Wolnzacher Herren1 dominiert kampflustige Neuoettinger nach leichten Startschwierigkeiten

11.03.12., Neuötting. Die Wolnzacher Basketballer lassen trotz leichter Ausdünnungseffekte zum Saisonende hin nicht locker. Dank guten Einsatzes und hartnäckiger Defense konnte eine mittelmäßige Leistung in der Offense wettgemacht und ein ungefährdeter 68:31 (35:19) Sieg eingefahren werden. Dabei waren nur acht Herren1-Spielern – ohne ihre drei Etatmäßigen Aufbauspieler – zum Tabellenletzten, dem TSV Neuötting2 angereist; Unterstützung leistete Herren2-Shooting Guard Daniel Dmuschewski. Die Veteranentruppe aus Neuötting leidet zwar unter starken personellen Fluktuationen, bot aber z.B. Alt-Star Matthias Stephanskirchner auf. Der 37-jährige Shooting Guard war bis 2004/05 (19.2 Pkt./Sp., 2. RLSO) aktiv und in der Saison 01/02 mit 23.9 Pkt./Sp. noch drittbester Werfer der 2. RLSO gewesen und hatte zu Neuöttings Glanzzeiten mit Milos Perovic (20.2 Pkt./Sp.) das Prunkstück auf den Flügeln der Offensive gebildet.

Die beiden 24-jährigen Leistungsträger der Herren1, Center Thomas Moosmayr (Nr. 15, 11 Pkt, 6 Reb) und Shooting Guard Sascha Steinbach (Nr. 4, 11 Pkt., 10 Reb, 4 Stl), waren in Neuötting Garanten für den Sieg.

Tatsächlich bewahrheitete sich Urbans Warnung, die mit viel Einsatz zur Sache gehenden Neuöttinger bloß nicht zu unterschätzen. Gottseidank hatten dies seine Spieler bis zur 5. Minute verstanden, denn bis dahin konnte Neuötting durch zwei Dreier des 39-jährigen Routiniers Franz Fischer (6 Pkt., 2 Dreier) und einen Korb von Aufbau Klötzler (7 Pkt., 0/2 FTs, 1 Dreier), mit 23 Jahren einer der wenigen Jungspunde bei den Öttingern, der auch schon 2007/08 in 12 Spielen Regionalligaluft hatte schnuppern dürfen, 10:5 in Führung gehen. Die Einwechslung von Center Moosmayr (5/8 FGs, 1/4 FTs, 6 Reb) und Shooting Guard Sascha Steinbach brachte dann das nötige Mindestmaß an Kampfgeist und Konzentration, um den Spieß zu umzudrehen. Mit je vier und drei Punkten brachten sie die Hallertauer wieder in Führung, was zu einem zwischenzeitlichen 9:0 Lauf führte. Stephanskirchner (4 Pkt., 2/2 FTs) traf noch einen Sprungwurf zum 14:12 (8. Min.), aber das war das letzte Mal, dass die Gastgaber in gefährlicher Schlagweite waren. Nick Langhammer (3/6 FGs, 1/2 FTs, 2 Ast) war wieder gut drauf und netzte nach Steal per Fastbreakkorbleger zum Viertelendstand von 17:12 ein.

Obwohl die Wolnzacher einige Chance ausgelassen hatten, erhöhten Körbe von Moosmayr, Dmuschewski und Hoffmeister die Wolnzacher Führung auf 23:12, ehe Klötzler per Dreier und Stephanskirchner mit Freiwürfen den Lauf unterbrachen. Wolnzach ließ sich nicht beirren und attackierte weiter, wodurch Neuötting – wie das ganze Spiel hindurch – in Foulprobleme kam (28 Fouls total). Mit 12:2 Punkten beendeten die Gäste das 2. Viertel (18:7), was eine deutliche 35:19 Halbzeitführung bedeutete. Leider trafen die Wolnzacher ihre freien Dreier überhaupt nicht, von der Freiwurflinie fanden nur 6/17 Würfe ihr Ziel. Bessere Wurfquoten hätten wohl eine Entzerrung des Spiels und Besänftigung des teilweise ruppigen Spiels zur Folge gehabt.

