6. Wolnzacher Basketball-Vorbereitungsturnier ein voller Erfolg
22./23.09.12, Wolnzach. 16 Teams aus ganz Bayern und 25 Spiele in zwei Tagen gingen am vergangenen Wochenende in der Wolnzacher Gymnasiumhalle übers Parkett. Das Turnier, das Mike Urban, Sportlicher Leiter des TSV Wolnzach Basketball, in den letzten Jahren zu einem immer hochklassigeren Saisonvorbereitungsevent aufgebaut hat, blieb seiner Tradition treu: in sympathischer und lockerer Atmosphäre gab es pro Tag sieben Stunden Basketball pur, der rein der Entwicklung der Mannschaften diente. Organisatorisch wollte der TSV Wolnzach das Turnier auch ein paar Schritte voran bringen, was laut dem positiven Feedback der Gäste auch gelang. Am Samstag eröffnete Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold die Spiele, die am Ende die Dachau Spurs (Regionalliga1) bei den Herren am 22.9. und der TSV Wasserburg (Regionalliga) und der ESV Staffelsee bei den Damen am 23.9. gewannen. Die drei teilnehmenden Wolnzacher Teams – Herren1, Damen1 und Damen2 – schlugen sich in den 4×7 Spielminuten pro Partie tapfer, gewannen aber nur ein Spiel aus ihren insgesamt neun Partien.
Samstag: Herrenturnier
Um den Insidertipp auch außerhalb des Kreises der Basketballpuristen weiter zu verbreiten, hatte Urban nicht nur Bürgermeister Machold eingeladen, sondern auch INTV, das Regionalfernsehen aus Ingolstadt, eingeladen, das bereits bei der Turniereröffnung am Samstag und bei Macholds Begrüßungsrede dabei war. In jener dankte Machold besonders den Teams, darunter z.B. der Regionalligamannschaft des TB Weiden, die seit der Stunde null beim Turnier dabei sind und es zu dem gemacht haben, was es jetzt ist. Als geborener Österreicher hatte der Bürgermeister noch einen extra Gruß für die Silverminers übrig, die schon seit ein paar Jahren zum Turnier aus Österreich anreisen und dabei immer gute Stimmung mitbringen. Als Aufmerksamkeit für die erfolgreiche Arbeit, den überregional verdienten Respekt und die erworbenen Sympathien des TSV Wolnzach Basketballs, welche auch den Markt Wolnzach bereicherten, überreichte Machold noch ein kleines Geschenk an Mike Urban, welches dieser dankend und überrascht annahm. Im Anschluss widmete sich INTV noch den Spielen von Wolnzach und Treuchtlingen, Orte, die für den Sendebereich Ingolstadt relevant sind.
Die Wolnzacher Herren1 schienen dem Regionalfernsehen am Anfang jedoch wenig zeigen zu wollen: gegen die Regensburg Baskets aus der 2. Regionalliga Südost, für die Urban letztes Jahr in der Rückrunde noch auf Korbjagd ging, legten sie einen miserablen Start hin, eine schlechte Angewohnt, die sie an diesem Tag nicht mehr ablegen konnten. Dabei sorgte ironischerweise Ex-Wolnzacher Sven Leichtl mit sieben Zählern im 1. Viertel für den frühen 8:16 Rückstand der Wolnzacher. Oliver Oberndorfer gelangen danach ebenso sieben Punkte, wodurch sich dann ein ausgeglichenes Spiel entwickelte, bei dem die Wolnzacher aber offensiv kontinuierlich zu viele Fehler machten. Trotzdem lag das Bezirksoberligateam von Mike Urban nach 24 von 28 gespielten Minuten gegen die zwei Ligen höher spielenden Regensburger nur 39:40 zurück, zwei Dreier von Gajzur (12 Pkt., 3 Dreier) und vier Freiwürfe von Leichtl (16 Pkt. 9/9 FTs) waren jedoch zu viel, das verkrampfte Spiel ging 43:51 verloren und hinterließ einen sauren Geschmack in Urbans Mund.
Noch etwas länger hielten sich die Wolnzacher gegen die drei Ligen höher spielenden Dachau Spurs aus der 1. Regionalliga Südost, die Urban ebenfalls gut kannte, da er in Hinrunde 2011/12 noch dort gespielt hatte. Doch alles Einstellen half nichts, Himmel (16 Pkt., 2 Dreier) und Hillebrecht (11 Pkt., 3/4 FTs) brachten den späteren Turniersieger 11:0 in Führung, wodurch die Wolnzacher wieder sämtliche Kräfte zum Aufholen eines Rückstands mobilisieren mussten. Dies gelang vor allem durch den immer besser werdenden Nachwuchscenter Torben Degner (12 Pkt.) und Power Foward Alexander Jureczek (9 Pkt.), aber in der 26. Minute verwandelte Himmel beim Stand von 42:44 einen Korbleger mit Foul, wonach die Wolnzacher sich mit 42:48 knapp geschlagen geben mussten.
