Wolnzacher Summer-School-Basketballer sammeln Niederlagen und Erfahrung bei U16-/U18-Bezirksligarelegationen

7./8.7., München. Aufgrund einiger Rückzüge aus den Jugendbezirksligen ergab sich für die Wolnzacher U16 und U18, die nächstes Jahr wieder in der Bezirksklasse antreten werden, spontan die Möglichkeit an Relegationsturnieren, die den Aufstieg in die Bezirksliga erlauben, teilzunehmen. Dass bei beiden 4er-Turnieren am Wochenende dann kein einziger Sieg heraussprang, beunruhigt die Wolnzacher jedoch wenig.

Iman Etedali fühlte sich sichtlich wohl in seiner neuen Rolle als Aufbauspieler, von seiner Entwicklung könnte das ganze Team profitieren (Foto: Ödinger)

Eigentlich passten die Relegationen nicht wirklich ins Wolnzacher Konzept, da die sportliche Leitung mit der Summer School für die U14, U16 & U18 im Moment ein ganz andersartig angelegtes Projekt am Laufen hat. Die Chance Wettkampferfahrung und Vergleichswerte auf hohem Niveau zu sammeln, ließen sich die Wolnzacher Basketball aber dann doch nicht entgehen und bereiteten sich so gut es ging vor, ohne allzu sehr von ihrem derzeitigem Konzept abzuweichen. „Es war klar, dass es schwierig werden würde, vor allem, da wir diese Jugendteams erst wieder richtig aufbauen müssen und ein paar unserer besten gefehlt haben. Aber die Jungs waren einverstanden, diese Turniere als Inspiration und Horizonterweiterung mitzunehmen. Klar hätten wir uns über einen Sieg gefreut. Viel wichtiger ist trotz allem, wie die Jungs, auch die Neulinge, mit den Herausforderungen umgingen und was sie daraus lernen konnten,“ bilanzierte Wolnzachs Sportlicher Leiter Michael Urban.

WOLNZACHER BASKETBALL SUMMER SCHOOL
  • Angelehnt an das DBB-Bundesjugendlager trainieren U14, U16 & U18 zwei Monate gemeinsam
  • Schwerpunkte: Zusammenhalt/Kultur teamübergreifend entwickeln, Spieler ausbilden/integrieren, gemeinsame Spielphilosophie etablieren
  • Stationen:
    • 3x Trainings/Woche mit B-Trainer Michael Urban und jeweils 2-3 Co-Trainern
    • U16/18-Bezirksliga-Relegationen (7./8.7.)
    • Athletik-Workshop mit Peter Wolf von Better Athlete (vor. 23.7.)
    • Heimische Abschlussspiele U14/16/18 (vor. 28.7.)
    • Probetraining mit U14-Bayernauswahl-Trainer Nick Fischer (vor. 1.8.)

 

U18-Relegation in München

7.7., München. Am Samstag fand das U18-Turnier in der Säbenerstraße in München statt. Klaus Schachtner und Nick Langhammer coachten beim 4x7min-Format, bei dem die beiden Gruppenbesten sich für die Bezirksliga qualifizieren würden. Mit einem bunt gemischten Kader – vom U16 Anfänger bis zum erfahrenen U18 Spieler mit JBBL Erfahrung war alles vertreten – trat die U18 des TSV Wolnzach an. Mit Linus Rapp fehlte auch noch einer der wichtigsten Leistungsträger. Die Erwartungen waren entsprechend gering, zumal man sich mit DJK Landsberg, Jahn München und Gastgeber FC Bayern München drei überaus spielstarken Gegner und einer überdurchschnittlich hohen Dichte an JBBL-Spielern gegenüber sah. Für die Mannschaft aus Wolnzach war das klar ausgegebene Ziel somit vor allem das Sammeln von Spielerpraxis und -erfahrung auf hohem Niveau.

17:72 (10:25) gegen DJK Landsberg

Bereits in der ersten Partie gegen Landsberg wurde die Übermacht der Gegner deutlich. Mit 0:17 ging das erste Viertel komplett in die Hose. Überraschend gut verlieft dagegen der zweite Spielabschnitt: nach den ersten Zählern durch Tobias Krüger punkteten vier weitere Wolnzacher, so dass die Wolnzacher dieses sogar mit 10:8 für sich entscheiden konnten. Nach dem Seitenwechsel fanden die Mannschaft vom Lech jedoch sehr schnell zurück zur seiner Souveränität der Anfangsphase und entschied die zweite Hälfte letztendlich mit 47:7 für sich. Beachtlich auf Wolnzacher Seite, dass der gerade erst in die U16 aufgerückte und gleichzeitig jüngste Spieler, Geoffrey Schattleitner, zum erfolgreichsten Werfer mit fünf Zählern avancierte.

