Summer School Team findet Rhythmus erst in 2. Halbzeit beim Testspiel in Dachau

30.06.12, Dachau. Am Ende stand es 58:76 (24:40) für die Gastgeber aus Dachau, die mit neun Spielern deutlich besser besetzt waren als die Gäste aus Wolnzach. Nachdem es sehr spontan zu diesem U16-Testspiel gekommen war, das die Wolnzacher unbedingt im Hinblick auf die anstehenden Relegationsturniere (U18 Bezirksliga: 7.7., U16 Bezirksliga: 8.7., U14 Bezirksklasse: 14.07.) nutzen wollten, konnten nur vier reguläre U16-Spieler der Einladung folgen. Immerhin ergab sich dadurch die Chance für andere Teilnehmer der Wolnzacher Basketball Summer School wichtige Erfahrung zu sammeln und ihren Ehrgeiz zu zeigen: Mainburger Neuzugang und Anfänger Alex Ortner (U16), Anfänger Freddy Häsler (U14) aus Geisenfeld und Tobi Krüger (U18), der auch erst eine U16-Saison auf dem Buckel hat, verstärkten das U16-Team um Jonathan Hoffmann, Leo Hurzelmeier, Flo Stranske und U14-Aufrücker Julian Lehmann.

Das unterbesetzte Summer School Team erkämpfte sich in Dachau mit Coach Klaus Schachtner eine ausgeglichene 2. Halbzeit

U14-Anfänger Freddy Häsler beweist manchmal schon ein gutes Händchen

Dass die Wolnzacher in den letzten Wochen schon wieder einiges gelernt hatten, zeigte sich in den ersten Minuten, wo sie 8:4 (5. Min) in Führung gehen konnten. Tobi Krüger wurde für leichte Körbe in der Zone gefunden, Flo Stranske traf aus der Distanz und Leo Hurzelmeier bewies seinen verbesserten Zug zum Korb. Nach einer Knieprellung musste Flo Stranske jedoch erst einmal bis zur Halbzeit pausieren, was den Wolnzachern Probleme bei der Spielerrotation und Spielorganisation bereitete. Aufgrund der tropischen Verhältnisse und daraus folgenden häufigen Wechsel ließ sich leider nicht vermeiden, dass nach manchen Wechseln beide Anfänger der Wolnzacher, die heute ihr erstes Spiel machten, auf dem Feld standen, was dann natürlich zu einigen Fehlern und Lücken führte, welche die Dachauer zu Fastbreaks, Durchsteckern oder Offensivrebounds nutzen. Trotzdem machten Häsler (0/2 FGs, 3 Reb, 2 Ast, 1 Blk) und Ortner (1 Reb, 2 Stl, 2 Blk) ihre Sachen gut, zeigten die richtigen Ansätze, blieben immer „coachable“ und ließen den Kopf nie hängen, was ja bekanntlich manchmal eine der schlimmsten Wolnzacher Krankheiten ist. Zwei Dachauer 8:0-Läufe später endete das Viertel mit 15:24.

Basketball-Fanatiker Alex Ortner machte es nichts aus, nach nur einer Handvoll Trainings ins kalte Wasser geworfen zu werden

Das zweite Viertel begann hoffnungsvoll für die Wolnzacher, als Jonathan Hoffmann (3/6 FGs, 6 Reb, 3 Ast, 2 Stl) in seiner neuen Rolle als Aufbauspieler, einen Dreier zum 18:26 (11. Min.) traf. Danach taten sich die Gäste aber wieder schwer, nur der top-motivierte und wie ein Berserker verteidigende Leo Hurzelmeier (7/23 FGs, 3/3 FTs, 7 Reb, 3 Ast, 3 Stl) konnte noch sechs Punkte in diesem Viertel erzielen, hatte aber entweder Pech beim Abschluss oder sah den besser positionierten Mann nicht, so dass das Wolnzacher Offensivspiel sich nur selten organisch und ausgeglichen entwickeln konnte. Mit 9:16 ging das Viertel erneut deutlich an Dachau, was zur Halbzeit einen 24:40 Rückstand bedeutete.
Auch nachdem Flo Stranske nach der Halbzeit wieder mit von der Partie war, dauerte es etwas, bis die Wolnzacher in Schwung kamen. Dachau erzielte in der 23. Minute die höchste Führung (28:49), was Coach Urban zu einer erneuten Auszeit zwang. Danach gelangen aber mit die besten Aktionen des Spiels und ein 10:2 Lauf. Tobi Krüger nutzte seine körperlichen Vorteile am Brett für zwei leichte Körbe und steckte wenig später – wie zuvor schon einmal in Kombination mit Leo Hurzelmeier – zu Hoffmann nach einem Post Split durch, den letzterer per Rückwärtskorbleger vollendete. Leo Hurzelmeier fand dann einen Weg zum Korb für einen Korbleger und spielte wenig später einen Kick out zu Flo Stranske (3/8 FGs, 2 Reb, 2 Ast, 1 Stl, 2 Blk), der aus der linken short corner traf. Wolnzach hatte somit auf 13 Punkte Rückstand (38:51, 29. Min) verkürzt, patzte aber in den verbleibenden Sekunden zwei Mal in der Defense, so dass Dachau wieder auf 38:55 davoneilen konnte. Immerhin spielte man dieses Viertel komplett auf Augenhöhe und war mit 14:15 dran geblieben.

