spannend werden. Hier der Coach mit Stefan und Tobias Fuchs.

Das Duell der Aufbauspieler sollte im Spiel gegen Nördlingen spannend werden. Hier der Coach mit Aufbauduo Stefan und Tobias Fuchs.

Nach den ersten beiden deutlichen Siegen in der neuen Saison sind die Hallertauer Aufsteiger zwar gut in der neuen Liga angekommen, die Nördlinger sind Wolnzachs Coach Mike Urban aber noch gut in Erinnerung. Im Juli vergangenen Jahres begegneten sich die beiden Teams auf einem Vorbereitungsturnier in Dachau, Nördlingen wurde damals noch von Trainerlegende Zoltan Nagy trainiert. „Letztes Jahr konnten wir die intensive und schnelle Partie in den letzten fünf Minuten für uns entscheiden. Unsere Center machten da kaum einen Stich, vor allem unsere Shooting Guards und Small Forwards haben die Partie für uns nach Hause gebracht,“ erinnert sich Urban. Obwohl der TSV Nördlingen in Sebastian Moll, der mit Urban heuer die Ausbildung zum A-Trainer gemacht hat, einen neuen Trainer hat, sollte sich die Spielweise der Schwaben wohl kaum geändert haben. Mit viel Bewegung und intensiver Herangehensweise, die mit einer guten Technikschule gepaart ist, versuchen die Nördlinger fehlende Größe wettzumachen. Das könnte sich taktisch in einem mannschaftsorientierten Spielstil, einer Pressverteidigung und vielen Schnellangriffen manifestieren, auf welche die Wolnzacher vorbereitet sein müssen.

Es gibt auch einige deutliche Hinweise, dass die Nördlinger in der Lage sind, die oben genannte Spielweise erfolgreich umsetzen. Ihr erstes Saisonspiel haben die Rieser beim Nürnberger Basketball Club 2 zwar mit 71:72 knapp verloren, der fränkische Regionalligaabsteiger sollte heuer allerdings zu den stärkeren Teams gehören. U16-National- und Aufbauspieler Georg Beyschlag (10 Pkt., 1.79m), U20-Spieler Maximilian Gentner (12 Pkt., 1.79m), Flügel Tobias Schmid (13 Pkt.) und Alexander Sieber (11 Pkt., 1.90m) waren dabei die erfolgreichsten Werfer für Nördlingen, weitere Unterstützung kam von Felix Leitner (6), Dominik Pausch (5) und Flügel/Center Jonas Zink (9). Somit dürfte klar sein, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird und nicht einfach ein, zwei Schlüsselspieler zu stoppen sind. Einige der Nördlinger Akteure verfügen zudem über JBBL-, NBBL- oder ProB-Erfahrung und werden diese sicher miteinfließen lassen.

Besonders gefährlich sollte also das bewegliche und flexible Spiel und die Qualität der Nördlinger Aufbau- und Flügelspieler sein, was in der Vergangenheit ja auch das Steckenpferd der Wolnzacher war. Einen Wandel sieht jedoch Coach Urban, „denn schon seit letzter Saison verfügen wir theoretisch über fünf Brettspieler in unserer Rotation. Mit dem Neuzugang von Jochen (Losch) ist es noch einer mehr geworden. Nun gilt es eine Balance zu finden, was uns in den letzten drei Wochen schon immer besser gelungen ist.“ Vor allem defensiv scheinen die Wolnzacher langsam besser mit ihrer Größe umgehen zu lernen: nachdem man im Bayernpokal gegen einen verhältnismäßig schwachen Gegner (Bezirksligist Lauingen) noch 63 Punkte kassiert hatte, waren es beim Saisonauftakt in Nürnberg 67 und im letzten Heimspiel nur noch 52.

Gegen die eher klein besetzten Gegner fehlen am Sonntag weiterhin Oliver Oberndorfer (Innenband) und Sascha Steinbach (Außenband), schnelle Aufbauspieler, die den Wolnzacher bei diesem Matchup gut helfen hätten können. Aufgrund einer Terminkollision ist auch der Einsatz von Shooting Guard Chris Hecker, der mit 14.0 Punkten derzeit Wolnzachs zweitbester Werfer ist, noch fraglich. Immerhin darf man Allroundwaffe Alexander Jureczek endlich wieder auf dem Feld erwarten. Das Saisondebut des 1.94m großen Flügelspielers, der letztes Jahr noch drittbester Scorer der Hallertauer war (10.8 Pkt.) und seit jeher zu ihren talentiertesten Spielern zählt, ist für Sonntag geplant. Die Wolnzacher hoffen somit erneut, mit ihrer Tiefe die Ausfälle kompensieren und den Gegner vor Probleme stellen zu können.

„Gegen den relativ unbekannten Gegner versuchen wir einfach, den Schwung aus den ersten beiden Spielen mitzunehmen, um eine realistische Chance zu haben,“ schlägt Sascha Steinbach für Sonntag vor. Sollten die Wolnzacher Fans ähnlich wie am vergangenen Wochenende die Gymnasiumhalle „rocken“, sollte es zumindest am Schwung nicht scheitern.