Ein ähnliches Bild gab es auch im letzten Spiel gegen den VfL Treuchtlingen, ebenfalls 1. Regionalliga Südost. Treuchtlingens Aufbau Fabian Ferschl (16 Pkt., 7/9 FTs) machte dabei den Wolnzachern vor, wo es ihnen noch fehlt: im souveränen Spielaufbau und abzockten und kontrollierten Ausnutzen von Situationen. Nach einem 0:7-Rückstand kämpften sich Urbans Männer wieder heran und konnten dank Sascha Steinbachs guter Trefferquote (10 Pkt.) und Klaus Schachtners bärenstarker Vorstellung (6 Pkt.) wieder bis zur 26. Minute (45:48) mithalten. Bezeichnenderweise gelang zu diesem Zeitpunkt Center Donaubauer erneut ein Korbleger mit Foul, was zu der dritten knappen Niederlage, dieses Mal 49:55, führte.
TSV WOLNZACH HERREN1 (vs. REG/vs. DAC/vs. TRE): Steinbach S (4/0/10), Biersack (2/2/6), Kappelmeier (0/2/2), Fuchs T (11/2/6), Oberndorfer (9/7/2), Jureczek (11/9/6), Schachtner (4/1/6), Eichmüller (0/7/6), Langhammer (2/0/1), Degner (0/12/4).
Die Herren1 dürfen mit ihrer Leistung zufrieden sein, auch wenn spielerisch mehr drin gewesen wäre. Die Ausfälle von Wolnzacher Spielern darf man hierbei nicht als Ausrede sehen, da kein Team komplett antrat und einige Jugendtalente ausprobiert wurden. „Immerhin waren wir in jedem Spiel bis zum Schluss dran, haben wir nach unseren eigenen Gesetzen verloren, also Fehler weniger durch Reagieren sondern Agieren gemacht. Und da sind wir auf diesem Niveau einfach noch nicht so gut,“ resümierte Urban. Was aber auf alle Fälle besser werden muss, sind die Trefferquoten für sein Team, wenn sie höher hinauswollen. Während die Gegner der Herren1 insgesamt 74% von der Freiwurflinie (14.3 Treffer bei 19.3 Versuchen) trafen, waren es bei den Hallertauern nur 54% (4.7/8.7), bei den Distanzwürfen von der Dreierlinie nur 1.3 Dreier pro Spiel, bei den Gegnern 4.3.
Während Dachau Spurs die Gruppe1 gewann, setzte sich Weiden, diese Saison wieder Dachaus Konkurrent in der 1. RLSO, in der zweiten Gruppe durch. Die Truppe um Coach Kevin Decker musste dafür an den Silverminers vorbei, was nur in Verlängerung und nach einem finalwürdigem Spiel gelang. Shooting Guard Ferreira hielt die Österreicher mit 23 Zählern (4/4 FTs, 3 Dreier) im Spiel, Hopps (8 Pkt. 2 Dreier) Dreier mit Brett gegen Ende der regulären Spielzeit schürte sogar Hoffnungen auf einen Sieg in Verlängerung. Nowak (20 Pkt.) und McDuffie (8 Pkt) hatten jedoch das letzte Wort und verhalfen Weiden zum Finaleinzug, was zur Neuauflage des Finales von letztem Jahr führte. In selbiger setzte sich dieses Mal Dachau unter dem neuen, alten Coach Florian Kröpelin durch. US-Boy Omari Knox (27 Pkt., 14/14 FTs, 1 Dreier) war in diesem Spiel nicht zu stoppen und führte die Spurs zum 56:47 Sieg, nachdem Weiden zwar öfters knapp dran war, aber nie die Wende schaffte. Allerdings gilt es alle Spiele mit einem Körnchen Salz zu genießen. So zum Bespiel konnte Leistungsträger Nowak das Finale für Weiden nur zu Anfang mitspielen und die Regensburg Baskets wären in Bestbesetzung auch einmal eine interessante Partie gewesen. Ex-Wolnzacher Chris Hecker, der studienbedingt nach Leitershofen wechselt, spielte zum ersten Mal für sein neues Team und konnte noch nicht seinen Rhythmus finden. Das Team aus der 2. Regionalliga Südost verlor am Samstag etwas unerwartet alle Spiele in Gruppe2.
