Gnome aergern die Grossen auf Sueddeutscher Streetballmeisterschaft in Bamberg

11.08.12, Bamberg. Nach dem erfolgreichen Abschneiden der Wolnzacher Damen beim Streetballturnier in Neustadt an der Waldnaab folgte die Einladung des DBB & BBV zur 3×3 Streetball-Tour in Bamberg. Dieses Turnier stellte gleichzeitig das Süddeutsche Qualifikationsturnier für die in einer Woche in Hagen stattfindende Deutsche Streetballmeisterschaft dar. Die Wolnzacher Farben vertraten hier die den Sieg in Neustadt erfolgreich qualifizierten „Baller Gnomes“ bestehend aus Alex Lohwasser, Conny Schröpf sowie Caro und Vanessa Gorny, die in Bamberg am Ende den 3. Platz belegten. Dass die Wichte die Großen aber richtig ärgern können, sollten die vier Spiele am Samstag, denen unter anderem Damennationaltrainer Andreas Wagner beiwohnte, zeigen.

Auf der Süddeutschen Streetballmeisterschaft in Bamberg mischten sich die Wolnzacher „Baller Gnomes“ (1., 4., 8. & 11. v.l.) durch gute Spiele problemlos unter ein who-is-who des deutschen Damen-Basketballs.

Das Teilnehmerfeld war in allen Altersklassen (U18m/w, Damen und Herren) hochklassig besetzt. So war beispielsweise das U18-Streetballnationalteam da, um sich auf die kommende WM im August vorzubereiten. Dies galt besonders für das Damenteilnehmerfeld, wo die Quantität der Qualität geopfert wurde: neben den Wolnzacher Teams traten nur zwei weitere Teams an, die es aber ins sich hatten. Die Spielerinnen des „Team Grünberg“ waren allesamt Bundesliga erprobt, spielen teilweise in der 1. College-Division in den USA und blicken auf eine Vergangenheit in der Jugendnationalmannschaft bzw. Damennationalmannschaft zurück. Auch das zweite Team („She Kickz Ass“) in der Damenkonkurrenz war mit (teils ehemaligen) Nationalspielerinnen bärenstark besetzt. So spielten in diesen Team beispielsweise Maggie von Geyer, Jezabel Ohanian oder Alex Müller (die bereits mit Alex Lohwasser in der Jugendnationalmannschaft aktiv war). Zusammengerechnet blickt die Konkurrenz der Wolnzacher Mädels auf über 270 Länderspiele zurück. Da verwundert es nicht, dass so wenige Damenteams versuchten, diese knallharte Konkurrenz zu knacken. Trotz all dem ließen sich die Wolnzacher Basketballerinnen nicht einschüchtern und spielten in der Rolle des Underdogs ein tolles Turnier. Gespielt wurde wie im Ligabetrieb, das heißt mit Hin- und Rückrunde.

Hinspiel vs. Team Grünberg: 12:13

Im ersten Spiel gegen das „Team Grünberg“ gingen die Wolnzacher Damen sogleich in Führung. Verwundert mussten die Grünbergerinnen fest stellen, dass der auf dem Papier bestehende Klassenunterschied nicht vorhanden war. Beide Teams lieferten sich einen engen Kampf in einem äußerst knappen und spannenden Spiel. Wolnzach gelang es immer wieder sehr gut ihre Centerin Alex Lohwasser durch Pick & Roll bzw Pick & Pop in Szene zu setzen. Wolnzach führte über die gesamte Spielzeit, bis sie in der letzten Minute erstmalig in Rückstand gerieten. Hier machte sich der konditionelle Rückstand der Mädels, die erst mit der Saisonvorbereitung begonnen haben, bemerkbar. Grünberg spielte die letzte Minute clever und abgezockt aus und so musste man sich letzten Endes knapp mit 12:13 geschlagen geben. Dennoch hatte man mit diesem Spiel ein Ausrufezeichen gesetzt, die Konkurrenz war gewarnt.

Hinspiel vs. She Kickz Ass: 8:20

Das zweite Spiel gegen das Team „She kickz ass“ bestehend aus vier Nationalspielerinnen verlief zwar nicht so knapp wie das erste Spiel, dennoch ging es auch in diesem Spiel über die volle Spielzeit. Aufgrund des starken Windes war es schwierig von außen zu werfen, was natürlich den Gegnerinnen aufgrund ihrer physischen Vorteile zu Gute kam. Durch eine intensive 1-1 Verteidigung und gute Rotationen in der Defense, welche den Zug zum Korb erschwerten, stand es 20:8 für „She Kicks Ass“ am Ende der Spielzeit.