Kurzes Aufflackern beim 36:71 gegen Jahn München

Nach dem schwachen Start in der ersten Begegnung gelang es den Hallertauern im zweiten Spiel gegen Jahn München die Konzentration von Anfang an hoch zu halten. Nach sieben Minuten war die Partie mit 8:11 noch weitestgehend ausgeglichen. Chris Tschöke legte mit beherztem Zug zum Korb und vier Punkten den Grundstein dazu. Nach der Viertelpause kam es zum Wettschießen zwischen dem Münchner Voigt und Filip Schinhammer. Während Voigt mit drei Dreier vorlegte erzielt Schinhammer alle acht Punkte der Wolnzacher in den ersten Viertelminuten. Durch einen 8:0 Endspurt ging das Viertel am Ende doch deutlich an Jahn, die die Führung fortan bis zum 71:36 Endstand locker verwalteten. Auf Wolnzacher Seite erzielten indes die Neueinsteiger Can Bulut und Matthias Linkenbach (U16) ihre ersten Pflichtspiel-Punkte.

Neuling "Matze" Linkenbach ist eine kleine Erfolgsgeschichte der Summer School: mit viel Herz und Köpfchen gelangen ihm an beiden Tagen seine ersten Körbe für den TSV (Foto: Ödinger)

25:71 Niederlage gegen den FCB

Im letzten Spiel mussten die Hallertauer gegen die ungeschlagenen Bayern antreten, die auch diese Partie – abgesehen von einer Korblegerschwäche in den Anfangsminuten – souverän herunterspielten. Beim deutlichen 25:71 kamen jedoch auch Tilman  Liese (U16) und Maxi Holzvoigt zu ihren ersten Zählern und somit punkteten alle Spieler auf Wolnzacher Seite während des Turniers. Neben Topscorer Schinhammer konnten auch Andi Geyer mit fünf Punkten und Iman Etedali (U16) mit engagiertem Aufbauspiel auf sich aufmerksam machen.

FAZIT: Trotz der Niederlagen an diesem Tag hat sich das Team durch die gute Leistung der vergangenen Saison für die Bezirksklasse qualifiziert und damit eine gute Basis für die weitere Entwicklung.

TSV WOLNZACH (Pkt): Bulut (0/2/0), Etedali (4/6/2), Geyer (2/4/5), Holzvoigt (0/0/2), Krüger (2/2/2), Liese (0/0/2), Linkenbach (0/2/0), Schattleitner (5/0/0), Schinhammer (2/16/10), Tschöke (2/4/2).

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U16-Relegation in Unterhaching

8.7., Unterhaching. Michael Urban begleitet am Sonntag die U16, bei der man sich noch die besten Chancen trotz des Fehlens von Starting Point Guard Leo Biersack ausrechnete. Aus der U14 half erneut Freddy Häsler aus, der wie Matthias Linkenbach erst seit ein paar Monaten trainiert. Beide dienten dem Team als Center von der Bank. Am Spielort Unterhaching warteten die TG Vilshofen, der TSV Unterhaching und der DJK SB München. Das Spielformat war 4×7 Minuten, der Gruppenerste und -zweite qualifizierten sich für die Bezirksliga.

47:49 (23:26) Niederlage gegen Vilshofen durch Buzzer Beater

Nachdem sich im ersten Spiel der Sportbund München und Unterhaching als die erwartet starken Gegner entpuppt hatten (Unterhaching gewann knapp mit 46:40), wollten die Wolnzacher gegen Vilshofen gleich einen Gegner in ihrer Reichweite schlagen, um später mit dem gewonnenen Momentum vielleicht einen Überraschungssieg zu holen. Im ersten Viertel zeigte jedoch Vilshofens Aufbau Sergej Kostenko, wie man aus einem Team das Meiste herausholt. Überragendes Ballhandling, ein guter Zug zum Korb, das Auge für den freien Mitspieler und eine gute Athletik vereint Vilshofens um Meilen bester Spieler mit einer für sein Alter fast untypischen Reife. Nachdem er elf der 13 Vilshofener Punkte im ersten Viertel (8:13) erzielt hatte, gelang es den Wolnzachern im zweiten Viertel (15:13) den Abstand auf 23:26 zur Halbzeit zu verkürzen. Flo Stranske und Leo Hurzlmeier waren mit je sechs und neun Zählern im 2. Viertel die einzigen Wolnzacher die neben Iman Etedali (sechs im 1. Viertel) in der ersten Halbzeit punkten konnte.

Besserung trat dann im 3. Viertel ein, als die Wolnzacher das Blatt gewendet zu haben schienen. Körbe von Lehmann und Hoffmann unterstützen je vier und sieben Zähler von Etedali und Hurzlmeier, so dass dieser Abschnitt mit 15:7 deutlich gewonnen werden konnte. Die neu erworbene Führung baute Etedali weiter zum 42:35 (23. Min.) aus, die Wolnzacher schienen am Drücker. Dann aber schlug erneut die Stunde des Sergej Kostenko (29 Pkt.), der sämtlichen Wolnzacher Aufbauspielern die Bälle klaute und oft auch selber verwandelte. Fast im Alleingang steuerte er einen 12:0 Lauf der Vilshofener herbei, den ein And1 von Etedali und ein Korb von Leo Hurzlmeier gerade noch so abwendeten. Beim Stand von 47:47, mit noch 35 Sekunden zu spielen, schafften es die Wolnzacher aber nicht beim Einwurf den Ball sicher einzuwerfen und Vilshofen traf im Gegenzug vom rechten Flügel einen Buzzer Beater über die ausgestreckten Arme des heranfliegenden Leo Hurzlmeier. Von wem der entscheidende Vilshofener Pass nach einem Pick & Roll gekommen war, sollte eigentlich klar sein. So wurden die Wolnzacher gleich im ersten Spiel für ihre eigenen Fehler ultimativ bestraft, obwohl sie auf dem Papier wohl die bessere Mannschaft hatten.

