Zu viele leichte Fehler im Spitzenspiel
München, 19.01.13. Am Einsatz und Ansatz der Wolnzacher Herren1, lag es nicht. Die umkämpfte 72:82-Niederlage (Halbzeit: 40:42) gegen den Tabellenzweiten BC Hellenen muss man auf die zu zahlreichen Leichtsinnsfehler, wie Fehlpässe oder Schrittfehler, im Wolnzacher Spiel zurückzuführen, welche die erfahrenen und individuell starken Hausherren vor allem im entscheidenden dritten Viertel (10:22) eiskalt ausnutzten.
Es war auch ein Aufeinandertreffen der Philosophien, denn die Multikulti-Hellenen spielten im Endeffekt mit einer Acht-Mann-Rotation, die gespickt war mit Spielern, die Erfahrung aus der 1. Regionalliga (Alexander Simon, 25 Jahre), der zweiten polnischen (Neuzugang Ireneusz Chromicz, 36 J.), der dritten spanischen (Marc Pous, 31 J.) oder der zweiten serbischen Liga mitbringen. Letztere bringt Miljan Grujic (26 J.) ein, der seine 2.06m erneut geschickt einsetzte und seinem Ruf als Topscorer der Bezirksoberliga auch in diesem Spiel (28 Pkt., 10/14) gerecht wurde. Da solche Kaliber nicht wie in München einfach auf dem Hartplatz oder im Training auftauchen, müssen die Wolnzacher vieles durch Teamplay und Taktik wettmachen, hart im Training arbeiten und auf die Entwicklung eigener Talente setzen. Obwohl mit Thomas Moosmayr, Sascha Steinbach, Lukas Kappelmeier und Stefan Fuchs Leistungsträger fehlten, konnte Coach Mike Urban wieder mit 12 Mann antreten und jeden davon einsetzen, elf Wolnzacher Spieler punkteten, bei den Hellenen nur sieben.
Dass der 39-jährige Hellenen-Coach Dimitrios Linardou, der selbst über Erfahrung aus der dritten griechischen Liga verfügt, sein Handwerk versteht und seine guten Einzelspieler sehr wohl als Kollektiv zu funktionieren wissen, war gleich zu Beginn der Partie erkennbar. Simon und das Aufbauduo Alexey Zharov (10 Pkt., 1 Dreier) und Philipp Englisch (11 Pkt., 5/6 FTs) starteten mit einem 7:0-Lauf, von dem sich die Wolnzacher durch zwei Körbe von Alex Jureczek Mitte des 1. Viertels (23:28) erholt hatten (10:11). Grujic war aber schon langsam ins Rollen gekommen, seine elf Zähler in diesem Abschnitt konnten die Wolnzach Gäste nur dank zwei später Dreier von Pascal Steinbach (1/2 FGs, 2/2 FTs, 8 Reb, 2 Stl) und Oli Oberndorfer (5/11 FGs, 4 Reb, 2 Ast) zum Viertelende einigermaßen ausbalancieren.
Im zweiten Abschnitt (17:14) konnten die Wolnzacher endlich ihren defensivstarken, teamorientierten Basketball durchziehen. Klaus Schachtner (2/5 FGs, 1/4 FTs, 4 Reb, 3 Stl), Oberndorfer, Tobias Fuchs (4/7 FGs, 3/4 FTs, 3 Ast) und David Eichmüller (4/8 FGs, 2/2 FTs, 5 Reb, 2 Blk) waren hier Aktivposten. Torben Degner (1/1 FGs, 2 Reb) konnte einen schönen Dunking zum Viertelstart markieren, tat sich aber sonst schwer gegen den Monster-Frontcourt der Hausherren. Ohne Grujic (acht Zähler dieses Viertel) hätten die Hellenen zur Halbzeit wahrscheinlich nicht mehr knapp vorne gelegen (40:42).
Das 3. Viertel (10:22) wurde dann Wolnzachs Untergang. Die Erste Fünf kommunizierte wie zu Beginn des Spiels schlecht und verlor viele leichte Bälle (Oberndorfer, Eichmüller & Degner: 15/29 Wolnzacher Ballverluste), während Simon (19 Pkt., 3 Dreier) einen 20:2-Lauf (!) der Hellenen mit 12 Zähler in diesem Viertel anführte (42:62, 27. Min.).
Urban war stocksauer. Seine Auszeiten zeigten zwar Wirkung, Jureczek (5/12 FGs, 2/4 FTs, 5 Reb) und Alex Hoffmeister (3/10 FGs, 8 Reb) brachten mit je acht und sechs Zählern die Wolnzacher im 4. Viertel (22:18) noch einmal bis auf 69:76 (38. Min.) heran, aber die Hellenen waren mit 19/30 Freiwürfen gewohnt sicher, so dass sie das Spiel 72:82 nach Hause schaukelten.
Parallel zu den Hellenen gewann München Ost sein Spitzenspiel gegen Grünwald (75:72), so sich das Führungsduo wieder etwas absetzen konnte.
TSV WOLNZACH: Langhammer (3), Stiglmayr, Woldt (2), Fuchs T (11), Oberndorfer (11), Jureczek (13), Steinbach P (5), Schachtner (5), Eichmüller (10), Huber (2), Hoffmeister (8), Degner (2).