Sonntag: Damenturnier
Lief beim Herrenturnier noch alles glatt, bahnte sich für die Damen ein kleines Desaster an. Am Freitag sagte der FCB spontan ab, worauf es Mike Urban dank Mihael Zovkos Unterstützung gelang, das WNBL-Team des TSV Wasserburg zu organisieren. Als dann am Samstagnachmittag auch noch die DJK Neustadt absagte, war es wieder eine ungerade Anzahl an Teams, deren Auswirkungen auf den Spielplan für die derzeitige Trainerkonstellationen schlecht zu managen gewesen wäre. Die Wolnzacher fassten sich ein Herz und konnten im Verlaufe des Abends tatsächlich noch ein funktionierendes Damen2-Team aufstellen, das die Lücke schließen konnte. Die Gruppen wurden neu eingeteilt, um die Konkurrenz anzupassen. So gab es eine jüngere, „schwächere“ Gruppe2, in der die die zusammengewürfelte Wolnzacher Damen2 (Bezirksklasse) ins kalte Wasser und zu Teams wie dem unterbesetzten ESV Staffelsee (Bayernliga) und den WNBL-Teams des TSV Wasserburg und des TS Jahn München geworfen wurde. Die Wolnzacher Damen1 durften sich in der Gruppe1 gegen die Regionalligisten des TS Jahn München und des TSV Wasserburg und den Bayernligisten der Regensburg Baskets beweisen.
Dies gelang der Wolnzacher Damen1 auch gut, zumindest phasenweise. Im ersten Spiel gegen Jahn München konnten sich Urbans Teams sogar dank Schröpfs (12 Pkt.) und Lohwassers (10 Pkt, 4/5 FTs) inspirierender Spielweise eine 26:23 Führung (18. Min) erspielen. Aber die Spiele dauerten an diesem Wochenende 28 Minuten und Streng (14 Pkt.) und Steiner (12 Pkt.) führten den Favoriten wieder zurück auf die Siegerstraße. Im letzten Viertel waren die Kräfte der Wolnzach dann erschöpft, im 4. Viertel konnte kein Treffer mehr erzielt werden, so dass am Ende eine anständige 30:47 Niederlage zu Buche stand, die leicht noch knapper hätte ausgehen können.
Im zweiten Gruppenspiel wollten die Wolnzacher dann zuschlagen, was ihnen auch glückte. Vanessa Gorny (6 Pkt) und Lohwasser (12 Pkt.) führten die Hausherren zu einer 17:10 Führung in der Halbzeit. Danach taten Gorny Caro (7 Pkt.) & Co genug, um die Führung sicher gegen die ruppig verteidigenden Regensburgerinnen nach Hause zu spielen und den einzigen Sieg (37:22) eines Wolnacher Teams an diesem Wochenende zu sichern.
Im letzten Spiel ging es gegen den späteren Turniersieger aus Wasserburg unter Mihael Zovko. Wieder begannen die Wolnzacher auf Augenhöhe, jedoch kam der Einbruch deutlich früher. Das 2. Viertel ging 4:16 verloren, Aß (16 Pkt, 4/5 FTs, 2 Dreier) und Zeller (19 Pkt, 2 Dreier) waren einfach zu flott und treffsicher als dass die verbliebenen sieben Wolnzacher Spielerinnen noch mithalten hätten können. Schröpf (7 Pkt, 1 Dreier) und Lohwasser (16 Pkt) stabilisierten das Wolnzacher Spiel aber in der 2. Halbzeit (20:28), wodurch das Spiel 37:57 verloren ging.
TSV WOLNZACH DAMEN1 (vs. JAH/vs. REG/vs. WAS): Tröstler (0/2/-), Huber (0/2/-), Gorny C (0/7/4), Preyß (6/2/1), Steinbach (0/2/5), Weber (-/2/0), Schröpf (12/2/7), Gorny V (0/6/2), Lohwasser (10/12/16), Nußbaum (0/2/2).
Dafür dass die Damen1 die letzten Wochen nicht unbedingt optimal trainieren konnte, konnte Coach Urban mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Nach wie vorher würde er sich eine breitere Scoring-Balance wünschen, um Viertellange Komplettausfälle wie im Spiel gegen Jahn München oder Wasserburg zu vermeiden und auch auf hohem Niveau wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Ausnutzen von Pick & Roll Situationen und bessere Ausspielen von Spielzügen und Fastbreaks stehen danach auf der Liste. Das Turnier bewies aber, dass die Damen1 wieder in die richtige Spur zurückgefunden hat und wieder deutlich ansehnlicheren Basketball zeigt, was zum Saisonbeginn im Oktober genau das richtige Timing sein könnte.
