Damen1 schliessen Trainingslager mit Testspiel gegen Schrobenhausen ab
18.08.12, Wolnzach. Nach drei Tagen Training mit insgesamt 10 Einheiten stand am Samstag um 15:00 mit dem Testspiel gegen den SSV Schrobenhausen1 der Höhepunkt des Trainingslagers, das auf die neue Saison 2012/13 vorbereiten soll, auf dem Programm. Obwohl das Team in den Vortagen mit wackeliger Trainingsbeteiligung und spielerischer Inkonsistenz zu kämpfen hatte und am Samstag nur noch acht Spieler des eigentlich 16-köpfigen Trainingskaders zum Testspiel übrig waren, trat die erhoffte Initialzündung doch noch ein. Beim 76:41 (34:17) Sieg gegen den Bezirksligisten (Schwaben, 4 Platz. 2011/12) aus Schrobenhausen klickte es endlich und die Mannschaft präsentierte sich als Einheit, die zwar nicht perfekt spielte, aber mit Einsatz und Spaß an der Sache am selben Strang zog.
Als Schwerpunkte hatten sich die Wolnzacher vorgenommen, die Mannverteidigung zu überarbeiten, die Early Offense wieder aufzufrischen, die Motion Offense anzupassen und ein neues Einwurfsystem einzustudieren. Head-Coach Urban wollte jedoch des Weiteren noch ein wenig an der Zonenoffense feilen und auch in der Zonenverteidigung die ein oder andere Variante ausprobieren, was dann aufgrund der zu fluktuierenden Trainingskader und kurzfristigen, teils krankheits- und verletzungsbedingten Ausfälle wenig Sinn machte. „Der Shootaround am Samstagmorgen hat am Ende wirklich geholfen. Da haben wir noch mal das Wichtigste gespeichert und nach den etwas schwierigen Vortagen einen gemeinsamen Fokus gefunden,“ so Urban, der sich den Ablauf der vier Trainingstage in mancherlei Hinsicht anders vorgestellt hatte.
Am Ablauf des Spiels gab es dann hingegen weniger auszusetzen. Bereits im ersten Viertel (25:11) bewies das Team, das es zumindest ein Ziel des Trainingslagers schon erreicht hatte, nämlich eine Verbesserung in der Kommunikation und Koordination von Abläufen und somit der Intensität. So funktionierte die Mischung aus den drei letztjährigen Damen2-Spielerinnen (Tröstler, Biersack, Weber) und den verbliebenen fünf Damen1-Spielerinnen (Gorny C & V, Huber, Schröpf C, Nußbaum) trotz der angesammelten Erschöpfung und wenigen Wechselmöglichkeiten nahezu nahtlos. Schrobenhausen hingegen war mit elf Spielern und fast ausschließlich mit dem letztjährigen Kader am Start, inklusive der drei besten Werferinnen Amann (11/12: 15.2 Pkt.), Kern (12.3 Pkt.) und Hundseder (11.2 Pkt.). Doch auch diese konnten nicht verhindern, dass ein 8:0 Lauf durch zwei Freiwürfe von Vanessa Gorny (5/18 FGs, 3/8 FTs, 5 Reb, 4 Ast) und sechs Punkte in Folge durch Conny Schröpf (5/14 FGs, 1/4 FTs, 7 Ast, 9 Stl) die Wolnzacher 10:3 in Führung (4. Min.) brachte. Nachdem sich die Wolnzacher auf die Umstellung der Schrobenhausener von Manndeckung auf Zone eingestellt hatten, wurde die Wolnzacher Führung zum Ende dieses explosiven 1. Viertels noch einmal durch einen 11:0 Lauf, den wiederum Vanessa Gorny – dieses Mal per Dreier – startete, ausgebaut und auch nie wieder hergegeben. Die Wolnzacher Damen spielten schnell nach vorne, 14 Fastbreak Punkte gelangen alleine in diesem Abschnitt, Claudia Huber (6/11 FGs, 2/4 FTs, 7 Stl), Clara Biersack (5/9 FGs, 4 Stl) und Conny Schröpf besorgten meist den Abschluss. Wenn dies nicht klappte war Caroline Gorny (7/25 FGs, 7 Reb, 4 Ast) zur Stelle, die acht Zähler alleine in diesem Durchgang und oftmals mit der linken Hand erzielte.
Im 2. Viertel (9:6) stellten die Wolnzacher ihrerseits auf die nur leicht aufgefrischte Point Zone Defense um, die nach kleineren Startschwierigkeiten dann relativ gut funktionierte und Schrobenhausen einige Minuten punktelos hielt. Trotz der bald folgenden Rückkehr zur Manndeckung litt in dieser Phase auch die Wolnzacher Offense samt Freiwurfquote (3/8 FTs), so dass ein weiterer Ausbau der Führung nur marginal möglich war. Für Schrobenhausen konnte lediglich Amann (11 Pkt., 3/4 FTs) in diesem Abschnitt punkten.