Lernt der energetische Jonathan Hoffmann sein Temperament noch besser in die richtigen Bahnen zu lenken, hat er das nötige Zeug zu einem guten Aufbauspieler

Das 4. Viertel begann wie das 2. schon mit einem Dreier durch Hoffmann, der aber durch einen Dachauer Dreier sofort wieder egalisiert wurde. Wenig später spielte Hoffmann noch einen schönen backdoor Pass zu Lehmann (5/11 FGs, 1 Reb, 2 Ast, 2 Stl), für den nun einige Plays gelaufen werden sollten, um den in letzten Monaten etwas in den Trainingsrückstand geratenen, pfeilschnellen Flügel wieder mehr ins Spiel zu integrieren und ihn auf die neue Altersstufe einzustellen. Der daraus entstandene Korb schien Lehmann zu beflügeln, drei weitere Körbe sollte er mit starkem Zug zum Korb  in diesem Viertel noch erzielen. Auch Flo Stranske und Tobi Krüger (8/9 FGs, 5 Reb, 2 Ast, 1 Stl, 1 Blk), die beide ein sehr effektives Spiel hatten, konnten noch ein paar Mal gut in Szene gesetzt werde, zuletzt zeigte der U18-Big-Man sogar noch sein weiches Handgelenk und traf zuerst einen freien allnet Jumper vom High Post und zum Ende des Spiels einen allnet Dreier in Bedrängnis mit der Schlusssirene. Wieder hatten die Wolnzacher das Viertel nur knapp verloren (20:21), aber mit 20 Zählern offensiv das beste Viertel gespielt, und das sogar völlig ohne Punkte von Go-to-Guy Hurzelmeier, der sich mehr auf das Playmaking konzentrierte, was zeigt, dass es auch anders geht. Ziel muss es also sein, die scoring-Fähigkeiten des ehrgeizigen Flügels derart in ein ausbalanciertes Teamplay zu integrieren, dass die Wolnzacher langfristig das Meiste aus all ihren Stärken herausholen können.

 

Der Wolnzacher Frontcourt (v.l. Hurzelmeier, Stranske, Krüger) verfügt über Werferqualitäten

Die zweite Halbzeit konnte das gemischte Wolnzacher Team mit 34:36 ausgeglichen gestalten. Der hohe Einsatz der sieben Spieler war zu spüren und lobenswert, wie auch der Versuch mit Fehlern und Schiedsrichterentscheidungen gut umzugehen. Das Testspiel zeigte, dass man auf dem richtigen Weg ist, aber noch viele Schritte zu gehen sind: Timing, Kommunikation und Präzision (26/60 FGs, 43%; 19 TOs) sind noch verbesserungswürdig. Lehmann, Stranske und Hurzelmeier vergaben z.B. eine Hand voll freie Korbleger, die das Ergebnis sicher noch einmal besser aussehen hätten lassen. Einige alte, schlechte Angewohnheiten gilt es auch noch zu korrigieren, wie die teils schlechte Entscheidungsfindung und der Umgang mit zu viel oder zu wenig Emotion. Immerhin waren schon gute Ansätze der Motion-Offense und einige technische Akzente, welche die Schwerpunkte aus den letzten Trainingswochen waren, zu sehen. Nun sind noch drei (U16/18) bzw. sechs Trainings (U14) Zeit, um auch defensiv die wichtigsten Löcher zu stopfen und wettbewerbsfähiger zu werden.

Julian Lehmann zeigte im letzten Viertel Biss und Athletik beim Zug zum Korb

TSV WOLNZACH (Pkt.): Ortner, Hoffmann (8), Lehmann (10), Hurzelmeier (17), Stranske (6), Häsler, Krüger (17).

Stats: Stats DAC – WOZ 76-58 (40-24) (30.06.12)