Rückspiel vs. Team Grünberg: 14:16

Im dritten Spiel verschliefen die Wolnzacher leider die ersten fünf Minuten komplett. Resultat dieses kleinen Mittagsschläfchens war, dass man sich Ruck zuck mit 5 Punkten in Rückstand sah. Danach schienen sich die „Baller Gnomes“ wieder auf ihre Stärken zu besinnen und kämpften sich über eine starke Teamleistung in der Defensive sowie einiger wunderschön herausgespielten Pick & Roll Spielzüge wieder bis auf einen Punkt heran. Kurz vor Schluss war wieder alles offen, jedoch machte sich der Kraftverschleiß der anstrengenden Aufholjagd bemerkbar, so dass man sich bei Abpfiff mit 14:16 erneut knapp geschlagen geben musste.

Rückspiel vs. She Kickz Ass: 11:16

Im vierten und letzten Spiel des Tages trat man unter den Augen des Damenbundestrainers an, wobei sich beide Teams einen spannenden Schlagabtausch lieferten. Um jeden Ball wurde gekämpft und in der Verteidigung intensiv gearbeitet. Zu Beginn des Spiels ging Wolnzach in Führung, „She Kickz Ass“ holte jedoch auf und es entwickelte sich ein spannendes Spiel. Alex Lohwasser konnte mehrere Male durch schöne Zuspiele ihrer Mitspielerinnen unterm Korb punkten. Caro Gorny schloss mehrmals per Hookshot ab, Conny Schröpf punktete gewohnt treffsicher aus der Distanz und Vanessa Gorny nutze ihre bewährte Stärke beim Zug zum Korb. „Jetzt verteidigt endlich mal gescheit!“, war Andi Wagners Reaktion auf die erfolgreichen Wolnzacher Aktionen, die „seine“ Mädels ordentlich ins Schwitzen brachten. Was wohl auch als Kompliment an die Underdogs zu werten war, fruchtete dann letztendlich doch, und als das Schlusssignal ertönte, stand es 16:11 für „She Kickz Ass“.

Am Ende eines anstrengenden Tages mussten die Wolnzacher also vier Niederlagen hinnehmen, was den 3.Platz bedeutete. Diese Platzierung schmerzte die Wolnzacher Mädels aber wenig, denn sie konnten ihre Genugtuung aus der Anerkennung der Konkurrenz ziehen. „Es gab immer wieder ungläubige Blicke und Fragen, keiner wollte uns glauben, dass wir „nur“ Bezirksliga spielen“ schmunzelte Vanessa Gorny nach den Härteproben gegen Spielerinnen, die sonst als Profis in den höchsten deutschen Ligen aktiv sind. Gemeinsam mit den anderen Teams schauten sich die Wolnzacher dann noch das Länderspiel der Herrennationalmannschaft gegen Finnland im Rahmen des Supercups in Bamberg an. Für die Wolnzacher Damen entpuppte sich das Abenteuer „Süddeutsche Meisterschaft“ als toller Erfolg, „definitiv eine Inspiration und ein Motivationsschub für nächste Saison“ (Gorny, V.), den die Wolnzacher Damen gerne statt eines Pokals mit nach Hause bringen.

Streetball geht neue Wege in DeutschlandDie 3×3 Streetball-Tour ist ein neues Modell des DBB, um den Streetball in Deutschland nach der Abschaffung der allseits beliebten NBA Challenge wieder populärer zu machen. Gespielt wurde nach den offiziellen FIBA Streetballregeln, die einige Änderungen mit sich brachte. Aufgrund dieser neuen Regelungen wird Streetball noch schneller, dynamischer und spannender, betonte der DBB Vizepräsident bei der Begrüßung der Sportler. Z.B. stehen nun lediglich 12 Sekunden pro Angriff zur Verfügung, nach erfolgreichem Korbwurf beginnt das Spiel noch in der Charging-Zone direkt unterm Korb und Schiedsrichter sorgen dafür, dass alle Regeln eingehalten werden (bislang spielte man Streetball ohne Schiedsrichter).