Nach dem Halbzeitpfiff gelang Alex Jureczek (3/6 FGs, 3/8 FTs, 9 Reb, 1 Blk) eines der Highlights der Wolnzacher Saison, als er vom linken Flügel aus im Halbfeldangriff per Jump Penetration zum Korb zog und beidhändig mit krachendem Dunking vollendete. Danach tauschten die Teams in sieben Ballbesitzen stets abwechselnd Körbe aus (43:27, 25. Min.), bevor es wieder Center Moosmayr mit vier Zählern war (darunter sein zweiter And1), der eine erneute 12:2 Phase in der zweiten Viertelhälfte des 3. Spielabschnitts (18:10) einleitete. Dmuschewski (1/4 FGs, 5/6 FTs, 2 Reb) war dabei eine der wenigen Konstanten von der Freiwurflinie für die Wolnzacher, 4/4 FTs gelangen ihm in dieser Phase. Alex Hoffmeister (4/15 FGs, 9 Reb, 1 Blk) pumpte sich zum Viertelende noch einmal zum Korbleger durch, 53:29 hieß es somit zur Viertelpause.

Bei Neuötting war nun die Luft raus, es hieß entweder Dreier werfen und Freiwürfe für die Wolnzacher Herren. Alles andere ergab meist ein Foul, den einzigen Feldkorb im 4.Viertel (15:2), das die Wolnzacher nun komplett dominierten, erzielte Alex Hoffmeister. Gottseidank fanden nun aber auch ein paar Dreier ihren Weg in den Korb, Sascha Steinbach (4/8 FGs, 1/6 FTs, 10 Reb, 4 Stl), der als erster Außenspieler der Wolnzacher diese Saison ein Double Double einsammeln konnte, und Alex Hoffmeister trafen insgesamt drei Mal jenseits der 6.25m Linie. Hoffmeisters Dreier war zugleich der letzte Korb des Spiels, mit 68:31 unterstreichen die Wolnzacher keine Glanzleistung, aber immerhin einen soliden Arbeitssieg, bei dem alle Spieler punkten konnten.

Zwar stimmte die Zweiquote mit 51% (21/41), für einen leichteren und schöneren Sieg hätte es aber besser von der Dreierlinie (4/24 = 17%) und vom Freiwurf (14/34 = 41%) klappen müssen. Alex Hoffmeister (1/9 Dreier) und David Eichmüller (0/4 Dreier), zwei der besten Wolnzacher Dreierschützen diese Saison hatten dieses Mal kein Wurfglück von Außen. Immerhin stimmte dafür der Einsatz bei den Fehlwürfen, mit 53 Rebounds (17 Off.) stellten die Wolnzacher eine neue Saisonbestleistung auf und nutzten dabei ihre Vorteile den Bereichen Athletik und Größe. Tribut musste das Team aus der Hallertau allerdings in Punkto Spielsteuerung zollen, nur neun Vorlagen bei 20 Ballverlusten gelangen Urbans Mannen ohne ihre Aufbauspieler, was deutlich unter dem Saisonschnitt von 19.2 Ast./Sp. liegt und zugleich der niedrigste Wert der Saison ist.

Die mannschaftsdienliche Spielkultur, das Steckenpferd der Wolnzacher (15/1 Siege) heuer, soll beim nächsten Spiel am 17.03., 14:30 Uhr, beim vorletzten Saisonspiel gegen den TV Passau2 (4/11, Tabellensiebter) wieder besser funktionieren. Dies ist zugleich der letzte Heimspieltag der Wolnzacher Herren1 und Damen1, bei dem die Wolnzacher die Tatsache feiern dürfen, nächstes Jahr erstmals in der Vereinsgeschichte zwei Seniorenteams in der Bezirksliga zu haben.

TSV WOLNZACH: Eichmüller (3), Fuchs (3), Dmuschewski (7), Hoffmeister (9), Jureczek (10), Langhammer (7), Moosmayr (11), Steinbach S (11), Stiglmayr (7).