Abschlusstraining der Summer School mit A-Trainer Armin Sperber

01.08.12, Wolnzach. Im letzten Training der Summer School für die Basketballer des TSV Wolnzach fanden sich 23 Spieler der U14/16/18 und acht Trainer ein, um mit Armin Sperber vom Jahn München ein Sondertraining zu absolvieren. Einige der Trainer konnten sich an Sperber noch als ihren Ausbilder erinnern, der ihnen dieses Mal immer wieder während des Trainings Tipps zum Umgang mit Konzentration- und Organisationsschwächen und mit Spielern unterschiedlicher Leistungsstärken, der Verbesserung der Entscheidungsfindung und generell zu konzeptionellen Themen gab.

Nicht nur Fachwissen besitzen, sondern es auch vermitteln können macht einen guten Trainer aus
– Foto K. Hoffmeister –

Die Sportliche Leitung des TSV Wolnzach hofft, dass sich die Investition lohnt und dass die Trainer das ein oder andere für ihr Repertoire mitgenommen haben, um nächstes Jahr ihre Teams besser aufbauen und trainieren zu können. Auch die Spieler sollten einmal in den Genuss eines solch erfahrenen Trainers kommen (C-Lizenz seit 1980), der Jahn München nicht nur als Trainer, sondern auch als Sportdirektor zu neuen Höhen geführt hat. Das Training begann mit Übungen zur Körpersprache und mentalen Wachheit, wobei Sperber gleich die etwas zögerlichen Wolnzacher Trainer mit einband.

Das Training war ursprügnlich in drei Teilen geplant: Dribbling, Wurf und Spielverhalten. Jedoch war schon bei der Laufschule und hinzugefügten Dribbelkombinationen klar, dass manches länger dauern würde, wie z.B. das „einfache“ Sammeln der Spieler auf das Signal des Trainers hin oder der Umgang mit der Tendenz der Spieler Abkürzungen zu nehmen. Dazu meinte Sperber nur: „Zuerst denkt der Spieler, er sei der größte Fuchs, doch nach ein paar Trainings wird er merken, was für ein Riesendepp er war. Schlechte Angewohnheiten, wie Abkürzungen zu nehmen, werden sich auf alle Gebiete übertragen und am Ende kann der Spieler nicht mehr mithalten.“ Bei den späteren Variationen der Dribbelübungen betonte Sperber den Blickkontakt und die Fähigkeit nach der Rhythmisierung einer Bewegung diese Abkoppeln zu können. Dass auch ein gewisses chaotisches Element beim Basketball zugelassen werden muss, ließ sich bei einer Übung zeigen, bei der der Verteidiger mit einem Gymnastikball versuchen muss den Dribbler abzudrängen.

Nachdem das erste Thema samt Aufwärmen schon ein Gros der Trainingszeit verschlungen hatte, wurde der Wurf übersprungen und Sperber ging noch auf die Verknüpfung von einzelnen Techniken wie Befreien, Passen – Schneiden – Werfen und Rebounden ein. Auch hier zeigte sich sofort ein Fortschritt, denn nachdem die Wolnzacher Spieler am Anfang Probleme hatten längere Handlungsketten aufrechtzuerhalten, gelang es nach einiger Übung schon deutlich besser. Wie man das in Spielform und auf die richtigen Entscheidungen überträgt, wurde anhand eines kleinen Demoteams noch vorgeführt, es blieb aber nicht mehr genug Zeit alle Spieler darin zu schulen. Das wird Aufgabe der Trainer in den normalen Team-Trainings sein. Nach den zwei Stunden stand Sperber den Wolnzacher Trainern in einer gemütlichen Runde noch zu einer Nachbesprechung zur Verfügung, in der alle möglichen Fragen an den erfahrenen Trainer gestellt werden konnten.

Körperstabilität und Gespür für den Ball gehört zu den Basics
– Foto K. Hoffmeister –

In den achteinhalb Trainingswochen der Summer School fanden 24 Trainings statt, an denen im Schnitt 17.7 Spieler teilnahmen. Insgesamt waren die Gesichter von 43 verschiedenen Sportinteressierte Jugendlichen in der Halle zu sehen gewesen, die von bis zu 14 verschiedenen Trainern betreut wurden. Zu den Trainingsfleißigsten (15+ Anwesenheiten) gehöhrten: Ferreyra Laszlo, Lang Yannick, Winter Till, Kaindl Paul, Stohldreier Yannick, Etedali Iman, Hurzlmeier Leo, Liese Tilman, Stranske Florian, Bulut Can und Schinhammer Filip. Zum erlesenen Club der „Trainingsfanatiker“ (20+ Anwesenheiten) dürfen sich Andreas Geyer (22) und Freddy Häsler (21) zählen, die fast kein Training ausließen und dementsprechend Fortschritte machten. Neben ein, zwei Abgängen darf der TSV Wolnzach aufgrund ihrer Trainings- und Eventbeteiligung in der Summer School hoffen mit Freddy Häsler (u14), Alex Hochmuth (u14), Tobi Nickel (u14), Paul Klatt (u14), Sebastian Hahn (u14), Matthias Linkenbach (u16), Alex Ortner (u16) und Can Bulut (u18) acht neue Spieler gewonnen zu haben. Die Stationen der Summer School – U16-Testspiel in Dachau, U16/18-Relegationsturniere, Athletik-Workshop, Abschlussspiele an der Sommerfeier, Sondertraining mit einem A-Trainer – erfreuten sich stetig steigender Teilnehmerzahlen.

– Foto: T. Walter –

Die Feedbackbögen der Spieler ergaben, dass es allen Beteiligten Spaß gemacht und dass dieses Projekt jährlich stattfinden sollte, wobei der Wolnzacher Trainerstab unter Mike Urban sicherlich die Verbesserungsvorschläge seiner Spieler mit einbeziehen wird: „Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen und dafür, dass vieles improvisiert war, war es für den ersten Anlauf schon eine feine Sache, aus der man sicher noch mehr machen kann und sollte. Man stelle sich vor, ein Spieler durchläuft bis zu sechs Mal so ein Programm… Die Summer School könnte ein weiterer essentieller Baustein in der Ausbildung und Festigung unserer Jugend werden. Des Weiteren war es für mich eine tolle Chance, in engen Kontakt mit unserer männlichen Jugend zu kommen und ihre Stärken, Schwächen und Bedürfnisse kennenzulernen.“ Mit einer etwas höheren Anwesenheitsquote ließen sich z.B. die Probleme beim relativ hohen Leistungsunterschied zwischen den körperlich noch unterlegenen U14-Spielern und den älteren, größeren und ausgewachseneren U16/18-Spielern leichter für größere Spielformen bewerkstelligen. Das gegenseitige Kennenlernen, die Chance auch einmal mit deutlich besseren Spielern trainieren zu können und der sportliche Lerneffekt standen für viele der Jungs im Vordergrund. Mit dem Ende der Summer School werden die Spieler auch in die normalen Schulferien entlassen, welche der Wolnzacher Trainerstab für die nächsten Planungen und Überlegungen nutzen wird.