Mit einem offenen Schlagabtausch begann das 3. Viertel (24:16). Schrobenhausens beste Offensivleistung dieses Spiels wurde von je vier Zählern von Amann und Kern (8 Pkt., 0/2 FTs) getragen. Für Wolnzach hielt Caroline Gorny mit sieben Punkten in Folge dagegen, darunter ein schöner Dreier nach flare out aus dem neuen Einwurfsystem trotz der mehrmaligen Mahnung von Schrobenhausens Coach Andi Ebertz, „die Nr. 8 nicht werfen [zu] lassen“. Mitte des Viertels kamen die Wolnzacher noch besser ins Rollen. Vanessa Gorny und Clara Biersack erzielten bei einem 10:0 Lauf je vier Punkte und durch Zusammenspiel mit Gisela Weber (1/2 FTs, 4 Reb, 2 Stl) gelangen auch Mette Nußbaum (1/6 FGs, 5 Reb, 1 Stl) die ersten Punkte. Zum Ende des Viertels hatten die Gastgeber die Führung auf 58:38 ausbauen können.
Die ersten Minuten des letzten Viertels (18:8) probierten die Wolnzacher eine groß aufgestellte 2-3 Zone aus, die ihnen zu einem 10:2 Lauf verhalf. Claudia Huber (Double Double 14 Pkt & 11 Reb) und Anna Tröstler (3/9 FGs, 2/2 FTs, 17 Reb, 2 Stl, 4 Blk) räumten bei den Rebounds kräftig ab und waren auch im Angriff nicht zu stoppen: je vier und acht Zähler erzielten sie in diesem Abschnitt. Erst ein Korb von Hundseder (10 Pkt., 0/2 FTs) stoppte den Lauf (68:37, 36. Min.). Mit einigen Freiwürfen klang das Spiel schließlich 76:41 aus.
Der hohe Einsatz und die gute Einstellung der acht Spielerinnen vom Samstag zahlten sich voll aus, jeder Spieler konnte punkten und es war kein Bruch im Spiel festzustellen. Auch bei Fehlern motivierten sich die Spieler gegenseitig und spielten trotz Unterbesetzung und schwerer Beine mit viel Energie. Diese spiegelte sich nicht nur im Engagement in der Verteidigung (54 Reb / 24 Off; 28 Stl) wieder, sondern auch in einer erhöhten Angriffslustigkeit, wo zwar selten die Early Offense ausgespielt wurde, aber immer 26 Punkte aus Fastbreaks entstanden und uneigennützig gespielt wurde (18 Ast). Die Müdigkeit war teils beim Freiwurf (10/22 FTs = 45%) und vermeintlich leichten Abschluss (32/92 FGs = 35%, 19 TO) zu spüren, aber die Mannschaft überstand auch den letzten Tag verletzungsfrei und mit einem positiven Ausblick wie ein Spielaufbau ohne Bettina Schröpf aussehen könnte.
Die langjährige Aufbauspielerin und Leistungsträgerin legt fürs Erste eine Basketballpause ein, was den notwendigen Ausbau des Kaders quantitativ und qualitativ natürlich erschwert, aber auch Raum für Entwicklung gibt. „Gerade mit so einem Abschlusstag wäre es einfach schön gewesen, wenn insgesamt noch mehr Spieler dabei sein hätten können. Solche Chancen gibt es nicht alle Tage. Unser Spielfluss und die gute Stimmung hätten vor allem den Rollenspielern und Leuten mit weniger Praxis und Selbstvertrauen geholfen, einen Schritt nach vorne zu machen,“ bilanzierte Urban am Ende des Trainingslagers. Immerhin fand die gute Stimmung beim anschließenden gemeinsamen Grillen eine willkommene Fortsetzung, mit neu gewonnener Energie schlossen die Wolnzacher Damen eine wichtige Station in ihrer Vorbereitung ab. Eine noch folgende Videoanalyse vom Testspiel gegen Schrobenhausen soll beim weiteren Feintuning helfen.
Vs. SOB: Biersack (10), Huber (14), Gorny C (16), Tröstler (8), Weber (1), Schröpf (11), Gorny V (14), Nußbaum (2).
Trainingslager: Biersack, Breunig, Brunner, Gorny C, Gorny V, Huber, Hurzlmeier, Lohwasser, Müller, Nußbaum, Preyß, Schröpf C, Tröstler, Waldinger, Weber, Wiesenberger.