Begegnung mit Regionalligist Jahn Muenchen bedeutet Ende im Bayernpokal fuer Damen1
Wolnzach, 18.02.2012. Im Viertelfinale des Bayerpokals empfingen die Damen den eindeutigen Favoriten und Regionalligisten Friendsfactory Jahn München 2. Der Tabellenvierte der Regionalliga Südost (9/5 Siege) reiste mit einem starken Kader an und war den Wolnzachern seit ihrem letzten Aufeinandertreffen im Finale des eigenen Vorbereitungsturniers im September noch gut im Gedächtnis. Damals setzte es eine deftige Niederlage für die Wolnzacher, denn Jahns ausgeglichener, sehr gut ausgebildeter und diszipliniert aufspielender Kader zeichnet sich durch eine aggressive, hartnäckige Verteidigung, schnellen Fastbreak und gute Zusammenarbeit aus Center-Spiel und Distanzschützen in der Exekution der Spielzüge aus. Dieses Mal kamen die Wolnzacher Damen zwar besser mit ihrem Gegner zurecht, eine deutliche 32:92 (17:48) Niederlage war jedoch abermals unumgänglich. Nicht gerade hilfreich war der Ausfall von Allroundtalent Vanessa Gorny, dafür gab Trainer Urban der U18-Nachwuchsspielerin Clara Biersack die Möglichkeit gegen einen hochklassigen Gegner Erfahrung zu sammeln.
- Das erste Viertel begann vielversprechend mit einem Assist von Centerin Lohwasser nach dem Jump auf SG Nußbaum, wodurch diese die ersten Punkte für Wolnzach erzielte. Anschließend folgte aber ein 18:3 Lauf für Jahn mit drei blitzsauberen Dreiern von Shooting Guard Lajmi (11 Pkt.). Allein Schröpf C. gelang in dieser Phase ein Feldkorb für Wolnzach, Lohwasser A. verwandelte einen der sechs Freiwürfe auf Seiten Wolnzachs. Wenig später gelangen Shooting Guard Biersack die ersten Punkte mit einem schönen Halbdistanzwurf. Dies half leider nur wenig, um den Vorsprung der Gäste zu verringern, da nun auch Preyß beide Freiwürfe verschenkte und Jahn in der letzten Minute noch sechs Zähler für sich verbuchen konnte. So gewannen die Gäste das erste Viertel mit 7:29. Ehe sich die Wolnzacher umgesehen hatten, hatten die Münchner mit einer Explosivexplosion das Spiel schon entschieden.
Die Gastgeber steckten aber nicht auf: im nächsten Viertel (10:19) zeigten sie, dass sie durchaus besser spielen können. Power Forward Bieringer verwarf auf Jahns Seite die einzigen Freiwürfe, Punkte von Klinger und Center Pusch glichen dies jedoch aus. Auf der anderen Seite konnte Nußbaum erneut punkten. Es folgte ein Hin und Her der Korberfolge, bis sich Jahn gegen Viertelende noch weiter absetzen konnte. Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Julia Pfettner (6/6 FTs), Jahns Point Guard und Topscorer diese Saison, sowie ein And-One von Flügel Steiner (12 Pkt., 1/1 FW) ließen den Vorsprung der Gäste zur Halbzeit auf 17:48 ansteigen.
Nach der Halbzeit versuchten die Damen an die Spielweise des letzten Viertels anzuknüpfen, schafften dies aber leider nicht. Zu Beginn erfolgte ein Korb von Schröpf C. (4 Pkt.), anschließend aber hagelte es einen 25:2 Lauf der Gäste. Nur Lohwasser A. erarbeitete dabei für Wolnzach weitere Freiwürfe, konnte aber von vier Versuchen nur zwei verwandeln. Für Jahn punkteten Guard Kuschel (6), Center Pusch (4 Pkt., 4/4 FW) und je vier Zähler verbuchten Pfettner und Steiner. Am Ende versenkte Kuschel noch einen weiteren Dreier zum 21:75, somit gewann Jahn das dritte Viertel (4:27) ähnlich deutlich wie das erste.
Dafür rauften sich die Wolnzacher wie im zweiten Viertel noch einmal zusammen. Sowohl bei Gorny C. als auch bei Lohwasser, Huber und Nußbaum fand der Ball seinen Weg durch den Ring. Gegen Ende zeigte Kathi Breunig endlich ihre Qualitäten als Werfer und verwandelte ihren ersten Dreier der Saison, der auch leider der einzige für Wolnzach in diesem Spiel war. Auf Seiten der Gäste erzielten Pfettner und Bieringer je vier Zähler. Wolnzach verlor auch dieses Viertel, aber nur mit einer Differenz von sieben Punkten (11:18). Man trennte sich mit einem Endstand vom 32:93.
Wie erwartet wurde den Damen in diesem Spiel nichts geschenkt, ganz im Gegenteil verwandelten die abgezockten Regionalligisten die Wolnzacher Fehler (26 Ballverluste) meist flott in einem Fastbreak, bei dem das zu langsame Umschalten der Wolnzacher Transition Defense mehrere 1-0 Layups für die Gäste bedeutete. Dazu kam, dass die Wolnzacher aufgrund der eigenen schlechten Trefferquote (25% FG%, 35% FT%) kaum Pausen bekamen. Der Kräfteverschleiß machte sich auch beim Rebound (28 Reb/9 Off.) bemerkbar, wo Jahn seine Größenvorteile gegen den zu schwachen Box out der Wolnzacher immer wieder ausspielte. Trotzdem war Trainer Urban eigentlich zufrieden und hoffte, dass die Spielgeschwindigkeit und -intensität beim Ligaspiel gegen Weilheim am darauffolgenden Tag beibehalten werden würde: „Jahn ging nie vom Gas, was ein Zeichen des Respekts ist; sie haben uns nicht auf die leichte Schulter genommen, obwohl wir mit drei Niederlagen in Folge derzeit große Problem haben, unseren Rhythmus zu finden. Wir konnten auch phasenweise ganz ordentlich mitspielen, die Sauberkeit in den Aktionen, die Chancenverwertung und das Ausnutzen von Fehlern machen eben den Riesenunterschied am Ende aus. Unser Ziel, diesen hochklassigen Gegner, der ja eine erfolgreiche Regionalligasaison spielt, unter 100 zu halten und selber über 30 Punkte zu erzielen, haben wir immerhin geschafft.“
Mit dieser Niederlage verabschieden sich die Damen1 anständig aus der Runde der letzten acht Teams, die von den 21 Teilnehmern des Bayernpokals – davon acht Bayernliga- und zwei Regionalligateams – übriggeblieben waren. Immerhin bleibt noch die Chance, den Bezirkspokal dieses Jahr zu verteidigen.
Jahn München: Pusch M. (18), Pfettner J. (17), Kuschel V. (13), Molz J. (13), Steiner (12), Lajmi S. (11), Bieringer A. (6), Klinger (2).
TSV Wolnzach: Lohwasser (7), Nußbaum (6), Wiesenberger (4), Huber (4), Schröpf C (4), Breunig (3), Gorny C (2), Biersack (2), Preyß, Schröpf B.