4. Niederlage in Folge: Damen 1 mit schlechtem Start und schwachem Ende beim 62:72 (29:31) gegen Tabellennachbarn Weilheim

19.02.12, Wolnzach. Es scheint fast so, als ob die Wolnzacher Damen 1 das Siegen im neuen Jahr verlernt haben. Gegen Weilheim setzte es die nächste Niederlage und somit steht die Mannschaft um Coach Urban weiterhin sieglos im neuen Jahr da. Doch obwohl auf Wolnzacher Seiten Natalie Wiesenberger (privat) und Bettina Schröpf (verletzt) fehlten, Christine Preyß (Sprunggelenk) und Vanessa Gorny (Rücken) angeschlagen ins Spiel gingen und das Team noch das Bayerpokalspiel des Vortags gegen den Regionalligisten Jahn München in den Knochen stecken hatte, hatten sich die Hallertauer Basketballer eigentlich schon eine anständige Chance ausgerechnet.

Symbolisch für diese Saison der Damen1: Conny Schröpf (0/3 FGs, 5 Reb, 5 Ast) rackert und kämpft, aber am Ende bleibt meist nur brotlose Kunst.

Weilheim reiste mit seinen drei starken Außenspielerinnern Dausinger (SG, 18.2 Pkt., 17 Jahre), Seligmann (SG, 20.4 Pkt., 17 Jahre) und Meckes (PG, 14.2 Pkt., 34 Jahre), die zu den besten elf Werfern der Liga gehören, an. Dafür hatten die Gäste keinen wirklichen Center im Gepäck, während Wolnzach noch von Damen2-Nachwuchsspielerin Clara Biersack Unterstützung erhielt. Leider schlich sich bereits im ersten Viertel der Fehlerteufel auf Wolnzacher Seite ein. Wie in den Spielen zuvor wurde viel zu langsam zwischen der Defense und Offense umgeschaltet, was die Weilheimer Flügelspielerinnen sofort für sich zu nutzen wussten und in etlichen Fastbreaks einfach Punkte erzielen konnten. Vor allem Seligmann und Dausinger entwischten der Wolnzacher Verteidigung ein ums andere Mal, wodurch Weilheim zuerst auf 9:2 (6. Mi.) und dann auf 15:6 zum Viertelende wegzog. Auf Wolnzacher Seite konnten lediglich Lohwasser und Preyß dagegen halten und erzielten in diesem Viertel alle sechs mageren Punkte für Wolnzach. Obwohl die Wolnzacher mit Lohwasser den einzigen wirklichen Center des Spiels auf seiner Seite hatte, konnten sie diesen Vorteil nicht wirklich gewinnbringend für sich nutzen. Während Lohwasser über das gesamte Spiel hinweg bei vermeintlich leichten Würfen am Brett das Pech an den Händen zu kleben schien (8/20 FGs), machten ihre Mannschaftskameradinnen ihr durch schlechtes Spacing das Leben auch nicht einfacher und auch die Pfeifen der Schiedsrichter blieben bei vielen Aktionen gegenüber Lohwasser in der Weilheimer Verteidigung stumm. Nur zwei Freiwürfe gab es in diesem Viertel für die Gastgeber.

Im zweiten Viertel kam endlich die Wolnzacher Offensive ins Rollen und man konnte das Viertel mit 23:16 für sich entscheiden. Seligmann und Dausinger konnten weiter zu frei schalten und walten, mit je sechs und sieben Zählern hielten sie Weilheim fast im Alleingang im Spiel. Für Wolnzach spielte Lohwasser mit acht Zählern ihr bestes Viertel, auch Caro Gorny (2/8 FGs, 1/3 FTs, 5 Reb, 1 Blk) streute gegen Viertelende noch fünf Zähler in Folge ein. Nachdem Kathi Breunig (1/3 FGs, 1 Stl) ihren ersten Dreier der Bezirksligasaison Mitte des Viertels (16:23, 14. Min.) erzielt hatte, sorgte Vanessa Gorny ihrerseits mit einem erfolgreichen Dreier nach einem wenigstens halb fertig gespielten Spielzug für weiteres Momentum. Somit ging es nur noch mit einem knappen 29:31 Rückstand in die Halbzeitpause. Während Dausinger und Selinger mit je elf Punkten in die Halbzeit gingen,  hatten  die Wolnzacher Meckes mit drei Punkten und 1/5 Freiwürfen bis dahin ganz gut im Griff gehabt.