Für die Damen2 galt es ein positives Zeichen zu setzen, da das Team die letzten Monate arg am Straucheln war. Abgänge und schwankende Trainingsbeteiligung sind die Hauptprobleme, aber nachdem sich spontan einige Spielerinnen bereit erklärt hatten, gegen die haushoch überlegene Konkurrenz ihr Bestes zu versuchen, wollte Urban das Team unbedingt zusammen spielen lassen. Verena Speths Enthusiasmus war dabei der Funke, der übersprang und sowohl ihre Mitspielerinnen als auch Anfänger und Nachwuchstalente wie Annabell Hoffmann und Luisa Beck erreichte, die mit vorbildlicher Einstellung aushalfen und somit Erfahrung gegen professionell geführte Teams wie die U17-Bundesligateams aus Wasserburg und München sammeln konnten. Außerdem unterstützen noch einige Damen1-Spielerinnen punktuell ihr zweites Team, um spielerisch und konditionell Entlastung zu schaffen.
Im ersten Spiel gegen den späteren Gruppensieger Staffelsee war der Anfang besonders schwierig, da sich die Spielerinnen erst einmal an die Geschwindigkeit und Intensität des Gegners gewöhnen mussten. Lutz (23 Pkt.) und Neumann (14 Pkt) führten nach der frühen 29:3-Führung ihr Team sicher zum Sieg. Clara Biersack (7 Pkt., 1 Dreier) zeigte trotz der 15:61 Niederlage, was sie in den letzten Jahren gelernt hatte. Der Rest des Teams spielte auch immer wieder munter drauf los und lernte Grundlagen im Eiltempo. U15-Jungspund Luisa Beck begriff beispielsweise innerhalb kürzester Zeit die Prinzipien der Manndeckung und das Spiel gegen Zone, was eigentlich erst ab der U17 eingeführt wird.
Gegen die WNBL vom Jahn München dauerte es auch wieder eine Halbzeit, bis die Wolnzacherinnen besser ins Spiel fanden. Ging die erste Halbzeit noch 2:23 verloren, schafften sie in Durchgang zwei immerhin ein 10:21 und Sophie Speth einen spektakulären Rückwärtskorbleger. In der anständigen 12:44-Niederlage punkteten sechs der acht Damen2-Spieler. Hoffmann erspielte sich zum ersten Mal gute Chancen, die leider noch erfolglos blieben, aber schon ihre Athletik und gute Antizipationsfähigkeit erahnen ließen.
20:70 endete das Spiel gegen die WNBL des TSV Wasserburg. Verena Speth (6 Pkt), die in den vorigen Spielen schon ein gutes Auge beim Passspiel bewiesen hatte, gelang in diesem Spiel ihre beste Leistung, wie auch Judith Hurzlmeier (6 Pkt) eine gute Partie spielte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die Leistung des Teams nicht in erzielten oder verhinderten Körben messen lässt, sondern an der Einstellung und dem Einsatz mit dem die Mannschaft zu Werke ging. Denn nach Basketball sah das Spiel der neu formierten Damen2 auf jeden Fall schon einmal aus. „Die Teilnahme der Damen2 war zu 100% die richtige Entscheidung, die Mannschaft hat sehr positiv reagiert. Das Talent wäre vorhanden. Ich kann mich nur bedanken, es hat Spaß gemacht sie zu coachen. Vielleicht hat das Team durch die Teilnahme an diesem hochklassigem Turnier den nötigen Schwung bekommen, um eine gute Entwicklung hinzulegen“, hofft Urban für seinen Damennachwuchs.
TSV WOLNZACH DAMEN2: Biersack (7/2/3), Harrieder (2/0/-), Hennig (0/2/-), Hoffmann (0/0/0), Speth V (2/2/6), Speth S (0/2/-), Braun (2/2/0), Beck (0/0/0), Hurzelmeier (-/-/6).
Aufgrund der neuen Gruppeneinteilung wurde das Finale der Gruppensieger nach Absprache mit den Trainern weggelassen und der TSV Wasserburg, Gruppensieger der „stärkeren“ Gruppe, wurde mit dem Einverständnis des ESV Staffelsee, Gruppensieger der Gruppe2, zum offiziellen Turniersieger gekürt.
Dem Feedback der auswärtigen Trainer und Teams zufolge war das Turnier ein voller Erfolg, die kostenintensivere Organisation von externen Schiedsrichtern zahlte sich aus und hatte deutlich schönere Spiele zur Folge. Abteilungsleiter Thomas Moosmayr war auch über die gelungene Organisation unter Mithilfe des neu gegründeten Förder- und Projektteams erfreut: „Die Unterstützung der Gemeinde und unserer Partner, der Sportalm, des Restaurants Da Pippo und von Sports United/Better Athlete war sehr erfreulich, sonst wäre die Budgetplanung heuer etwas knapp geworden. Wir passen nächstes Jahr noch einmal die Startgebühren der Teams an und versuchen, unsere Jugendteams verstärkt zum Zuschauen zu bewegen. Dann steht einer erfolgreichen Neuauflage dieses tollen Events nächstes Jahr nichts im Weg.“