SB München reißt im 2. Viertel das Spiel an sich: 30:77 (20:35) Niederlage

Im zweiten Spiel ging es für die Wolnzacher um alles, nur durch einen Sieg gegen den DJK SB München blieben noch Chancen auf den 2. Platz. Die Wolnzacher begannen dieses Mal auch vielversprechend, Stranske, Liese und Linkenbach konnten Etedali mit Punkten unterstützen und so das 1. Viertel (10:14) ausgeglichen gestalten. Im 2. Viertel (10:21) zogen Aufbau Schottes (17 Pkt.) und Flügel Da Silva (18 Pkt.) den Wolnzachern aber mit je sechs Zählern den Zahn, während sich bei Wolnzacher wieder die Fehler häuften und nur Leo Hurzlmeier mit sieben Zählern dagegen halten konnte.

Langsam aber sicher machten sich die Tiefe und Ausgeglichenheit der DJK bemerkbar, das 3. (6:15) und 4. Viertel (4:27) gingen klar verloren. Leo Hurzlmeier hatte mittlerweilen mit leichten Erkältungssymptomen zu kämpfen, so dass die Wolnzacher mehr die Zeit nutzten, allen Spielern genügend Spielzeit zu geben und an den wichtigsten Dingen zu arbeiten, als auf den Ausgang des Spiels zu achten. Ironischerweise traf München erneut einen Dreier mit der Schlusssirene gegen die ausgestreckten Arme von Leo Hurzelmeier.

34:80 (14:34) Niederlage gegen Unterhaching zum Lernen genutzt

Um den Lernprozess der oft zu schlafmützigen und grünen Wolnzacher zu beschleunigen, ließ Coach Urban die Wolnzacher Starting Five ohne Etedali und Hurzlmeier auflaufen Unterhaching einen 19:0 Blitzstart im 1. Viertel (19:0) erlaubte. Unterhachings bulliges Ausnahmetalent mit JBBL-Erfahrung Simon Lay sorgte mit acht Zählern früh für klare Verhältnisse. Danach fingen sich die Wolnzacher und spielten ein sehr anständiges 2. Viertel (14:15), bei dem Iman Etedali mit neun Zählern am aktivsten unter des Gegners Körben war.

Entwickelt der explosive Julian Lehmann noch weitere Dimensionen seines Spiels, wird er schwer zu stoppen sein. (Foto: Ödinger)

Danach wurde Leo Hurzlmeier komplett geschont und Unterhaching dominierte im 3. (10:24) und 4. Viertel (10:22) wieder wie gewohnt. Schön zu sehen war jedoch, dass sich Julian Lehmann und Matthias Linkenbach weiter ein Herz nahmen und im Spielverlauf zu Tagesbestleistung von fünf und neun Zählern kamen. Iman Etedali spielte eine klasse Partie und bewies weiterhin tolles Spielgefühl als Aufbauspieler, wie auch Geoff Schattleitner ab und an, der langsam besser in diese Rolle hineinwuchs. Freddy Häsler konnte in diesem Spiel besonders viel Spielzeit sammeln und hätte fast seine ersten Punkte gemacht, wodurch alle Wolnzacher Akteure Punkte erzielt hätten.

FAZIT: Nach dem harten Start am Anfang des Turniers erholten sich die Wolnzacher U16-Jungs im Verlaufe des Turniers wieder, konnten einige Frustmomente überwinden und im letzten Spiel mit neuem Mut ans Werk gehen. Das Turnier offenbarte einige Kardinalschwächen: fehlende Wachheit, Reife und Koordination von Aktionen, der Ausgleich von fehlender Physis durch Intensität und mangelhafte Grundtechniken, wie z.B. der Korbleger mit der schwachen Hand oder Pass-/Dribbelfähigkeiten unter Druck. Das dürfte den Wolnzachern wohl genug Ansporn sein, trotz des vorhandenen Talents auf dem Teppich zu bleiben und sich in der Bezirksklasse ihre Sporen zu verdienen. Enger zusammengewachsen als zuvor ist das Team auf jeden Fall schon einmal.

TSV WOLNZACH (Pkt.): Linkenbach (0/2/5), Etedali (17/6/15), Hurzlmeier (20/9/0), Liese (0/4/2), Hoffmann (2/2/1), Häsler, Stranske (6/6/0), Lehmann (2/0/9), Schattleitner (0/1/2).

 

Die U16 in Unterhaching: Die Zeit wird zeigen, was das Team aus seinem Talent machen kann.