Im dritten Viertel kam es zu einem offenen Schlagabtausch beider Mannschaften und Wolnzach konnte das Viertel knapp mit 17:16 für sich entscheiden. Seligmann erzielte sieben Punkte in Folge für Weilheim, für Wolnzach konterte vor allem Power Forward Claudia Huber (4/11 FGs, 1/4 FTs, 8 Reb, 2 Stl). Diese ließ sich von ihren liegen gelassenen Chancen aus der ersten Halbzeit nicht aus der Ruhe bringen und erzielte mit ihrem achten Punkte des Viertels den lang ersehnten Ausgleich (40:40, 27. Min.). Mette Nußbaum (2/7 FGs, 2/2 FTs, 3 Reb, 1 Stl) eine der wenigen Wolnzacher Spielerinnen, bei der die Formkurve in der Rückrunde deutlich nach oben zeigt, brachte die Wolnzacher mit zwei Freiwürfen anschließend sogar in Führung, welche Christine Preyß (4/9 FGs, 1/2 FTs, 5 Reb, 3 Stl) mit zwei kraftvollen Korblegern auf der rechten Zonenseite sogar etwas ausbauen konnte. Dausinger traf dann leider zwei schwierige Sprungwürfe mit viel (selbstinitiiertem) Körperkontakt aus der rechten Short Corner, was den Wolnzacher wieder den Wind aus den Segeln nahm. Meckes legte noch zwei Freiwürfe drauf, wodurch Weilheim erneut mit einer 1-Punkt-Führung in die Viertelpause ging (46:47, 30. Min.).

Im Schlussviertel (16:25) hatte man sich vorgenommen weiter dranzubleiben, doch symptomatisch für das neue Jahr wollte nichts gelingen. Fehlpässe, schlechtes Spacing, Ungeduld und Fehler beim Durchlaufen der Systeme, zu langsames Umschalten zwischen Defense und Offense und schlechtes Rebounding brachen den Wolnzacher Mädels am Ende selbst das Genick. Ein 12:4 Lauf Anfang des spielentscheidenden Viertels brachte die Weilheimer 59:50 (34. Min.) in Führung, ehe Körbe von Lohwasser und Preyß den Rückstand noch einmal auf 54:59 verkürzten (35. Min.). Zwischendrin hatten Huber und Gorny C vier Freiwürfe vergeben, was sich bitter rächen sollte. Seligmann und Dausinger trafen je einen Dreier und schon war das Spiel wieder knapp außer Reichweite. Beim Stand von 54:65 (37. Min.) mühte sich Vanessa Gorny (2/6 FGs, 6/10 FTs, 3 Ast, 2 Stl) zwar noch redlich, aber nachdem die Wolnzacher auch noch die neue Verteidigungsmaßnahme des Coaches und die stop-the-clock Fouls verschliefen und Weilheim weiter punkten konnte, starb auch die letzte Hoffnung und das Spiel ging verdient mit 62:72 an die Gäste. Meckes hatte die im Viertel davor heiß gelaufene Huber komplett aus dem Spiel genommen, den Wolnzachern war zum Schluss auch der Dampf ausgegangen, um Weilheims Groß-Offensive noch standhalten zu können.

Der Plan, die starken Außenspieler und den Fastbreak des Gegners zu kontrollieren und selbst die Zone und die Rebounds zu kontrollieren gelang nur mangelhaft: Dausinger (18 Pkt., 3/4 FTs, 1 Dreier), Selinger (23 Pkt., 3/6 Pkt., 2 Dreier) und Meckes (11 Pkt., 5/11 FTs) erzielten gemeinsam 52 der 72 Weilheimer Punkte. Alex Lohwasser holte zwar ihr fünftes  Double Double (19 Pkt., 13 Reb, 4 Blk) der Saison und blockte einige Schüsse, aber den Gegner, der ausnahmsweise überwiegend mit einer Mannverteidigung agierte, darüber wirklich zu dominieren, gelang nicht. Conny Schröpf (0/3 FGs, 5 Reb, 5 Ast) hatte mit dem Spielaufbau alle Hände voll zu tun und machte einen soliden Job, konnte aber im Angriff überhaupt nicht als Punktequelle mit eingebunden werden. Caro Gorny spielte gute Verteidigung, wurde aber mit vier Fouls in der ersten Halbzeit früh durch ungerechtfertigten Foul Trouble behindert. Immerhin gelang den Wolnzachern zum dritten Mal in Folge eine gute Freiwurfquote (14/25 = 56%; letzten beiden Spiele: 64%), wodurch es zum erst  dritten Mal diese Saison klappte, die 60-Punkte-Marke zu durchbrechen. Die 26 Ballverluste fanden aber oft an so ungünstigen Stellen statt, dass Wolnzach leichte Punkte verschenkte und Weilheim daraus leichte Punkte machen konnte. Für den TSV gilt es mittelfristig wieder verstärkt an der Tiefe des Kaders zu arbeiten, im Moment stehen einfach zu wenige Spielerinen in Topform und -verfassung zur Verfügung, um solch ein kraftraubendes Wochenende souveräner durchzustehen.

Für die Wolnzacher Damen (4/6 Siege) heißt es jetzt, nach vorne  zu schauen und in den nächsten Trainings gezielt an den Hauptfehlerquellen zu arbeiten, um dann nächsten Sonntag, den 26.02., um 11:00 Uhr im Heimspiel gegen Schwabing (3/8) endlich den ersten Sieg im neuen Jahr einzufahren. Damit wäre dann auch höchstwahrscheinlich das Abrutschen auf den potentiell Abstiegsgefährdeten vorletzten Tabellenplatz, der durch die plötzlichen vier aufeinanderfolgenden Niederlagen in greifbare Nähe gerückt ist, endgültig gestoppt.

TSV WOLNZACH: Biersack, Breunig (3), Gorny C (5), Gorny V (11), Huber (9), Lohwasser (19), Nussbaum (6), Preyß (9), Schröpf C.